Hannover Messe 2004: Fraunhofer IPT stellt neue Systeme für die Mikrotechnik vor  

erstellt am
15. 03. 04

Gleich auf drei Ständen ist das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT vom 19. bis 24. April auf der Hannover Messe 2004 vertreten:
Aachen (ipt.fraunhofer) - Umfassend präsentiert sich das Fraunhofer IPT im Bereich Mikrosystemtechnik auf dem Gemeinschaftsstand der IVAM NRW e.V. (Interessengemein- schaft zur Verbreitung von Anwendungen der Mikrostrukturtechniken) in der Halle "MicroTechnology", Halle 15, Stand F36. Als aktuelle Highlights aus Forschung und Entwicklung rund um die Themen "Mikrooptik und Optoelektronik", "Life Science" sowie "Automatisierung für die Mikrotechnik" stellen die Aachener Produktionswissenschaftler eine Auswahl an Lösungen zur Replikation und Direktherstellung mikrosystemtechnischer Produkte vor.

In Halle 13, Stand F46/1 zeigt das Fraunhofer IPT auf einem Gemeinschaftsstand mit den Fraunhofer-Instituten ICT, IPM und ISE neuste Entwicklungen bei der Herstellung kompletter miniaturisierter Brennstoffzellensysteme.

Mit dem Fraunhofer-Themenverbund Hochleistungskeramik ist das Fraunhofer IPT auf dem Stand der TASK GmbH (Technologie Agentur Struktur Keramik) in Halle 4, Stand G40 vertreten. Vorgeführt wird hier unter anderem eine Laserstrukturiermaschine, mit der vor Ort Bauteile bearbeitet werden.

Mikrooptik und Optoelektronik: Neue Systeme zur Bearbeitung von Freiformflächen
Um dem steigenden Bedarf der Industrie an optischen Freiformflächen nachzukommen, entwickelte das Fraunhofer IPT in einem gemeinsamen Projekt mit der OEC AG eine Steuerung für ein Fast-Tool-Servo-System, mit dem sich solche Bauteile mit besonderer Präzision herstellen lassen. Auf der Messe präsentieren die Partner nun erstmals einen Spiegel mit dem Logo des Fraunhofer IPT, der auf Basis eines NURBS-Datensatzes in nur 45 Minuten mit dem Fast-Tool-Servo-System gefertigt wurde. Die Freiformfläche beeinflusst das Licht einer Punktlichtquelle so, dass eine beliebige Grafik auf einer Projektionsfläche abgebildet werden kann.

Ein weiteres Highlight zur Freiformflächenbearbeitung führt das Fraunhofer IPT mit seinem adaptiven 5-Achs-Polierkopf ins Feld: Der Polierkopf kann an beliebigen Basismaschinen als aktives Werkzeug angebracht werden und dient dann zur lokalen Korrekturpolitur bei der Endbearbeitung ultrapräziser asphärischer, zylindrischer und frei geformter Optiken. Besonders interessant ist das neue Werkzeug zur Fertigung komplexer Bauteile für die Feinoptik, die Beleuchtungsoptik und den Werkzeug- und Formenbau, da individuelle Polierbewegungen durchgeführt werden können. So lassen sich auch nicht-rotationssymmetische Optiken bearbeiten, für die bisher noch keine derart universell einsetzbaren und gleichzeitig hochpräzisen Poliermaschinen existieren.

Life Science: Mikrospiegelbasierter Messkopf für die endoskopische konfokale Mikroskopie
Im Rahmen des BMBF-Projekts »KOMED« entwickelt das Fraunhofer IPT ein mikrospiegelbasiertes Messsystem für den Einsatz in der minimalinvasiven Chirurgie und in der in-vivo Zellmikroskopie (z.B. bei der Krebs-Früherkennung). Das Mikroendoskop, in dem dieser Messkopf zum Einsatz kommt, soll nicht nur in der medizinischen Diagnostik eingesetzt werden, sondern auch überall dort, wo kleinste Strukturen auf engstem Raum untersucht werden. In der Fertigungstechnik ließen sich damit beispielsweise Mikrotopographien von Bauteiloberflächen erfassen. Auf der Messe zeigt das Fraunhofer IPT einige Teilkomponenten für den Aufbau des Systems.

Automatisierung für die Mikrotechnik: Mechanischer Mikrogreifer "Endogrip3"
Für kürzere Montagezeiten hybrider Mikrosysteme in der Feinwerk- und Mikrotechnik sowie in der elektro-optischen Industrie entwickelt das Fraunhofer IPT automatisierte Fertigungslösungen. Montageaufgaben mit hohen Ansprüchen an die Produktqualität, die bisher in vielen Fällen von Hand durchgeführt werden mussten, lassen sich nun schneller und mit deutlich höherer Montagegenauigkeit lösen. Auf der Messe präsentiert das Fraunhofer IPT den mechanischen Mikrogreifer "Endogrip3" sowie verschiedene montierte Bauteile. In Kombination mit einer Wechselstation für die Greiferbacken kann der Greifer für nahezu alle hochgenauen Mikromontageaufgaben eingesetzt werden. Seine hohe Flexibilität resultiert aus einem großen Greifweg bis zu 1mm, maximalen Greifkräften bis zu 500 mN sowie automatisiert austauschbaren Greiferbacken.

Mikrobrennstoffzelle
Im Rahmen des gemeinsamen Standes mit Fraunhofer ICT, IPM und ISE stellt das Fraunhofer IPT auf der Messe Technologien und Verfahren zur Herstellung portabler Brennstoffzellensysteme vor. Beispielhaft steht hier ein Werkzeug zum Hydroumformen, das zur Fertigung metallischer Bipolarplatten eingesetzt wird. Ziel ist es, ein marktfähiges Brennstoffzellensystem zu entwickeln, das selbst bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt noch funktionsfähig bleibt und auch in einem Hybridsystem mit konventionellen Akkus betrieben werden kann. Solche Lösungen können im Gegensatz zu den meisten anderen Systemen kommerzieller Hersteller auch im Outdoorbereich sowie zur Stromversorgung von Laptops oder portablen Druckern genutzt werden. Darüber hinaus werden auf der Messe Methoden und Dienstleistungen rund um das Thema Technologiemanagement vorgestellt, die dazu befähigen, die Brennstoffzelle in den breiten Konsumgütermarkt zu überführen.
     
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