Neuer Vertrag dient der Wissenschaft und dem Dialog zwischen den Kulturen
Salzburg (universität) - Die älteste und größte theologischen Hochschule
des Islam, die Al Azhar Universität Kairo, und die Universität Salzburg werden jetzt verstärkt zusammen-
arbeiten. Obwohl diese um ein Vielfaches größer (über 350.000 Studierende in ganz Ägypten)
und wesentlich älter auch als die Benediktineruniversität Salzburg ist, setzt man an der traditionsreichen
Hochschule große Hoffnungen auf die Zusammenarbeit mit Salzburg: „Die Muslime brauchen solche Kontakte“,
so der Präsident der Al Azhar Universität Ahmed Al Taib, „denn seit dem 11. September ist unsere Religion
sehr durch Unrecht beschmutzt worden“. Al Taib unterzeichnete das Partnerschaftsabkommen im Februar gemeinsam mit
Friedrich Schleinzer (zu diesem Zeitpunkt noch Dekan der Katholisch Theologischen Fakultät Salzburg). Auch
für die Universität Salzburg und vor allem das noch junge Institut „Theologie Interkulturell“ bietet
die Zusammenarbeit besondere Möglichkeiten.
Unterstützt wird die Partnerschaft von Österreichs Botschafter in Kairo, Ferdinand Trauttmansdorff. Wie
er sagt, habe der 11. September viel Vertrauen zerstört, vieles muss neu erarbeitet und aufgebaut werden.
Gerade die akademische Zusammenarbeit sei eine wichtige Hilfe im Dialog zwischen den Kulturen.
Die Kooperation war von Wafik Ghoneim, Gastprofessor an der Katholisch-Theologischen Fakultät mit ägyptischer
und österreichischer Staatsbürgerschaft und Friedrich Schleinzer vorbereitet worden. Die Ägypter
setzen große Hoffnung auf einen Austausch von DozentInnen und HörerInnen. Auch an die Durchführung
gemeinsamer Summer Schools ist gedacht. Ebenso sollen die schon länger bestehenden Kontakte von GermanistInnen
aus Salzburg und Kairo weiter intensiviert werden. |