BM Pröll: Verkehr hat 2002 die Industrie beim CO2-Ausstoß überholt  

erstellt am
02. 03. 04

ÖBB sind klima:aktiv Partner des Lebensministeriums - »Kyoto-Express« als Botschafter für den Klimaschutz
Wien (bmlfuw) - Die Eindämmung der CO2-Emissionen aus dem Verkehr ist ein zentrales Anliegen beim Klimaschutz. 2002 hat der Verkehr beim CO2-Ausstoß die Industrie erstmals überholt, wie neue Auswertungen zeigen. Für eine Trendumkehr muss das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel deutlich attraktiver werden und ihre Bedeutung für den Klimaschutz in Zukunft noch wesentlich besser bewusst gemacht werden“. Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll am Montag (01. 03.) im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der Zugstaufe des „Kyoto-Express“.

Gemeinsam mit ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde, ÖBB-Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt und Verkehrsminister Hubert Gorbach unterstrich Pröll heute die Bedeutung der ÖBB als klimafreundliches Unternehmen, das einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Kyotoziels leistet. „Eine Fahrt von Wien nach Salzburg spart pro Person über 30 kg CO2 gegenüber dem Auto“, so der Umweltminister. „Die Bahn ist eines der umweltfreundlichsten Transportmittel. Das beweist die heute von den ÖBB vorgelegte CO2-Bilanz eindrucksvoll. Jetzt geht es darum, diesen Umweltvorteil auch für die Konsumenten besser erfahrbar zu machen. Durch attraktive Verbindungen, modernes Wagenmaterial und günstige Preise“, forderte Pröll.

ÖBB helfen bei der Umsetzung der Klimastrategie
Die ÖBB verpflichten sich als klima:aktiv Partner des Lebensministeriums, einen Beitrag zur Umsetzung der Österreichischen Klimastrategie und damit für saubere Luft und kostbare Natur zu leisten. Es ist zu begrüßen, dass die ÖBB in Zukunft ihre Umweltleistungen stärker ins Bewusstsein rücken wollen und noch eine Reihe von klimarelevanten Maßnahmen setzen werden. Auch die Prüfung, ob die Umstellung der gesamten Fahrzeugflotte der ÖBB auf Biodiesel möglich ist, halte ich für richtungsweisend“, so der Umweltminister anlässlich der Unterzeichung der klima:aktiv-Partnerschaft durch ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde.

Lebensministerium und ÖBB arbeiten im Rahmen von klima:aktiv auch an einem Pilotprojekt für Dienstreisen, das für Bund, Länder und Städte interessant sein könnte. „Ich bin ein begeisterter Bahnfahrer“, so Umweltminister Pröll, „und möchte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Ressorts für Dienstreisen, wann immer es möglich ist, die Bahn benutzen.“

Mit der Taufe des „Kyoto-Express“ setzen wir zudem heute ein deutliches Zeichen, dass alle Österreicherinnen und Österreicher mit den ÖBB die Möglichkeit haben, klimafreundlich mobil zu sein. Ich wünsche mir, dass möglichst viele in Zukunft die grüne Schiene nutzen“, sagte Pröll.

Wichtige Initiativen für umweltfreundlichen Verkehr
Die Entwicklung der Verkehrsemissionen zeigt, wie wichtig ein Umdenken bei der Wahl des Verkehrsmittels ist. Von 1990 bis 2002 sind die Treibhausgasemissionen des Verkehrs um 60 % auf insgesamt 21,3 Millionen Tonnen gestiegen. Gründe für diese negative Bilanz sind beispielsweise im Individualverkehr die steigende Anzahl von Fahrzeugen (von 1991 bis 2001 gesamt + 35 %; bei Diesel PKW + 257 %) und die gesteigerte Fahrleistung, wodurch viele technische Verbesserungen am Einzelfahrzeug zunichte gemacht werden.

Darüber hinaus setzt das Lebensministerium mit der österreichischen Klimastrategie auf umweltverträgliche Antriebe, Kraftstoffe und Fahrweisen. Die Beimischung von Biodiesel soll einen wichtigen Beitrag für saubere Luft leisten. Bis zum Sommer sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen stehen und damit die Trendwende beim Verbrauch von fossilem Treibstoff eingeleitet werden.

Gemeinsam mit der Österreichischen Wirtschaftskammer hat das Lebensministerium die Initiative „Sanfte Mobilitäts-Partnerschaft“ gesetzt. Bei Modellbetrieben konnte damit eine CO2-Reduktion von bis zu 30 % erreicht werden. Die erfolgreichen Pilotprojekte sollen jetzt auf breiter Basis gemeinsam mit der Wirtschaft zu einer Forcierung von betrieblichem Mobilitätsmanagement genutzt werden. Dazu gibt es auch einem neuen Förderungsschwerpunkt im Rahmen der betrieblichen Umweltförderung, sagte Pröll abschließend.
     
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