1.416 Veranstaltungen, 13 % mehr Nächtigungen und eine um 15 % höhere
Wertschöpfung
Wien (rk) - "Insgesamt 1.416 Kongresse, Firmentagungen und Incentives haben im vergangen Jahr
804.000 Nächtigungen und eine Wertschöpfung von 312,7 Millionen Euro gebracht.", erklärte Finanz-
und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder bei der Medienkonferenz anlässlich der Präsentation
der Kongresstourismusbilanz 2003 am Montag (01. 03.). Rieder präsentierte die erfolgreiche
Bilanz gemeinsam mit Wien-Tourismusdirektor Mag. Karl Seitlinger und Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna
Convention Bureau im Wien-Tourismus. Anlässlich des am Freitag beginnenden Radiologenkongresses war bei der
Medienkonferenz weiters Univ.-Prof. Dr. Christian Herold zu Gast, der österreichische Vertreter im Vorstand
des Europäischen Radiologenkongresses. Die Radiologen zählen zu den treuesten Kongresskunden der Stadt
und tagen heuer bereits zum 10. Mal in Wien.
"Das Jahr 2003 war für den Wiener Kongresstourismus in jeder Hinsicht ein Rekordjahr, so Rieder weiter.
"Die Anzahl aller Veranstaltungen - Kongresse, Tagungen und Incentives - ist um 2,9 % gestiegen. Die Nächtigungszahl
hat sich sogar um 13 % erhöht und die Wertschöpfung um beachtliche 15 %. Dieses Top-Ergebnis haben wir
auch den internationalen und teilnehmerstarken Großkongressen zu verdanken, wie etwa den Kongressen der Europäischen
Kardiologen, der Europäischen Atemwegsforscher und der Europäischen Radiologen.
Allein die 390 internationalen und nationalen Kongresse haben 2003 zum Bruttoinlandsprodukt beachtliche 279 Millionen
Euro beigetragen. Das ist um 29 % mehr als im Vorjahr. Das damit verbundene Steueraufkommen beträgt fast 75
Millionen Euro. Mittlerweile sichert der Kongresstourismus in Wien 6.800 Ganzjahresarbeitsplätze", betont
Rieder.****
Besonders erfreulich ist für Tourismusdirektor Karl Seitlinger die Tatsache, "dass 2003 der Kongress-
und Tagungssektor erstmals einen zweistelligen Beitrag zu Wiens Gesamtnächtigungsergebnis erbracht hat - nämlich
10,1 %, und das in dem Jahr, wo Wien das bisher höchste Nächtigungsaufkommen verzeichnen konnte".
Diese Leistung sei - so betonte Christian Mutschlechner - "auf die exzellente Zusammenarbeit der Wiener Kongresswirtschaft
- von den Kongress-Zentren über die Hotellerie bis zu den Kongress-Agenturen - zurückzuführen."
390 Kongresse bringen 278,7 Millionen Euro für das Bruttoinlandsprodukt
390 Kongresse (98 nationale und 292 internationale) haben im Jahr 2003 in Wien stattgefunden. Das waren
um 2,6 % mehr Veranstaltungen als 2002. Der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich mit 278,7 Millionen
Euro sogar um 29 %. Dabei sind alle inlandswirksamen Ausgaben berücksichtigt - nicht nur die unmittelbaren
Ausgaben der Kongressteilnehmer in Hotellerie, Gastronomie, Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen, für Einkäufe,
Transport- und Kommunikation oder sonstige Dienstleistungen, sondern auch Umsätze, die Kongresse in "vorgelagerten"
Wirtschaftszweigen bewirkten, wie z.B. bei Nahrungs- und Genussmittelproduzenten, Banken, Versicherungen, im Baugewerbe
usw. Das durch die Kongresse 2003 verursachte Steueraufkommen in Österreich betrug 74,7 Millionen Euro (+
34 % im Vergleich zu 2002). Davon kamen dem Bund 47,6 Millionen und Wien 9,0 Millionen Euro zugute, der Rest teilte
sich auf Länder und Gemeinden auf. Zusätzlich sicherten Wiens Kongresse 2003 rund 6.800 Ganzjahresarbeitsplätze.
Kongresstourist gibt durchschnittlich 435 Euro täglich aus
Internationale Kongresse sind nicht nur ein wichtiger Image- Faktor für Wien, sondern auch die umsatzstärkste
Form des Tourismus generell. 2003 verursachten die Teilnehmer an internationalen Kongressen pro Kopf und Nacht
eine Wertschöpfung von durchschnittlich 435 Euro.
Die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Kongresstourismus wurden von Dr. Martina Hochreiner (Unternehmensberaterin
sowie Lehrbeauftragte an der Wirtschaftsuniversität Wien) untersucht, die ab heuer im Auftrag des Wien-Tourismus
auch Wiens Firmenevents (Tagungen und Incentives) ebenso detailliert untersuchen wird, wie das Kongressgeschäft.
Dazu ist eine eigene Untersuchungsmethode zu entwickeln, die die im Firmengeschäft viel höhere Sensibilität
bezüglich Weitergabe einschlägiger Informationen zu berücksichtigen hat.
Kardiologen, Radiologen, Atemwegsforscher: 3 Großkongresse 2003 mit 57.000 Besuchern
Größtes und auch in jeder anderen Hinsicht absolutes Rekord- Event im Jahr 2003 war der Europäische
Kardiologenkongress, der von 30. August bis 3. September als erster Großkongress im damals erst teileröffneten
Reed Messe Wien Congress Center abgehalten wurde. Er zog knapp 29.000 Besucher (Teilnehmer, Aussteller, Journalisten,
Begleitpersonen) an, und Wien hat sich mit seiner höchst erfolgreichen Abwicklung international hervorragend
profiliert. Weitere "Mega-Veranstaltungen" waren der Europäische Atemwegsforschungs- kongress mit
15.000 Teilnehmern (27.9. - 1.10.) und der Europäische Radiologenkongress mit 13.000 Teilnehmern (7. - 11.3.),
beide im Austria Center Vienna. 12 % der in Wien 2003 veranstalteten internationalen Kongresse fanden in den großen
Kongresszentren (Reed Messe Wien Congress Center, Austria Center Vienna und Kongresszentrum Hofburg) statt, 20
% in Hotels, 26 % an Universitäten, der Rest in Palais und anderen Tagungsstätten. 26 % der Veranstaltungen
behandelten Themen aus Wirtschaft und Politik, 20 % widmeten sich der Humanmedizin und 15 % dem formal- und naturwissenschaftlichen
Bereich. Die höchste Anzahl an internationalen Kongressen wurde im Oktober verzeichnet, gefolgt vom Juni und
- ex aequo - von September und November.
Radiologen tagen 2004 zum 10. Mal in Wien
Eines der heurigen Kongress-Highlights ist mit einem besonderen Jubiläum verbunden: Der Europäische
Radiologenkongress findet zum 10. Mal - ohne Unterbrechung - in Wien statt und zwar vom 5. bis 9. März. Seit
1991 tagt der Radiologenkongress ausschließlich im Austria Center Vienna, bis 1999 alle zwei Jahre, seit
2000 jährlich. Vergangenes Jahr hat die Europäische Gesellschaft für Radiologie das entsprechende
Abkommen bis 2009 verlängert. Damit hat sich diese Veranstaltung als Wiens "treuester" Großkongress
erwiesen. Und das mit gutem Grund wie der österreichische Vertreter im Vorstand des Europäischen Radiologenkongresses,
o. Univ.-Prof. Dr. Christian Herold von der Universitätsklinik für Radiodiagnostik an der Uni Wien, berichtet:
"Wien hat sich über die Jahre hindurch eindrucksvoll als optimale Destination für den Kongress profiliert.
Die generell ausgezeichnete Infrastruktur der Stadt, die Lage im Herzen Europas auch als Sprungbrett zu den Erweiterungsländern
im Osten und das ausgezeichnete kongressspezifische Angebot, das sind Vorteile, die wir auch in Zukunft für
unsere Kongresse nutzen wollen."
Der Europäische Radiologenkongress mit rund 15.000 Teilnehmern ist im internationalen Kongressgeschäft
eine erstklassige Referenzveranstaltung, mit der andere bedeutende medizinische Gesellschaften auf Wien als Kongressstadt
aufmerksam gemacht werden können. Wiens Partnerschaft mit den europäischen Radiologen wurde aber auch
noch in anderer Hinsicht intensiviert: Die European Association of Radiology hat beschlossen ihren offiziellen
Amtssitz von Bern nach Wien zu verlegen. Diese Entscheidung der European Association of Radiology nach Wien zu
gehen, ist auch eine Auszeichnung für die österreichische Röntgenforschung, deren internationale
wissenschaftliche Bedeutung mit diesem Schritt unterstrichen wird.
Kongress-Highlights 2004: Erste Österreichische Kongressleitmesse im Oktober
Ein Highlight in anderer Hinsicht ist eine Messe-Premiere: Von 3. bis 5. Oktober 2004 wird unter dem Titel
ACCESS im Kongresszentrum Hofburg die erste österreichische Kongressleitmesse abgehalten. Veranstalter sind
fünf Partner - neben dem Wien-Tourismus die Österreich-Werbung, Austrian, die Round Table Konferenzhotels
und das Austrian Convention Bureau. 150 bis 200 Aussteller - Kongresszentren und -häuser, Hotels und PCOs
(Professional Congress Organisers) aus ganz Österreich werden sich dort präsentieren. Teilnehmer werden
rund 1.000 österreichische Entscheidungsträger im Kongressgeschäft sein, zu denen noch 300 ausländische
Entscheidungsträger kommen, für die die Veranstalter als Gastgeber fungieren. |