Brüssel (evp-ed) - "Die Forderung nach einer vollständigen Wasserliberalisierung ist aus
dem Bericht des Europaparlaments zur EU-Binnenmarktstrategie draußen. Das ist der zweite Erfolg im Europaparlament
zum Schutz unseres heimischen Wassers", sagte der österreichische Europaparlamentarier Mag. Othmar Karas
am Donnerstag (11. 03.) in Strassburg. Das Plenum strich die von Karas heftig kritisierte
Forderung mit einer breiten Mehrheit aus dem Abschlußbericht heraus: "Das Wettbewerbsrecht der EU hat
dort Grenzen, wo es um allgemeine Dienstleistungen wie die Wasserversorgung unserer Bürger geht. Es hat sich
wiederum das Ordnungsmodell der Ökosozialen Marktwirtschaft durchgesetzt", betonte Karas, der sich auch
darüber freut, dass die parteiübergreifende Zusammenarbeit zum zweiten Mal zu einem Erfolg in der Plenarabstimmung
geführt hat.
Trotzdem es von seiner Seite ein klares Ja zur Marktwirtschaft und zu einem offenen Markt gebe, dürfe man
sich für Karas nicht aus der staatlichen Verantwortung in diesen Bereichen entziehen. "Die Politik hat
hier eine Verantwortung wahrzunehmen. In der Grenzziehung ist dabei für uns die ökosoziale Marktwirtschaft
das Grundmodell unserer Politikgestaltung", so Karas. Bei den Grundbedürfnissen der Bürger müsse
die flächendeckende Versorgungssicherheit, die Qualität, die Rechtssicherheit und der angemessene Preis
bis hin zur möglichen Unentgeltlichkeit gesichert sein. "Wenn sich das wirtschaftlich nicht rechnen sollte,
dann muss auch in der EU eine staatliche Subvention möglich sein. Daher habe ich dafür gekämpft,
eine Positionierung des Europäischen Parlaments für eine vollständige Liberalisierung des Wassermarktes
zu verhindern. Und das ist heute nun schon zum zweiten Mal gelungen", sagte Karas abschließend. |