Neue Landschaftsschutzgebiete in Penzing und Ottakring
Wien (rk) - Hervorragende Noten vergaben die Wienerinnen und Wiener bei der großen "Leben
in Wien"-Umfrage für die Naherholungsgebiete und Grünzonen in der Stadt: Die Erholungsräume
und Grünzonen in der Stadt wurden mit 1,91 bewertet, die Erholungsgebiete am Stadtrand schnitten mit 1,48
noch besser ab. "Ein erfreulicher Erfolg für die Umweltpolitik der Stadt", betonte Umweltstadträtin
Dipl. Ing. Isabella Kossina, "gleichzeitig aber auch ein Auftrag, weitere Maßnahmen zu treffen, um die
Natur in Wien nachhaltig für künftige Generationen zu sichern."
Zwei weitere Meilensteine auf diesem Weg präsentierte die Umweltstadträtin in der heutigen Sitzung des
Wiener Landtags: Die Vorarbeiten für Ausweisungen von Teilen des 14. und des 16. Wiener Bezirkes als Landschaftsschutzgebiete
wurden von der MA 22 - Umweltschutz abgeschlossen. Kossina: "Damit steht die grüne Lunge Wiens bald unter
einem noch besseren Schutz - ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der hohen Lebensqualität der Wienerinnen
und Wiener."
Mehr als ein Drittel der Fläche Wiens steht unter Schutz
Laut Wiener Naturschutzgesetz können Gebiete als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen werden, die
sich durch eine besondere Landschaftsgestaltung auszeichnen, als Kulturlandschaft von historischer Bedeutung sind
oder die für die naturnahe Erholung der Wiener Bevölkerung Bedeutung haben. Ziel der Ausweisung der beiden
neuen Landschaftsschutzgebiete ist insbesondere die Erhaltung der vorherrschende Landschaftsgestalt, die durch
Wald- und Wiesenlandschaften des Wienerwaldes und das kulturhistorisch bedeutsame Weinanbaugebiet in Ottakring
geprägt wird. Mit den Gebieten in Penzing und Ottakring erhöht sich der Anteil der als Landschaftsschutzgebiet
ausgewiesenen Flächen von 9,3 auf 14,6 Prozent des Wiener Stadtgebietes. Rechnet man Naturschutzgebiete, geschützte
Landschaftsteile, ökologische Entwicklungsflächen und den Wiener Teil des Nationalparks Donau- Auen dazu,
so steht mehr als ein Drittel der Fläche Wiens unter dem Schutz des Wiener Naturschutzgesetzes oder des Wiener
Nationalparkgesetzes.
Landschaftsschutzgebiet Penzing
Das geplante Landschaftsschutzgebiet in Penzing erstreckt sich über 1.977 ha (rund 58 % der Bezirksfläche).
Es umfasst im Teil A die Wald- und Wiesenbereiche des Wienerwalds (Lebereck, Schutzengelberg, Sophienalpe, Mostalm,
Kolbeterberg, Schottenhof) sowie im Teil B die Großparkanlagen Steinhofgründe und Dehnepark der Wienerwaldrandzone.
Besonders bemerkenswert sind die Wiesen in Penzing: Die Pfeifengraswiese des Naturdenkmales Salzwiese findet man
auf Wiener Stadtgebiet sonst nur noch im Lainzer Tiergarten, Magerwiesen gibt es auf der Sophienalpe und am Satzberg.
Eine Besonderheit stellen die Kopfweidenbestände auf den Steinhofgründen dar. An gefährdeten Tierarten
sind Abendsegler, Eisvogel, Gartenrotschwanz, Mittelspecht und Neuntöter im Landschaftsschutzgebiet Penzing
heimisch.
Landschaftsschutzgebiet Ottakring
Das Landschaftsschutzgebiet Ottakring wird sich über 229 ha (rund 26,5 Prozent der Bezirksfläche)
erstrecken. Teil A umfasst die Wald- und Wiesenbereiche des Wienerwalds in Ottakring (Ottakringerwald) samt den
darin liegenden Erholungseinrichtungen (Jubiläumswarte, Waldschule der MA 49, Rodelbahn, Grill- und Spielplätze,
etc.) sowie die Einrichtungen des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde und Ökologie und die Einrichtungen
des Konrad Lorenz-Institutes für Vergleichende Verhaltungsforschung. Teil B schließt das Schloss Wilhelminenberg
samt Parkanlage, die Anlagen des Europahauses des Kindes, Einzelbauwerke im Bereich Predigtstuhl (z.B. Villa Aurora),
Streuobstwiesen und die Weingärten am Wilhelminenberg und in der Johann Staud-Straße sowie den dortigen
Wasserbehälter ein. |