Im Rahmen eines Symposiums trafen einander
Wissenschafter und Vertreter von fünf Wiener Homecare-Organisationen
Wien (hhpr) - Damit neue, innovative Methoden der Wundheilung auch wirklich den PatientInnen zugute
kommen, wurde von Mundipharma die „Plattform Woundmanagement“ gegründet, die in Wien mit dem Roten Kreuz,
dem Hilfswerk, den Johannitern, der Caritas Socialis und dem Pflege- und Betreuungsdienst der Stadt Wien kooperiert.
Der Homecare- Bereich wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger und in diesem Zusammenhang auch das Wundmanagement:
Obwohl es viele Wundheilmittel und Wundauflagen gibt, existierte bis vor kurzem kein Leitfaden dafür, wie
Wunden verschiedenster Art optimal behandelt werden sollen. 19 Experten (Hygieniker, Chirurgen und Wundmanager)
aus dem deutschsprachigen Raum haben nunmehr eine Konsensusempfehlung zur Auswahl von Wirkstoffen für die
Wundantiseptik entwickelt, die nunmehr beim Symposium „Neue Standards in der Wundhygiene“ im Schloß Wilhelminenberg
in Wien vorgestellt wurde.
Dr. Ojan Assadian, Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie, beim Symposium: „Ein Wundantiseptikum muss die
Möglichkeit einer lokal begrenzten antimikrobiellen Behandlung unter prophylaktischer oder therapeutischer
Zielsetzung bieten. Wichtig bei der Auswahl eines Wundantiseptikums ist das Verhältnis zwischen einer unerwünschten
toxischen und erwünschten mikrobiziden Wirkung.“
Dr. Thomas Eberlein, Facharzt für Dermatologie, berichtete den Teilnehmern des Symposiums: „Zum Einsatz moderner
Antiseptika gibt es im Wundmanagement keine Alternativen: PVP-Jod ist heute der Wirkstoff der Wahl für die
kurzzeitige Anwendung bei Infektionen bzw. bei verschmutzten traumatischen Akutwunden.“
PVP-Jod ist optimal wirksam
Moderne Wundantiseptik hat das Ziel, die Keimzahl auf einer Wunde bestmöglich um 5 Zehnerpotenzen
zu reduzieren, also beispielsweise von 100.000 Keimen auf einen einzigen. Dabei hat sich herausgestellt, dass das
PVP-Jod diese Zielsetzungen optimal erfüllt. Der Wirkstoff PVP-Jod wird seit langem nicht nur im Spital verwendet,
sondern steht auch in der Apotheke rezeptfrei in zahlreichen Anwendungen zur Verfügung. Er ist nicht nur hoch
wirksam, sondern brennt auch nicht in der Wunde. Und das wird vor allem von Kindern sehr goutiert.
Das Problem chronischer Wunden bei alten Menschen
Dass chronische Wunden gerade bei alten Menschen schlecht oder nicht heilen, liegt häufig an einem
viel zu wenig beachteten Faktum: dem schlechten Ernährungszustand des Patienten. Eine gute Versorgung mit
Eiweiß, Kohlehydraten, Vitaminen, Spurenelementen und auch ausreichend Flüssigkeit verbessert die Wundheilung
innerhalb weniger Wochen. Bei jedem Wund-Patienten sollte daher der Ernährungsstatus überprüft werden.
Krankenschwestern und Krankenpflegern kommt hier eine immer größere Bedeutung zu
Bewegung verbessert die Wundheilung
Ein ganz wichtiger Grundsatz ist: Bewegung verbessert die Wundheilung. Und nicht nur das. Bewegung erhöht
auch die Chance, dass die Wunde geschlossen bleibt. In diesem Sinne sind ärztlich verordnete Bewegungsprogramme
wundheilungsfördernd und sollten von den PatientInnen unbedingt befolgt werden.
Professionelles Wundmanagement
Professionelles Wundmanagement geht mittlerweile weit über "das Desinfizieren der Wunde" und das
Verbinden hinaus. Die wichtigsten Grundsätze werden im Rahmen der Ausbildung zum "Zertifizierten WundmanagerIn"
vermittelt. Für diese Spezialausbildung interessieren sich mittlerweile neben diplomiertem Pflegepersonal
auch Ärzte aus dem niedergelassenen und dem Spitalsbereich aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Was tun bei kleinen Verletzungen im Alltag?
Sehr oft kommt es zu kleinen Verletzungen im Berufsalltag oder beim Sport. Als wichtigste Grundregel gilt:
- Die erste Maßnahme ist die Reinigung der Wunde, am besten unter fließendem Trinkwasser.
- Danach soll die Wunde desinfinziert werden, zum Beispiel mit Betaisodona (es enthält den Wirkstoff PVP-Jod
- dieser brennt nicht in der Wunde und ist deshalb bei Kindern, die sich besonders häufig verletzen, sehr
beliebt). Und schließlich mit einem geeigneten Pflaster oder einem Verband abdecken.
- Wenn die Wunde stark verunreinigt ist oder so tief, dass sie genäht werden muss, sofort zum Arzt oder
ins Spital gehen! Wer das nicht tut, riskiert eine gefährliche
Infektion und eine besonders starke Narbenbildung!
Zielsetzung der "Plattform Woundmanagement"
Die „Plattform Woundmanagement“ hat es sich zusammen mit allen österreichischen Kooperationspartnern
aus dem Homecare-Bereich zum Ziel gesetzt, PatientInnen bei der Wundpflege immer nach dem aktuellsten Stand des
medizinischen Wissens zu behandeln. Ausbildung und Fortbildung auf diesem Sektor erhalten dadurch einen besonders
hohen Stellenwert.
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