Wien (sk) - "Man kann und darf sich nicht mit Jugendarbeitslosigkeit abfinden. Gerade deshalb begrüße
ich dieses Projekt außerordentlich", betonte Bundespräsidentschaftskandidat Heinz Fischer bei einem
Besuch des Projektzentrums Lernstatt in Wien Favoriten. Das Projektzentrum wendet sich ausschließlich an
Mädchen zwischen 15 und 21 Jahren mit Interesse an technisch-handwerklichen Berufen sowie an Mädchen
mit zweiter Muttersprache. Wichtig sei vor allem projektorientiertes Arbeiten als didaktisches Ziel, erklärte
Projektleiterin Beatrix Halbwirth, "da den Mädchen so die Scheu genommen wird und sie gleichzeitig die
produzierten Geräte selbst benutzen können." In der hauseigenen Tischlerei, wo Schlag und Rhythmusinstrumente
hergestellt werden, zeigte sich Fischer im Gespräch mit den Mädchen dann auch von seiner musikalischen
Seite und bewies sein Rhythmusgefühl beim Ausprobieren einer der selbsthergestellten Trommeln.
Das Projekt mit dem Namen Matadora/Radita soll jungen Frauen und Mädchen, die sich für handwerklich-technische
Berufe interessieren, aber nach der Pflichtschule nicht sofort eine Lehrstelle finden, bessere Chancen eröffnen.
Rund die Hälfte der 40 Kursteilnehmerinnen sind Mädchen mit einer zweiten Muttersprache, die bedingt
durch ihren "Migrationshintergund" oftmals vor große Hürden gestellt sind. Das Projekt läuft
in zwei Kursen, die jeweils rund ein halbes Jahr dauern und wird vom Wiener ArbeitnehmerInnenfonds der Stadt Wien
und vom AMS finanziert. Die Chancen, danach einen Arbeitsplatz zu finden, stehen günstig, da die Mädchen
auch nach Beendigung des Kurses bei ihrer Suche nach einer geeigneten Lehrstelle weiter betreut werden. Auch ein
Einstieg ist jederzeit möglich. |