Univ.-Prof. Dr. Leopold März wird Forschungsbeauftragter des Lebensministeriums
Wien (bmlfuw) - „Aufbauend auf vorhandenen Einzelstrategien österreichischer
Forschungseinrichtungen muss eine österreichische Forschungsstrategie im Bereich der Lebens-, Umwelt- und
Agrarwissenschaften neu entwickelt werden. Auf der Basis des bisherigen Zusammenwirkens des Lebensministeriums
mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) sowie anderen universitären und außeruniversitären
Einrichtungen ist daher eine verstärkte Bündelung und Schwerpunktsetzung erforderlich, die auch in neuen
regionalen Forschungs- und Bildungszentren ihren Niederschlag finden soll“. Dies erklärte Landwirt- schafts-
und Umweltminister Josef Pröll anlässlich der Präsentation des neuen Forschungs- beauftragten –
Rektor a. D. Dr. Leopold März – und der Bekanntgabe von Forschungs- und Bildungszentren in Niederösterreich
und der Steiermark am Donnerstag (04. 04.).
Zur Weiterentwicklung, inhaltlichen Abstimmung und weiteren Effizienzsteigerung im Bereich der lebens-, umwelt-
und agrarwissenschaftlichen Forschung wurde vom Lebensministerium die Funktion eines Forschungsbeauftragen neu
geschaffen, der die notwendigen Koordinierungsmaßnahmen setzen sowie ein fachliches Gesamtkonzept erarbeiten
wird. „Es freut mich daher besonders, dass wir mit Univ.-Prof. Dr. Leopold März als langjährigem Rektor
der Universität für Bodenkultur einen äußerst kompetenten Fachmann und international renommierten
Experten mit dieser Aufgabe betrauen können“, so Pröll.
Aufgabe des Forschungsbeauftragten ist es, nach einer Analyse der bisherigen Forschungsaktivitäten ein strategisches
Forschungskonzept zu erstellen mit dem klaren Ziel, die Forschungskompetenzen zu bündeln und damit eine Effizienzsteigerung
zu erreichen. Zur Umsetzung und permanenten Weiterentwicklung dieser Forschungsstrategie wird weiters eine ständige
Forschungsplattform eingerichtet. Ihr sollen Vertreter bzw. Vertreterinnen des Lebensministeriums, der Universität
für Bodenkultur, der Bundesländer und der agrarischen Interessensvertretung angehören. Bei Bedarf
können zusätzliche Vertreter bzw. Vertreterinnen von forschungsrelevanten Institutionen in diese Plattform
entsandt werden. Dem Forschungsbeauftragten stehen im Rahmen dieser Arbeiten die notwendigen Ressourcen des Ressorts
zur Verfügung. Darüber hinaus sollen die bestehenden Kapazitäten der Österreichischen Vereinigung
für Agrar-, Lebens- und Umweltwissenschaften genutzt werden, die langjährige Erfahrungen im angesprochenen
Bereich aufweist.
Pröll kündigte außerdem an, dass die erarbeiteten Forschungsstrategien nach erfolgter Approbation
im Rahmen einer Tagung im Frühsommer des nächsten Jahres präsentiert werden.
Ländlicher Raum: Bildungs- und Forschungszentren stärken Regionen
Zwei neue regionale Bildungs- und Forschungszentren in Niederösterreich und der Steiermark sollen den neuen
Anforderungen in den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt Rechnung tragen. Durch eine intensive Zusammenarbeit der
Höheren Bundeslehranstalt in Raumberg mit der Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft (BAL)
in Gumpenstein einerseits sowie der Höheren Bundeslehranstalt „Francisco Josephinum“ mit der Bundesanstalt
für Landtechnik (BLT) in Wieselburg andererseits sollen starke regionale Bildungs- und Forschungscluster entstehen.
Pröll erwartet sich davon wichtige Entwicklungsimpulse für den ländlichen Raum insgesamt. „Es wächst
zusammen was zusammen gehört, daraus ergeben sich wichtige regionale Kristallisationspunkte mit überregionaler
Bedeutung“. Als Vorteile nennt Pröll den besseren Wissenstransfer von Forschung zu Lehre, eigenständige
Entwicklungsmöglichkeiten und interessante Perspektiven für die neuen Bildungs- und Forschungszentren
sowie eine nachhaltige Zukunftssicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum.
Ziel ist es, durch Neuausrichtung des Forschungsprogramms am Standort Gumpenstein/Raumberg die Stärkung der
Biologischen Landwirtschaft und Biodiversität zu erreichen. Am Standort Wieselburg sollen die Schwerpunkte
Nachwachsende Rohstoffe, Biotreibstoffe, Landtechnik, und das K-Plus-Zentrum „ABE – Austria Bio Energy Centre“
weiter forciert werden.
Intensive Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur
„Bildung ist das beste Fundament für die Zukunft“, daher kündigte Pröll die Errichtung von
zwei Bakkalaureaten an der Universität für Bodenkultur (BOKU) an. Ein Bakkalaureat „Oenologie und Weinmarketing“
– eine Kooperation der BOKU mit der HBLA-VA Klosterneuburg – soll die Weinwirtschaft weiter stärken. Das Bakkalaureat
„Agrarpädagogik“ soll eine zukunftsweisende Ausbildung für angehende Agrarpädagogen garantieren.
„Mit diesem geplanten Aufbau von neuen Bildungs- und Forschungsclustern, der engen Zusammenarbeit mit der Universität
für Bodenkultur und mit Prof. März als Forschungsbeauftragten hat das Lebensministerium einen weiteren
zukunftsorientierten Schritt gesetzt, der den Standort Österreich auf dem Sektor Bildung und Forschung neuerlich
aufwerten wird“, so Pröll abschließend. |