Ausstellung im Stadt- und Landesarchiv bis 25. Juni 2004
Wien (rk) -. Das Wiener Stadt- und Landesarchiv zeigt vom 3. März bis 25. Juni im Ausstellungsraum
im Gasometer D die Ausstellung "Schätze aus dem Künstlerhausarchiv". Die kleine Schau gibt
einen interessanten, mit dem Jahr 1845 beginnenden Einblick in die Akten- und Sammlungsbestände des Künstlerhauses.
Sie ist Montag und Freitag von 9 bis 15 Uhr und Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt
zu besichtigen. Eine Informationsbroschüre ist kostenlos erhältlich.
Das 1865-1868 erbaute Wiener Künstlerhaus war das erste Ausstellungs- und Vereinshaus bildender Künstler
im gesamten deutschsprachigen Raum und ist somit das älteste immer noch bestehende, dem ursprünglichen
Zweck nicht entzogene Bauwerk dieser Art in Mitteleuropa. Die Archivbestände des Künstlerhauses befinden
sich seit 1978 im Wiener Stadt- und Landesarchiv; es handelt sich um das größte natürlich gewachsene
private Archiv zur Kunstgeschichte der Stadt.
Die Vereinigung, die das Künstlerhaus erbaute, war die durch Fusion der Verein Albrecht Dürer (gegründet
1845) und Eintracht (gegründet 1856) im Jahr 1861 entstandene Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens.
Anlass der Fusion war das Projekt eines gemeinsamen Vereins- und Ausstellungshauses, das Ziel aber die Bildung
einer Standesvertretung bildender Künstler, die alle Künstler ohne Unterschied ihrer Stilrichtung vertreten
sollte; auch Frauen waren dabei.
Das Künstlerhaus wurde über 130 Jahre lang rein privatwirtschaftlich, ohne öffentlicher Subvention
geführt. Aus kommerziellen Überlegungen wurde 1947-1949 im linksseitigen "Deutschen" Ausstellungssaal
ein Kino eingebaut, 1972-1974 im rechtsseitigen "Französischen" Saal ein Theater.
Das Künstlerhaus veranstaltete Weltausstellungen, organisierte Teilnahmen an den internationalen Biennalen,
brachte großartige Ausstellungen ins Land und exportierte viele in die Welt. In den letzten Jahren nahm diese
Tätigkeit ab, derzeit finden keine Ausstellungen statt.
Die Kunst entwickelte sich während der letzten Dezennien von den klassischen Sparten Malerei, Bildhauerei
und Architektur zu neuen Ausdrucksformen. Heute gibt es im Künstlerhaus Designer, Objekt-, Performance-, Licht-
und Medienkünstler, Computeranimateure, Video- und Filmemacher. |