Schüssel: Österreich und Europa verlieren mit
Kardinal König eine große Persönlichkeit
 

erstellt am
15. 03. 04

Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zeigt sich tief betroffen vom Tod des Wiener Alterzbischofs Kardinal Franz König
Wien (bpd) - „Durch den Tod von Kardinal Franz König verliert Österreich einen ganz Großen unserer Zeit.. Er war ein großer Österreicher, ein großer Mann der Kirche, der über jahrzehnte hinweg nicht nur die Entwicklungen der katholischen Kirche in Österreich sondern auch der Gesamtkirche wesentlich gestaltet und mitgeprägt hat. Kardinal König war auch einer der ersten großen Europäer der Kirche, weil er in der Dimension der Überwindung der Grenzen im christlichen Geist dachte, längst bevor dieses Thema auf der europäischen Agenda stand. Sein Weitblick umfasste selbst die nichtchristlichen Religionen, mit denen er den Dialog suchte. Mit Kardinal König hat uns eine der bedeutensten Persönlichkeiten verlassen, die Österreich je hatte.

Er war nicht nur ein herausragender Repräsentant der katholischen Kirche Österreichs, er war auch eine intellektuelle Leitgestalt in unserem Land und eine Persönlichkeit, die von allen Menschen über ihr religiöses Bekenntnis hinaus respektiert und hoch geschätzt wurde Kardinal Königs Einsatz für den Dialog der Religionen war ein wichtiger Schritt für eine neue Gesprächsbasis über Grenzen hinweg. Durch seine Initiative ist Wien zum Sitz der Stiftung Pro Oriente geworden und damit zum Zentrum eines Gespräches, das seit Jahrhunderten unterbrochen gewesen war. Er hat die universelle Botschaft der Nächstenliebe gepredigt und gelebt. Seine Demut vor dem Nächsten, sein unnachgiebiges Eintreten für die Unverletzlichkeit der menschlichen Würde, sein stetes Mahnen für den Frieden und seine Bescheidenheit zeugen von seiner Größe, die ihn zum Vorbild für viele werden ließ. Er hat durch sein Leben Österreich in vielfacher Weise bereichert. Sein menschliches Wirken, seine mahnende aber nie ermahnende Stimme und seine polyglotte Intellektualität werden wir schmerzlich vermissen,“ so der Bundeskanzler.
     
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