»Werbebarometer«: 4,4 Prozent Wachstum
im 2. und 3. Quartal 2004 – Ruttinger: »Ende der Werbeabgabe wäre positiver Konjunkturimpuls«
Wien (pwk) - "Die heimische Werbewirtschaft macht wieder erste Schritte aus dem Tal der Tränen"
- so kommentieren Walter Ruttinger, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), und Josef Leitner, Geschäftsführer von Focus Media Research, die Zahlen des
am Dienstag (09. 03.) veröffentlichten "Werbebarometers". Die von Focus
im Auftrag des Fachverbandes vier Mal jährlich erhobenen Daten zum "Werbebarometer" bilden die Vorschau
auf die Werbeausgaben-Disposition von über 300 bedeutenden Agenturen und deren Auftraggebern in den jeweils
kommenden sechs Monaten, diesmal also von April bis September 2004. Das aktuelle "Werbebarometer" steht
auf www.FachverbandWerbung.at zu Lektüre und Download bereit.
Für das für 2. und 3. Quartal 2004 fällt ein steigender Trend auf: Während das Werbebarometer
im August 2003 moderate + 1,5 Prozent (damals noch für die darauf folgenden 3 Monate erhoben) zeigte, wuchsen
die geplanten Ausgaben im November 2003 auf + 3,3 Prozent und nunmehr Richtung + 4,4 Prozent Mehraufwand in Relation
zum Vergleichszeitraum des vorangegangenen Jahres. 2003 verzeichnete die Werbebranche laut Werbebarometer mit nur
wenigen Ausnahmen eine positive Entwicklung, die konsolidiert + 2,1 Prozent beträgt.
"Die Erwartungshaltung der Agenturen fällt mit + 6,2 Prozent noch deutlicher aus als jene der Auftraggeber
(+ 3,8 Prozent)", so Medienforscher Leitner. Die stärksten Impulse werden bei Internet- (+ 7,3 Prozent)
und Exportwerbung (+ 5 Prozent), Direct Mail (+ 4,7 Prozent) und Verkaufsförderungsaktionen (+ 4,6 Prozent)
erwartet. Auf Grund des Schwergewichtes bei den Ausgaben insgesamt, wird Printwerbung (+ 2,9 Prozent) betragsmäßig
am meisten gewinnen, wobei Tages- und regionale Wochenzeitungen, Zeitungsbeilagen, aber auch Fachzeitschriften
Träger der positiven Entwicklung sein werden.
"Während aber die Auftraggeber wieder mehr Geld für die Werbung investieren und damit den Wirtschaftsaufschwung
endlich selber produzieren", ortet Ruttinger bei der Politik "anhaltende Säumigkeit bei der Abschaffung
der Werbeabgabe". Durch diese weltweit einzigartige Sondersteuer auf Marktkommunikation werden den Auftraggebern,
der Werbebranche und den Medien etwa 90 Millionen Euro pro Jahr entzogen, somit 5 Prozent aller "Above-the-Line"-Aufwendungen.
"Die Konsequenzen haben sich die politisch Verantwortlichen, die eine ständig steigende Zahl Betriebsgründungen
als Ziel sehen, selbst zuzuschreiben" so Ruttinger. Während nämlich die Zahl der Werbebetriebe von
1990 (4305 aktiv Gemeldete) bis 2000 (10.807 Aktive) um über 150 Prozent stieg, verflachte der Boom seit Einführung
der österreichweiten Werbesteuer im Jahr 2000. Die Zahl Betriebsstilllegungen am Kommunikationssektor nähere
sich der der Neugründungen stetig an. "Die dauernden Versprechungen der Politiker allein generieren noch
nicht den notwendigen Impuls. Das bewirkt erst die tatsächliche Abschaffung der Werbeabgabe", ist er
überzeugt.
Um dem prioritären Branchenziel Nachdruck zu verleihen, beschloss der Bundesfachverband in einer Sitzung in
der vergangenen Woche einhellig eine großangelegte Medienkampagne, die von der Landesfachgruppe Wien erstellt
wurde. Der massive Einsatz im geplanten Zeitraum Frühjahr 2004 soll den dann laufenden Finanzausgleichsverhandlungen
zwischen Bund und den Hauptnutznießern der Werbeabgabe, den Städten bzw. Gemeinden, Nachdruck beim Ziel
der Abschaffung der viel kritisierten Abgabe verleihen", so Ruttinger. |