Wer den EU-Konvent missachtet, brüskiert seine eigenen Bürger
Strassburg (evp-pd) - "Jede EU-Regierung, die sich vom Ergebnis des EU-Konvents verabschieden
möchte und nun erneut ihr eigenes nationales Süppchen kochen möchte, brüskiert nicht nur ihre
eigenen Regierungsvertreter in diesem EU-Konvent. Damit werden auch die Vertreter der nationalen Parlamente und
damit die Bürger des eigenen Landes in höchstem Maß missachtet", sagte der ÖVP-Europaparlamentarier
Mag. Othmar Karas am Mittwoch (10. 03.) bei der Aussprache über den EU-Frühjahrsgipfel
im Europäischen Parlament. "85 der insgesamt 105 Mitglieder im EU-Konvent waren Vertreter der nationalen
Parlamente und der Regierungen. Das stellt doch eindeutig klar, wie stark die Mitgliedstaaten und ihre Regierungen
in der Meinungsbildungsprozess des Konvents involviert waren", unterstrich das Präsidiumsmitglied der
EVP-ED-Fraktion Karas in seiner Plenarrede.
"Die EU-Verfassung muss kommen. Und sie muss rasch kommen! Wir fordern eine Entscheidung noch vor dem 1. Mai
2004, denn die Verfassung erst macht die EU wirklich fit für die Erweiterung", betonte Karas. Mit dieser
Verfassung auf Basis des Konventsergebnisses werden die Grundrechte der Bürger Europas politisch verankert
und einklagbar. "Die Verfassung gibt der Europäischen Union endlich eine Rechtspersönlichkeit. Sie
ist die Voraussetzung für eine effiziente Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Union. Die Verfassung
ist die Grundbedingung für ein starkes und einflussreiches Europa in der Welt und für ein neues Vertrauen
der EU-Bürger in das Friedensprojekt EU", sagte Karas abschließend. |