Soziallandesrat Dr. Rezar sieht gesellschaftliche Integration im Vordergrund
Eisenstadt (blms) - Waren aus verschiedenen Behindertenwerkstätten – Montessori- Spielzeug,
Töpferware, Bilder, Broschen aus verschiedenen Materialien, Osterdekoration und vieles mehr – gibt es ab 5.
März 2004 in Neudörfl/Leitha. Es ist dies ein Projekt des Vereines „Wohnhilfe“, das aus dem Wunsch der
Klienten nach einem Arbeitsplatz entstanden ist.
„Im Burgenland wird der Gedanke der Integration durch bestimmte Maßnahmen und Projekte, in sehr enger Zusammenarbeit
zwischen dem Land Burgenland und verschiedensten Behinderteneinrichtungen laufend mit neuem Leben erfüllt.
Zurzeit gibt es 29 Behinderteneinrichtungen mit rund 500 Plätzen im Burgenland. Vorhandene Fähigkeiten
und Potenziale behinderter Menschen zu festigen und damit deren Selbstwertgefühl und Eigenständigkeit
zu steigern, ist das erklärte Ziel der Einrichtungen. Diese Betreuung bietet behinderten Menschen ein großes
Maß an individueller Lebensqualität und eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“, erklärte dazu
Sozialreferent Landesrat Dr. Rezar.
Es ist inzwischen Tradition, dass die Behindertenwerkstätten die Produkte ihrer Klienten bei diversesten Märkten
zum Kauf anbieten. Die Mitarbeit bei den Basaren ist für die Klienten zur Selbstverständlichkeit geworden.
Mit dem Verkauf der produzierten Artikel wird die Arbeit der behinderten Menschen anerkannt, was wesentlich zur
weiteren Motivation beiträgt. Neu ist nun, dass es in Neudörfl/Leitha einen Verkaufsladen geben wird,
der das ganze Jahr über Produkte und Waren aus verschiedenen Behindertenwerkstätten anbietet. Außerdem
werden die Klienten aus der Wohngemeinschaft alle im „Behinderten-LADEN“ anfallenden Arbeiten weitestgehend selbstständig
erledigen.
Rezar: „Dies ist ein Schritt in Richtung Integration in die Gesellschaft sowie eine Hinführung zu geschützten
Arbeitsplätzen, da die Klienten im freien Gewerbe tätig sein werden. Diese Integration ist für mich
einerseits ein sehr wichtiges politisches Ziel, andererseits aber auch eine Selbstverständlichkeit. Projekte,
wie dieses zeigen auf, wie wichtig die Einbindung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in alle Lebensbereiche
ist. Behinderte und nicht behinderte Menschen kommen miteinander in Kontakt und lernen miteinander umgehen.“
Der Betrieb des neuen Projektes läuft im Ausmaß von 5 halben Tagen in der Woche. Die Personen, die in
das Projekt eingebunden sind, bleiben auch weiterhin in der Beschäftigungstherapiewerkstätte Neudörfl/Leitha.
Vormittags nehmen sie ihre Tätigkeit im Projekt wahr. Den Nachmittag verbringen sie in der Förderwerkstätte
mit ihren bisher gewohnten Tätigkeiten. Es ist vorgesehen, dass der Laden 2x in der Woche auch nachmittags
geöffnet hat. Das Projekt ist als selbst erhaltend für den Zeitraum von etwa einem Jahr geplant. Nach
Ablauf des Projektzeitraumes sollen die Klienten als autonome Gruppe beschäftigt werden. |