Bozen (lpa) - Vertreter des Gottscheer Altsiedler-Vereins mit Präsidenten August Grill an der Spitze
haben Landeshauptmann Luis Durnwalder Donnerstag (18. 03.) Vormittag einen Besuch in
Bozen abgestattet. Dabei bekamen sie einen Scheck über 12.000 Euro für die Restaurierung des alten Kirchturms
in Doppelvrh, ein besonderes Kultursymbol der deutschsprachigen Minderheit, überreicht. Das Geld stammt aus
dem Solidaritätsfonds der Südtiroler Raiffeisenkasse.
Eine ganze Menge Geschenke hatte die Gottscheer-Delegation heute für den Südtiroler Landeshauptmann mitgebracht.
Darunter war auch ein Bild der Ambrosiusstatue, die Landeshauptmann Durnwalder vergangenen Sommer zur Einweihung
einer kleinen Kapelle des Gottscheer-Altsiedler-Verein verschenkt hatte. Der Gottscheer-Altsiedler-Verein kümmert
sich vor allem um die Erhaltung des Kulturerbes der Gottscheer, die heute noch einen deutschen Dialekt aus dem
14. Jahrhundert sprechen und eine deutsche Sprachinsel im Südosten Sloweniens bilden. Südtirol hat bereits
einige Projekte der Gotttscheer unterstützt. So wurden z.B. in Obcice (Krapflern) das Kulturzentrum und das
Museum mit finanzieller Unterstützung des Landes Südtirol errichtet.
Der Präsident des Gottscheer-Altsiedler-Vereins, August Grill bedankte sich beim Landeshauptmann und auch
beim Direktor der Abteilung Präsidium, Karl Rainer, für die Hilfe in den vergangenen Jahren. "Die
Unterstützung von außen ist für eine Sprachminderheit besonders wichtig", sagte Grill. Bedankt
hat sich die Gottscheer Delegation auch für den Scheck, der heute übergeben wurde. Auf Anregung des Landes
hatte die Raiffeissenkasse über ihren Solidaritätsfonds 12.000 Euro für die Restaurierung des alten
Kirchturms in Doppelvrh gespendet. Bei dem Turm handelt es sich um ein wichtiges historisches und kulturelles Symbol
der deutschsprachigen Minderheit. Die finanzielle Zuwendung werde als Zeichen der Verbundenheit und der Solidarität
zwischen den Ländern gewertet, so die Vertreter der Gottscheer. Die Gottscheer planen die Restaurierung bis
Endes des Jahres abzuschließen. Ihr großes Interesse an verstärkter Zusammenarbeit der Landwirtschaftsschule
in Novomestro mit den Südtiroler Landwirtschaftsschulen haben die Gottscheer dem Landeshauptmann gegenüber
ebenfalls zum Ausdruck gebracht. Besonders Interesse gilt dabei den Bereichen Imkerei und Weinbau. Ein wichtiges
Gesprächsthema des Treffens waren außerdem der EU-Beitritt Sloweniens im Allgemeinen und die Strukturfondsprogramme
der EU im Speziellen. Was die Strukturfondsprogramme anbelangt, habe Südtirol Vorbildcharakter, betonten die
Gottscheer. Vor allem von der Umsetzung der Programme im ländlichen Raum wolle man von Südtirol lernen.
Es komme in erster Linie auf die gute Ausarbeitung und schnelle Umsetzung der Projekte an, so Landeshauptmann Durnwalder.
Südtirol werde den Gottscheern weiterhin behilflich sein. "Wir werden die laufenden Projekte weiterführen
und die Kontakte und die Freundschaft weiterhin pflegen", betonte Landeshauptmann Durnwalder. |