Breites Veranstaltungsprogramm soll hohen historischen Stellenwert der Erweiterung deutlich
machen
Linz (lk) - Am 1. Mai tritt die Erweiterung der Europäischen Union um die Länder Mittel-
und Osteuropas in Kraft. Um den hohen historischen Stellenwert dieses Ereignisses zu unterstreichen, wird es eine
Reihe von eigenen "Oberösterreich-Veranstaltungen" zum Tag der Erweiterung geben, kündigt Landeshauptmann
Dr. Josef Pühringer am Montag (08. 03.) an.
Der Schwerpunkt liege dabei bei Begegnungen in vielfältigster Art und Weise, von Kultur über den Jugendbereich
bis hin zur Begegnung der offiziellen Vertreter des Landes mit den Vertretern des Nachbarlandes. Gleichzeitig wird
es aber auch politisch-inhaltliche Aktivitäten geben, um den Erweiterungsprozess "für alle Beteiligten
möglichst verträglich zu gestalten", so Pühringer.
Konkret ist bis jetzt fixiert:
- Aktuelle Stunde im Oö. Landtag zum Thema EU-Erweiterung am 1. April.
- Landesausstellung "grenzenlos": Eröffnung am 22. April
- Maltsch-Wanderung 25. April: Der Grenzfluss Maltsch bildet im Bereich Sandl/Wullowitz die natürliche Grenze
zwischen Oberösterreich und Südböhmen. Sie wird daher künftig verbinden, was sie bisher getrennt
hat: Österreich und den neuen EU-Mitgliedsstaat Tschechien. Symbol dafür soll eine vom Naturschutzbund
organisierte Wanderung am 25. April sein.
- Gentechnik-Zukunftsdialog: 27./28. April: Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung jener Regionen in Europa,
die sich für Gentechnikfreiheit einsetzen. Der Kongress findet in Linz statt und ist eine Folgeveranstaltung
des Gentechnikkongresses in Brüssel, der über Initiative der Region Toscana stattgefunden hat.
- Gemeinsame Regierungssitzung von Oberösterreich und Südböhmen in Budweis am 27. April: Die bereits
zur Tradition gewordenen gemeinsamen Regierungssitzungen zwischen dem Kreis Südböhmen und dem Land Oberösterreich
werden damit fort gesetzt.
- Fest an der Grenze am 30. April. Veranstalter sind der ORF gemeinsam mit dem Europareferat der Landesregierung
und der Euregio Bayrischer Wald/Böhmerwald.
- Festsitzung der Landesregierung am 1. Mai mit anschließendem Hissen der Flaggen aller 25 Mitgliedsländer
vor dem Landhaus.
"Dieses umfangreiche Programm soll in erster Linie die historische Dimension der Erweiterung deutlich machen.
Denn EU-Erweiterung heißt, dass das erfolgreichste politische Projekt, das die Geschichte kennt, nämlich
die Einigung Europas, auch auf die Länder Mittel- und Osteuropas ausgedehnt wird. Damit hat gerade mit Europa
jener Kontinent, auf dem die meisten Kriege geführt wurden, auch als erster dafür gesorgt, dass politische
Konfliktlösung durch Waffengewalt für immer der Vergangenheit angehört", betont Pühringer.
Gleichzeitig gehe es aber auch darum, im Zuge des Erweiterungsprozesses darauf zu achten, dass Risiken, die er
mit sich bringt, weitgehend minimiert werden.
Weiters wird sich daher rund um den Termin der Erweiterung das oö. Erweiterungsforum konstituieren. Dieses
Forum soll in den nächsten fünf Jahren die Grenzregionen in besonderer Weise begleiten.
Landesschulrat und Bildungsabteilung des Landes werden darüber hinaus, beginnend mit dem Erweiterungsjahr,
mit einer Reihe von Initiativen dafür sorgen, dass der Gedanke der EU-Erweiterung – insbesondere die Dimension
der "Schaffung einer Friedensregion" auch in den Schulen entsprechend verankert wird. Diesbezüglich
wird es Bildungsprogramme, Schulwettbewerbe in den oö. Schulen geben, besonders aber europäische Bildungsinitiativen
für Schulen gerade in den ersten Jahren der Erweiterung besonders forciert werden.
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