Wasserstand des Neusiedler Sees im Steigen  

erstellt am
11. 03. 04

Nachwirkungen der Trockenjahre dennoch spürbar
Eisenstadt (blms) - „Der Wasserstand des Neusiedler Sees ist auf Grund der heuer deutlich höheren Winterniederschläge erfreulicherweise im Steigen. Trotzdem liegt der aktuelle Wasserstand um 22 cm unter dem Vorjahreswert. Hier sind leider die Nachwirkungen der letzten Trockenjahre zu spüren. Somit können wir derzeit noch nicht von einer ausreichenden Vorsorge für die Sommermonate reden und müssen auf weitere ergiebige Frühjahresnieder- schläge hoffen“, erklärte der Naturschutzreferent der Burgenländischen Landesregierung, Landesrat Paul Rittsteuer am Mittwoch (10. 03.).

Der Wasserstand des Neusiedler Sees hat Ende des Sommers 2003 mit 115,06 m über Adrianiveau den niedrigsten Wert seit 40 Jahren erreicht. Nachdem es in den letzten sechs Monaten in Summe 230 mm Niederschlag gegeben hat, ist es zu einem kontinuierlichen Ansteigen des Wasserstandes um 23 cm auf heute 115,29 m gekommen. Im Vergleich zum Vorjahreswert stellt dies allerdings noch ein Defizit von 22 cm dar. Das langjährige Mittel für den März liegt bei 115,57 m und damit um weitere 7 cm höher.

Rittsteuer: „Die von uns in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudien bezüglich einer zusätzlichen Seedotierung aus dem Raabsystem bzw. der Donau sollen bis Ende März 2004 vorliegen. Sollten diese umfassenden technischen und ökologischen Bewertungen einer Wasserzuführung, wie ich hoffe, positive Ergebnisse liefern, können im Anschluss Detailprojektierungen vorgenommen werden. Jedenfalls müssen wir bei aller verständlichen Ungeduld vieler vom Niedrigwasserstand betroffenen Interessenten bei einem derartigen Projekt mit viel Umsicht ans Werk gehen.“

Rittsteuer entgegnete in diesem Zusammenhang auch der immer wieder fälschlich geäußerten Behauptung, Wasser des Neusiedler Sees würde nach Ungarn abgeleitet: „Die Regelung des Wasserstandes des Neusiedler Sees wird im Rahmen der Österreichisch-Ungarischen Gewässerkommission vereinbart. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes wurde aber schon ab Frühjahr 2000 über die Schleusen an den Grenzen kein Wasser mehr nach Ungarn abgelassen. In diese Schleusenregelung kann auch jederzeit per Computer von Seite des burgenländischen Landeswasserbauamtes Einsicht genommen werden.“
     
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