Buchpräsentation im Landesarchiv: »650 Jahre religiöse
Gemeinsamkeit«
Graz (lk) - Mehr als sechs Jahrhunderte religiöse Gemeinsamkeit verbindet den steirischen Wallfahrtsort
Mariazell mit Ungarn. Diesem Themenkomplex widmet sich die neue Publikation des Steiermärkischen Landesarchivs,
die am Montag (01. 03.) Vormittag in Graz präsentiert wurde. Österreichische,
ungarische und deutsche Historiker, Kunsthistoriker, Volkskundler und Theologen haben darin die historischen, aber
auch die gegenwärtigen steirisch-ungarischen Beziehungen wissenschaftlich aufgearbeitet.
Das erste Kapitel von „Mariazell und Ungarn – 650 Jahre religiöse Gemeinsamkeit“ beschreibt die historische
und kulturgeschichtliche Entwicklung des Wallfahrtsorts Mariazell. Das zweite Kapitel lässt die vielfältigen
Verbindungen zwischen Mariazell und Ungarn vor dem geistigen Auge des Lesers wiederauferstehen: Über Jahrhunderte
pilgerten sowohl Mitglieder des Königshauses, des Adels und der hohen Geistlichkeit, aber auch einfache Bürger
und Bauern aus Ungarn in den steirischen Gnadenort. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit der ungarischen
Stadt Esztergom, dem kirchlichen Zentrum Ungarns. Vor der türkischen Zerstörung im 16. Jahrhundert befanden
sich hier nicht nur ein prachtvoller königlicher und erzbischöflicher Palast, sondern auch 38 Kirchen,
elf Klöster, drei Propsteien sowie hunderte Bürgerhäuser. Spezielles Augenmerk gilt weiters der
Rolle der Erzbischöfe in der tausendjährigen Geschichte des ungarischen Staates und der Kirche. Das letzte
Kapitel ist dem Phänomen Wallfahrt gewidmet.
Die Grundlage der insgesamt 22 wissenschaftlichen Beiträge bilden Referate eines international besetzten Symposions,
das im Jahr 2002 in Mariazell und Esztergom, anlässlich der Begründung ihrer Städtepartnerschaft,
stattfand.
Das 219 Seiten starke, durchgehend farbig illustrierte Werk kann um 20 Euro beim Steiermärkischen Landesarchiv,
Karmeliterplatz 3, 8010 Graz, bestellt werden. |