Wien (wifo) - Die internationale Wirtschaftsbelebung kommt immer mehr in
Schwung. Neben den USA zeigt auch die japanische Wirtschaft erstmals Zeichen einer nachhaltigen Erholung – im IV.
Quartal übertraf das Wirtschaftswachstum sogar jenes in den USA. Den Euro-Raum hat diese Aufwärtstendenz
bisher kaum erfasst, in der deutschen gewerblichen Wirtschaft trübten sich die Erwartungen zur Geschäftslage
zuletzt wieder ein. Die österreichischen Unternehmen sahen im Februar ihre aktuelle Lage gegenüber dem
Vormonat unverändert, beurteilten aber die künftige Entwicklung mit vermehrtem Optimismus.
Die Belebung der Weltkonjunktur gewinnt immer mehr an Kraft. Nach einem sprunghaften Anstieg der Wirtschaftsleistung
in den USA im III. Quartal hielt das Wachstum auch im IV. Quartal an. Sogar in Japan scheint die Wirtschaft nun
die langjährige Stagnation überwunden zu haben, sie wuchs im IV. Quartal aufgrund einer Belebung der
Investitions- und Exportnachfrage sogar deutlich stärker als in den USA.
Die vorliegenden Wirtschaftsdaten für den Euro-Raum weisen nach wie vor auf eine langsame Erholung hin, die
nur wenig an Dynamik gewinnt. Weder die Binnen- noch die Exportnachfrage setzt deutliche Konjunkturimpulse. Die
Industrieproduktion wächst seit Mitte des Vorjahres kaum. Besonders schwach erscheint nach wie vor die deutsche
Wirtschaft: Das reale Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Jahresdurchschnitt 2003 um 0,1%. Die auf Umfragen basierenden
Konjunkturindikatoren des ifo und des ZEW gaben im Februar 2004 eine leichte Verschlechterung wieder, nachdem sie
sich in den Vormonaten kontinuierlich verbesserten.
Auch in Österreich zeigte die Februar-Umfrage im WIFO-Konjunkturtest keine weitere Verbesserung der aktuellen
Lage der heimischen Sachgütererzeuger. Der Anteil der Unternehmen, die in den nächsten Monaten mit einer
Besserung rechnen, war jedoch höher als im Jänner. Im Dienstleistungsbereich war in den letzten Monaten
noch keine Belebung festzustellen. Im Bauwesen, insbesondere im Hochbau, lassen die Umfrageergebnisse keine gesicherten
Schlüsse über die Baukonjunktur zu.
Die österreichischen Außenhandelsdaten belegen die Exportschwäche im Jahresverlauf 2003. Aufgrund
der Stagnation der Ausfuhr und eines leichten Importzuwachses ergab sich im abgelaufenen Jahr auf Cash-Basis eine
fast ausgeglichene Leistungsbilanz. Der Preisauftrieb hat sowohl im Euro-Raum als auch in Österreich weiter
nachgelassen. Auf dem Arbeitsmarkt – er reagiert mit Verzögerung auf Änderungen der Konjunkturlage –
ist noch keine Entspannung festzustellen.
Quelle: WIFO, Autor: Marcus Scheiblecker |