OMV erzielt 2003 Rekordergebnis  

erstellt am
10. 03. 04

Investitionen in Wachstum bringen bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte – EBIT um 30 Prozent, Jahresüberschuss um 22 Prozent gestiegen
Wien (omv) - Mitteleuropas führender Erdöl- und Erdgaskonzern OMV hat im Geschäftsjahr 2003 das bisher beste Ergebnis in der Konzerngeschichte erzielt. Das Betriebsergebnis (EBIT) ist mit 644 Mio Euro um 30% höher als im Jahr 2002, der Jahresüberschuss stieg um 22% auf 393 Mio Euro. OMV Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer: "Das Ergebnis zeigt, dass die OMV ihre internationale Position deutlich ausgebaut und damit auch Spitzenergebnisse erwirtschaftet hat. Unsere Strategie, als integrierter Konzern dynamisch und profitabel zu wachsen, trägt eindeutig Früchte. Damit sind wir unserem Ziel, bis 2008 die Marktposition zu verdoppeln, einen großen Schritt näher gekommen."

Der Konzernumsatz (exkl. MöSt.) war mit 7,64 Mrd Euro um 8% höher als im Jahr 2002. Die OMV erwirtschaftete 2003 einen Cash flow aus der Betriebstätigkeit von 939 Mio Euro (2002: 581 Mio Euro). Der ROACE (Return on Average Capital Employed) stieg von 11% auf 12%. Die Zahl der MitarbeiterInnen stieg um 5% auf 6.137 - in erster Linie als Folge verstärkter internationaler Aktivitäten der Geschäftsbereiche Raffinerien und Marketing sowie Exploration und Produktion, hier vor allem in Pakistan. Im vierten Quartal 2003 erzielte die OMV ein EBIT von 167 Mio Euro, einen Umsatz von 2,04 Mrd Euro und einen Überschuss von 90 Mio Euro.

Raffinerien und Marketing inkl. Petrochemie (R&M): Ergebnis mehr als verdoppelt
Der Umsatz im Bereich R&M wuchs im Geschäftsjahr 2003 um 22% auf 6,02 Mrd Euro, das EBIT stieg um 113% auf 265 Mio Euro. Zu diesem Ergebnis haben vor allem höhere Absatzmengen und deutlich verbesserte Margen beigetragen. Die Referenzmarge in Rotterdam lag im abgelaufenen Geschäftsjahr im Durchschnitt bei 2,60 USD/bbl (Barrel) gegenüber 0,88 USD/bbl im Jahr 2002. Auch die petrochemischen Produkte zeichneten sich durch gute Margen und stabile Erlöse aus.

Der Raffinerieausstoß stieg um 19% von 11,67 auf 13,91 Mio t, durch die zusätzlichen Mengen der BAYERNOIL Raffinerien.
Die in den Raffinerien verarbeiteten Rohölmengen stiegen auf rund 15,48 Mio t, darin sind 2,65 Mio t aus der Beteiligung an BAYERNOIL enthalten. Insgesamt verfügte die OMV über eine Raffineriekapazität von 18,4 Mio t, die Auslastung betrug 95% im Jahr 2003.

Die OMV Raffinerieverkaufsmengen stiegen von 10,49 Mio t (2002) um 36% auf 14,27 Mio t, die Verkaufsmengen im Tankstellen- und Kundengeschäft nahmen um 24% auf 9,92 Mio t zu.

Im Jahr 2003 erweiterte die OMV ihr Tankstellennetz um 550 auf 1.782 Stationen, wovon mit 1.157 Tankstellen bereits 65% - gegenüber 58% im Vorjahr - außerhalb Österreichs betrieben werden. Zum Wachstum hat hauptsächlich der Erwerb von 313 Aral- und BP-Tankstellen in Süddeutschland, Ungarn und in der Slowakei, sowie der Kauf von 139 Avanti-Tankstellen beigetragen. Diese Akquisitionen stärken die Marktführerschaft der OMV im Donauraum und erhöhten den OMV Marktanteil auf 12%. Die Erreichung des Ziels, bis 2008 einen Marktanteil von 20% zu erreichen, wird konsequent weiterverfolgt.

Im Dezember 2003 fixierten die OMV und der slowakische Pipelinebetreiber Transpetrol den Bau einer Rohölpipeline zwischen Bratislava und der Raffinerie Schwechat. An der Transpetrol hält die russische Yukos 49%. Für die Pipeline mit einer Jahreskapazität von 3,6 Mio t sind Investitionen von 28 Mio Euro vorgesehen, die Inbetriebnahme ist für Jänner 2006 geplant.

Mit Investitionen von 200 Mio Euro in die Ethylen- und Propylenproduktion wird die OMV ab 2006 die Petrochemiekapazitäten der Raffinerie Schwechat von 650.000 auf 900.000 t pro Jahr steigern. Zusammen mit einer erhöhten Produktionskapazität von Borealis als einem der weltweit führenden Kunststoffhersteller wird Schwechat zu einem noch attraktiveren Euroopäischen Kunststoffstandort ausgebaut.

Exploration und Produktion (E&P): Stärkster Beitrag zum EBIT
Der E&P-Bereichsumsatz stieg 2003 gegenüber dem Vorjahr um 18% auf rund 864 Mio Euro. Dies ist ausschließlich auf höhere Fördermengen zurück zu führen: Vom Anstieg des durchschnittlich realisierten Rohölpreises um 11% auf 26,62 USD/bbl konnte der Bereich Exploration und Produktion aufgrund des starken Euroo nicht profitieren.

Das EBIT wuchs um 18% auf rund 303 Mio Euro. Dazu haben hauptsächlich die Aktivitäten in Österreich, Libyen und Großbritannien, aber auch in Neuseeland und Pakistan beigetragen.

Dieser Zuwachs vollzog sich unter den Rahmenbedingungen leicht steigender Produktionskosten (+5% auf 5,24 USD/boe) und einem Anstieg der Explorationsausgaben um 30%.

Die Gesamtproduktion von Erdöl, NGL (Natural Gas Liquids) und Erdgas stieg 2003 um 43% auf 43,65 Mio boe (barrel oil equivalent). Das entspricht einer durchschnittlichen Tagesproduktion von rund 120.000 boe (2002: 83.000 boe). Die Erreichung der Zielproduktion von 160.000 boe/d bis 2008 wird damit weiter konsequent verfolgt.

Ohne Berücksichtigung der Akquisition von Preussag Energie liegt der Produktionszuwachs von Erdöl und Erdgas bei 19%. Die nachgewiesenen Erdöl- und Erdgasreserven konnten um 20% auf 410 Mio boe gesteigert werden.

Die Produktion von Erdöl und NGL hat gegenüber dem Vorjahr von
19,5 Mio bbl um 45% auf 28,3 Mio bbl zugenommen. Ohne Preussag-Assets steigerte die OMV ihre Produktion um 6%, vor allem aus den Feldern in Neuseeland und Libyen.

Auch die Erdgasproduktion konnte um 39% auf 2,44 Mrd m³ erhöht werden. Dazu hat vor allem der Produktionsstart im pakistanischen Erdgasfeld Sawan beigetragen, sowie erhöhte Fördermengen des Maui-Feldes in Neuseeland, Patricia Baleen in Australien, Miano in Pakistan und der britischen Felder Jade und Skene.

Die Tagesproduktion des Erdgasfeldes in Sawan beträgt mittlerweile
9 Mio m³ (OMV Anteil daran 19,7%) Damit ist die OMV größter internationaler Betriebsführer von Erdgasfeldern in Pakistan.

Erdgas: Absatzmenge um 21% gestiegen
Der Transfer der Handelsaktivitäten aus dem Gasgeschäft in die EconGas Gas GmbH mit einem 50%-Anteil der OMV schlägt sich naturgemäß im EBIT nieder. Das OMV Ergebnis, das in die EconGas eingebracht wurde, scheint nicht mehr im EBIT, sondern im Finanzergebnis der OMV auf. Der Umsatz ging analog dazu um 46% von 1,48 Mrd Euro (2002) auf 794 Mio Euro zurück und das EBIT reduzierte sich von rund 115,4 Mio Euro um 32% auf 78,6 Mio Euro. Auch die Tarifsenkung für das seit Oktober 2002 regulierte Erdgasgeschäft schlägt sich in dieser Entwicklung nieder. Die über die Gesellschaften OMV Erdgas und EconGas verkauften Absatzmengen stiegen um 21% auf 8,5 Mrd m³.

Ein Teil der Einbußen durch die regulierten Gastarife konnte im Geschäft mit Gastransporten kompensiert werden. Hierzu hat auch die Inbetriebnahme des TAG Loop II (Trans Austria Gasleitung) beigetragen. Die verkaufte Transportkapazität stieg um 5% auf 1.462 Mio m³/h*km. Ein Teil des Zuwachses entfiel auch auf die SOL (Süd-Ost-Leitung) nach Slowenien und Kroatien.

Chemie: Leichte Steigerung der Absatzmengen
Der Umsatz im Bereich Chemie stieg um 5% auf fast 491 Mio Euro (2002: 469 Mio Euro). Im Melamin- und Düngemittel-Geschäft sind die Absatzmengen leicht gewachsen. Das EBIT blieb mit 42,9 Mio Euro (2002: 42,75 Mio Euro) nahezu unverändert.

Bei Melamin konnten zwar um 5% höhere Preise als im Jahr 2002 erzielt werden, die Margen gerieten aber unter Druck. Der um 7% höhere Gaspreis und die Investitionen der 100%-Tochter Agrolinz Melamine International (AMI) von 72,6 Mio Euro in den neuen Produktionsstandort in Piesteritz schlugen zu Buche.

Fortsetzung des doppelten Wachstums 2004
Im laufenden Geschäftsjahr wird die OMV ihre Strategie des profitablen Wachstums konsequent fortsetzen. Ruttenstorfer: "Unsere Strategie des dynamischen und zugleich profitablen Wachstums hat sich als erfolgreich erwiesen. 2004 werden wir etwa die Hälfte der Ziele für 2008 erreicht haben."

2004 wird die BAYERNOIL Akquisition erstmals für das ganze Geschäftsjahr schlagend werden. Das Marketinggeschäft wird sich weiter in Richtung eines Komplettangebotes im Tankstellenbereich entwickeln. Langfristiges Ziel ist eine signifikante Erhöhung der Erträge im Shop- und Gastronomiegeschäft. Die Marktanteile in den Wachstumsmärkten sollen durch den Neubau von Tankstellen und durch selektive Zukäufe ausgebaut werden.

Im Bereich Exploration und Produktion will die OMV in ihren Kerngebieten weiter wachsen und zugleich ihr Portfolio bereinigen. So wird etwa die Finalisierung des 2003 beschlossenen Verkaufs der Explorationsblöcke im Sudan erwartet. Ein weiterhin schwächerer USD wird weiterhin Druck auf die Ergebnisse ausüben.

Im Geschäftsbereich Erdgas sollte sich das Ergebnis stabilisieren, für Ende 2004 wird das Ergebnis der Machbarkeitsstudie über den Bau der
Nabucco-Erdgas - Pipeline von der Türkei nach Österreich erwartet. Im Bereich Chemie ist eine positive Entwicklung zu erwarten.

"Um unser Wachstumsziel - die Verdoppelung unseres Geschäftes bis 2008 - zu erreichen, liegt unser Investitionsbudget von 2004 bis 2006 mit rund 3 Mrd Euro auf hohem Niveau", erklärte Ruttenstorfer. "Es wird zu einem guten Teil aus dem Cash flow finanziert."

Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 18. Mai 2004 eine Dividende von 4 Euro je Aktie vorschlagen.
     
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