BM Pröll: Mit neuer Forschungsstrategie Impulse für die Zukunft setzen  

erstellt am
05. 03. 04

Univ.-Prof. Dr. Leopold März wird Forschungsbeauftragter des Lebensministeriums
Wien (bmlfuw) - „Aufbauend auf vorhandenen Einzelstrategien österreichischer Forschungseinrichtungen muss eine österreichische Forschungsstrategie im Bereich der Lebens-, Umwelt- und Agrarwissenschaften neu entwickelt werden. Auf der Basis des bisherigen Zusammenwirkens des Lebensministeriums mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) sowie anderen universitären und außeruniversitären Einrichtungen ist daher eine verstärkte Bündelung und Schwerpunktsetzung erforderlich, die auch in neuen regionalen Forschungs- und Bildungszentren ihren Niederschlag finden soll“. Dies erklärte Landwirt- schafts- und Umweltminister Josef Pröll anlässlich der Präsentation des neuen Forschungs- beauftragten – Rektor a. D. Dr. Leopold März – und der Bekanntgabe von Forschungs- und Bildungszentren in Niederösterreich und der Steiermark am Donnerstag (04. 04.).

Zur Weiterentwicklung, inhaltlichen Abstimmung und weiteren Effizienzsteigerung im Bereich der lebens-, umwelt- und agrarwissenschaftlichen Forschung wurde vom Lebensministerium die Funktion eines Forschungsbeauftragen neu geschaffen, der die notwendigen Koordinierungsmaßnahmen setzen sowie ein fachliches Gesamtkonzept erarbeiten wird. „Es freut mich daher besonders, dass wir mit Univ.-Prof. Dr. Leopold März als langjährigem Rektor der Universität für Bodenkultur einen äußerst kompetenten Fachmann und international renommierten Experten mit dieser Aufgabe betrauen können“, so Pröll.

Aufgabe des Forschungsbeauftragten ist es, nach einer Analyse der bisherigen Forschungsaktivitäten ein strategisches Forschungskonzept zu erstellen mit dem klaren Ziel, die Forschungskompetenzen zu bündeln und damit eine Effizienzsteigerung zu erreichen. Zur Umsetzung und permanenten Weiterentwicklung dieser Forschungsstrategie wird weiters eine ständige Forschungsplattform eingerichtet. Ihr sollen Vertreter bzw. Vertreterinnen des Lebensministeriums, der Universität für Bodenkultur, der Bundesländer und der agrarischen Interessensvertretung angehören. Bei Bedarf können zusätzliche Vertreter bzw. Vertreterinnen von forschungsrelevanten Institutionen in diese Plattform entsandt werden. Dem Forschungsbeauftragten stehen im Rahmen dieser Arbeiten die notwendigen Ressourcen des Ressorts zur Verfügung. Darüber hinaus sollen die bestehenden Kapazitäten der Österreichischen Vereinigung für Agrar-, Lebens- und Umweltwissenschaften genutzt werden, die langjährige Erfahrungen im angesprochenen Bereich aufweist.

Pröll kündigte außerdem an, dass die erarbeiteten Forschungsstrategien nach erfolgter Approbation im Rahmen einer Tagung im Frühsommer des nächsten Jahres präsentiert werden.

Ländlicher Raum: Bildungs- und Forschungszentren stärken Regionen
Zwei neue regionale Bildungs- und Forschungszentren in Niederösterreich und der Steiermark sollen den neuen Anforderungen in den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt Rechnung tragen. Durch eine intensive Zusammenarbeit der Höheren Bundeslehranstalt in Raumberg mit der Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft (BAL) in Gumpenstein einerseits sowie der Höheren Bundeslehranstalt „Francisco Josephinum“ mit der Bundesanstalt für Landtechnik (BLT) in Wieselburg andererseits sollen starke regionale Bildungs- und Forschungscluster entstehen.

Pröll erwartet sich davon wichtige Entwicklungsimpulse für den ländlichen Raum insgesamt. „Es wächst zusammen was zusammen gehört, daraus ergeben sich wichtige regionale Kristallisationspunkte mit überregionaler Bedeutung“. Als Vorteile nennt Pröll den besseren Wissenstransfer von Forschung zu Lehre, eigenständige Entwicklungsmöglichkeiten und interessante Perspektiven für die neuen Bildungs- und Forschungszentren sowie eine nachhaltige Zukunftssicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum.

Ziel ist es, durch Neuausrichtung des Forschungsprogramms am Standort Gumpenstein/Raumberg die Stärkung der Biologischen Landwirtschaft und Biodiversität zu erreichen. Am Standort Wieselburg sollen die Schwerpunkte Nachwachsende Rohstoffe, Biotreibstoffe, Landtechnik, und das K-Plus-Zentrum „ABE – Austria Bio Energy Centre“ weiter forciert werden.

Intensive Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur
„Bildung ist das beste Fundament für die Zukunft“, daher kündigte Pröll die Errichtung von zwei Bakkalaureaten an der Universität für Bodenkultur (BOKU) an. Ein Bakkalaureat „Oenologie und Weinmarketing“ – eine Kooperation der BOKU mit der HBLA-VA Klosterneuburg – soll die Weinwirtschaft weiter stärken. Das Bakkalaureat „Agrarpädagogik“ soll eine zukunftsweisende Ausbildung für angehende Agrarpädagogen garantieren.

„Mit diesem geplanten Aufbau von neuen Bildungs- und Forschungsclustern, der engen Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur und mit Prof. März als Forschungsbeauftragten hat das Lebensministerium einen weiteren zukunftsorientierten Schritt gesetzt, der den Standort Österreich auf dem Sektor Bildung und Forschung neuerlich aufwerten wird“, so Pröll abschließend.
     
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