16-Jährige sollen auch bei Landtagswahlen wählen dürfen
Graz (lk) - 62 Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren hatten am Mittwoch (10. 03.)
Vormittag im Rahmen des fünften steirischen Jugendlandtages die Gelegenheit, zu den selbst ausgewählten
Themenkomplexen „Jugend-Sucht-Prävention-Schutz“, „Jugend-Politik- Mitsprache“ sowie „Jugendausbildung und
Arbeitsmarkt“ Stellung nehmen. Einer der wichtigsten heute vorgestellten Beschlüsse ist die Herabsenkung des
Wahlalters bei Landtagswahlen auf 16 Jahre. „Jugendliche, die durch ihr Wahlrecht bei Gemeinderatswahlen für
mündig erklärt wurden, müssen auch bei Landtagswahlen die Verantwortung für die Ausübung
des Wahlrechtes zugesprochen bekommen“, so die Begründung der „Jungpolitiker“.
Dass Politik Knochenarbeit ist, haben die Jugendlichen am eigenen Leib erfahren. Bereits das Vorprogramm des Jugendlandtages
hatte es in sich. Nach Diskussionsrunden mit den Jugendsprechern und Pressesprechern aller vier Fraktionen, stürzten
sie sich am 2. März selbst in die politische Arbeit und erarbeiteten in drei Ausschüssen, die sie auch
selbst leiteten, von ihnen gewählte Themen. Die Ausschussarbeit führte ihnen vor Augen, das es relativ
einfach ist, über ein Thema zu diskutieren, aber ungleich schwerer, darüber einen Beschluss zu fassen,
der auch mehrheitlich angenommen wird. Im Ausschuss „Jugend und Gesundheit“ wurde beispielsweise vorgeschlagen,
wichtige Themenbereiche wie Sucht, Essstörungen oder Sport anhand von Projekttagen in den Schulalltag zu holen
und dort umfassend zu behandeln. Es gab konkrete Vorschläge u.a. zur Gesundheitsvorsorge: Gesündere Schulbuffets
einführen und die Sportplätze der Schulen zumindest in der unterrichtsfreien Zeit auch der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Auch der Feinstaub war den Jugendlichen ein Anliegen. Martina Schaffer, Schülerin
bei den Ursulinen, schlug beispielsweise vor, die Grazer Innenstadt zur autofreien Zone zu erklären, bei gleichzeitigem
Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Auf Einladung des Steiermärkischen Landtages hatten sich 200 Schüler und Schülerinnen, Lehrlinge
sowie Arbeitssuchende für die Teilnahme am Jugendlandtag beworben. 25 Teilnehmer wurden über die Landesschülervertretung
nominiert, sechs Plätze wurden für Arbeitssuchende reserviert und die restlichen Teilnehmerplätze
wurden beim „Tag der Politik“ (alle Jugendlichen, die Interesse an der Teilnahme am Jugendlandtag gezeigt hatten,
wurden zu einem Besuch des Landtages und der Regierungsbüros eingeladen), öffentlich verlost. |