Platter: »Auslandseinsätze sind Sicherheitseinsätze für Österreich!«
Wien (bmlv) - Die Bundesregierung hat am Dienstag (02. 03.) die Aufstockung
der öster- reichischen Kontingente für die multinationalen Friedenseinsätze in Bosnien-Herzegowina
(SFOR) und im Kosovo (KFOR) sowie die Entsendung von Stabsmitgliedern für die internationale Sicherheitsbeistandstruppe
in Afghanistan (ISAF) beschlossen. Das bedeutet insgesamt eine Aufstockung von bis zu 200 Soldaten des Österreichischen
Bundesheeres.
Den Schwerpunkt sieht Verteidigungsminister Platter in Südosteuropa. "Wenn es gelingt, dass Ruhe und
Stabilität vor der Haustüre Europas herrscht, ist auch die Sicherheit in Österreich und Europa gefestigt."
Das österreichische SFOR-Kontingent (Stabilisation Force) in Bosnien und Herzegowina besteht derzeit aus vier
Stabsangehörigen. Zukünftig soll ein kompaniestarkes Infanteriekontingent mit bis zu 150 Angehörigen
des Österreichischen Bundesheeres eingesetzt werden. Aufgabe der SFOR-Einheit ist die Durchsetzung der militärischen
Aspekte des Friedensabkommens, die Schaffung eines sicheren Umfeldes durch militärische Präsenz zur Vermeidung
des Wiederaufflammens von Feindseligkeiten in Bosnien und Herzegowina sowie die Sicherung des "Civil Implementation
Plans". "Hinsichtlich der von der EU noch für dieses Jahr geplanten Übernahme der Bosnien-Mission
erhält diese Entsendung noch eine zusätzliche Bedeutung", so Platter.
Platter: "Im Kosovo sind die NATO-Planungen dahingehend, von einem Kontingent von 17.000 Soldaten auf 7000
zurückzugehen. Österreich wird im Gegensatz dazu die Zahl seiner Soldaten erhöhen." Beim multinationalen
Friedenseinsatz im Kosovo (KFOR), bei dem Österreich seit 2. Juli 1999 beteiligt ist, wird auf bis zu 600
Soldaten aufgestockt. "Das bringt uns mehr Mitspracherecht vor Ort und höher qualifizierte Aufgabenfelder
für unsere Soldaten", so Platter. Damit setzt der Verteidigungsminister sein Versprechen um, die Gesamtstärke
in dieser Region zu erhöhen. Auftrag der KFOR ist unter anderem die Gewährleistung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung, die Schaffung eines sicheren Umfeldes, die Sicherstellung der Bewegungsfreiheit, die Unterstützung
von Internationalen Organisationen, die Installierung der zivilen Verwaltung sowie die Unterstützung der Durchführung
von Wahlen und der Wiederaufbau der Infrastruktur (CIMIC).
Im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden (PfP) hat Österreich zugesagt, an der internationalen Sicherheitsbeistandstruppe
in Afghanistan (ISAF) mitzuwirken. Vorerst sollen drei Stabsoffiziere des Österreichischen Bundesheeres entsendet
werden. Der Auftrag von ISAF ist die Unterstützung der Afghanischen Interimsregierung bei der Aufrechterhaltung
der Ordnung und Sicherheit in Kabul und Umgebung, damit diese und auch die Vereinten Nationen in einem sicheren
Umfeld tätig sein können.
Die Entsendungen nach Bosnien und Herzegowina sowie in den Kosovo sollen bis 31. Dezember 2004, diejenige nach
Afghanistan bis längstens 21. Jänner 2005 dauern.
"Dieser Beschluss ist ein großer Wurf, ein merkbarer Schritt in Richtung internationale Solidaritätsleistungen
des Bundesheeres, " so Platter.
Das Österreichische Bundesheer kann auf eine lange Tradition bei friedensunterstützenden Einsätzen
verweisen. Seit 1960 waren an die 60.000 Soldaten auf allen Kontinenten der Welt im Einsatz für den Frieden.
905 österreichische Soldaten stehen aktuell in einem Auslandseinsatz. |