Durch Steuerreform und internationalen Konjunkturaufschwung: Austrian Business Agency erzielte
2003 Rekord beim Investitionsvolumen ausländischer Firmen in Österreich
Wien (bmwa) - „Die Betriebsansiedlungsgesellschaft Austrian Business Agency (ABA) konnte im Vorjahr
ein Rekordniveau beim Investitionsvolumen ausländischer Firmen in Österreich erzielen", zeigte sich
Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Montag (01. 03.) bei der
Präsentation der Jahresbilanz 2003 gemeinsam mit ABA-Geschäftsführer Dr. Rene Siegl erfreut. So
konnte im Vorjahr die Zahl der gemeinsam mit den Regionalgesellschaften bei der Ansiedlung in Österreich erfolgreich
betreuten Firmen wieder von 74 auf 82 (+11%) gesteigert werden. Die damit verbundene Investitionssumme erreichte
ein Rekordniveau von 1.275 Millionen Euro (2002: 355 Millionen Euro (+260 %). Aufgrund des wirtschaftlich international
schwierigen Jahres 2003 sei dies ein „ausgezeichnetes Ergebnis“, zu dem man nur gratulieren könne, so Bartenstein.
Aufgrund der sich abzeichnenden Erholung der internationalen Konjunktur, besonders aber durch die Maßnahmen
der Bundesregierung - Stichwort Senkung der Körperschaftssteuer und Gruppenbesteuerung - werde es künftig
noch attraktiver sein, in Österreich zu investieren. Daher werden wieder zweistellige Zuwachsraten bei internationalen
Investitionen erwartet. Bei den bisher vorliegenden Anfragen in den ersten beiden Monaten 2004 ist weltweit eine
Steigerung von rund 60, aus Deutschland sogar um rund 100% zu verzeichnen.
Im Jahr 2003 kommen 43 und somit knapp mehr als die Hälfte aller angesiedelten Unternehmen aus Deutschland.
Beim BIP pro Kopf 2003 etwa liege Österreich deutlich vor Deutschland (BIP pro Kopf in Euro: Österreich
27.710; Deutschland 25.800). Die Arbeitslosenquote, standardisiert in Prozent, hat im Jahresschnitt 2003 in Österreich
4,4, und in Deutschland 10,5% betragen. Bei der Jahresarbeitszeit lagen wir 2002 um mehr als 10% besser als Deutschland
(Österreich 1.720 Stunden; Deutschland 1.557 Stunden).
Die sehr hohe Wettbewerbsfähigkeit Österreich zeigt sich in den seit 1996 massiv gesunkenen Lohnstückkosten.
Diese sind in Österreich deutlich stärker gesunken als in Deutschland. Nach Deutschland folgen bei den
Herkunftsländern die USA mit 6, Italien, Grossbritannien und Japan mit je 4, die Schweiz und Tschechien mit
je 3 sowie Frankreich, Luxemburg und Norwegen mit je 2 Projekten. Nach wie vor siedelt sich die Mehrzahl der Unternehmen
(39) in Wien an, wenngleich der Anteil von 55% auf 48 % zurückgegangen ist. 19 von der ABA betreute Firmengründungen
wurden in Oberösterreich registriert, 8 in Niederösterreich, 7 in Salzburg, je 3 in der Steiermark und
in Kärnten und je eine im Burgenland, in Tirol und in Vorarlberg.
Bereits 51 der 82 Unternehmen kommen aus dem Dienstleistungsbereich (2002: 48), während - wie 2002 - fünf
Produktionsstätten errichtet wurden. „Erfreulich“ ist laut Bartenstein auch die Steigerung von sechs auf zwölf
Ansiedlungen im Bereich Forschung und Entwicklung, der Zahl der betreuten Osteuropazentralen sank hingegen leicht
von fünf auf vier.
Die Branchenanalyse führt mit acht Projekten trotz einer Halbierung weiterhin der IT/Telekomsektor an, gefolgt
vom Pharma- und Biotechbereich mit sechs und der Consulting- bzw. der Logistikbranche mit je fünf Projekten.
Im Medienbereich konnte die Location Austria, die ABA-Abteilung zur Bewerbung des Filmstandortes Österreich,
trotz des starken Euros und der schwierigen wirtschaftlichen Situation im deutschen Medienbereich 2003 vier Projekte
realisieren - darunter einen TV-Mehrteiler für den bayerischen Rundfunk. Für das Jahr 2004 erhofft sich
die Branche einen leichten Aufschwung der Auftragssituation. Für das 1. Quartal 2004 habe Location Austria
laut Siegl bereits ein großes, prestigeträchtiges US-Filmprojekt gegen die starke Konkurrenz Frankreichs
für Österreich gewinnen können. Ein weiteres kanadisches TV-Projekt wird Ende Februar in Tirol realisiert.
Durch Verhandlungen mit ausländischen Produktionsfirmen im Laufe des Jahres 2003 erwartet Location Austria
eine deutliche Verbesserung des Jahresergebnisses für 2004. |