Direktvermarktung und Tourismus als ideale Ergänzung  

erstellt am
19. 03. 04

Burgenland: Kooperation in der »edition Schlösserstraße«
Eisenstadt (blms) - Die erfolgreiche Tourismusentwicklung im Burgenland der letzten Jahren basiert in vielen Bereichen auf den Leistungen der Landwirtschaft. Die Palette reicht von einer gepflegten Kulturlandschaft, siehe die Weingärten rund um den Neusiedler See oder die südburgenländischen Streuobstwiesen, über die Vielfalt an Produktspezialitäten bis hin zu wichtigen Natur- und Umweltschutzleistungen, siehe Natur- und Ökoenergietourismus. Im Kooperationsprojekt, ‚edition Schlösserstraße’ bildet umgekehrt der Kulturtourismus die Basis für zusätzliche bäuerliche Wertschöpfung. Der Gast genießt das unvergleichliche historische Ambiente unserer Schlösser und Burgen und kann anschließend regionale Spezialitäten mit nach Hause nehmen“, erklärte heute Landesrat Paul Rittsteuer anlässlich der Präsentation der „edition Schlösserstraße“ auf Burg Schlaining.

In der „edition Schlösserstraße“ kooperieren die fünf burgenländischen Burgen und Schlösser Lockenhaus, Bernstein, Schlaining, Güssing und Tabor Neuhaus mit bäuerlichen Produzenten. Ziel dabei ist es, die große Besucheranzahl als Konsumenten und Werbeträger für die Sehenswürdigkeiten gleichzeitig zu nutzen. Die gemeinsam entwickelte Produktlinie „edition Schlösserstraße“ stellt ein Sortiment an Geschenkspaketen verschiedener Größen zu fünf Themenbereichen mit historischem Anklang wie etwa „aus der gräflichen Vorratskammer“ dar, die in eigenen Verkaufsecken in den Schlössern angeboten werden. Die dafür verwendeten 70 verschiedenen Spezialitäten – vom Uhudler-Essig über Apfel-Birnen-Chutney bis hin zum Hopfen-Lavendel-Bad – werden von derzeit fünf bäuerlichen Betrieben geliefert.

Rittsteuer: „Der Projektstart, das Zusammenbringen von Produzenten und Schlossherren, wurden über das LEADER+-Programm mit einer Unterstützung von 9.000 Euro ermöglicht. Damit hat sich die Initiative LEADER+, für die im laufenden Programm 8 Millionen Euro Fördermittel im Burgenland zur Verfügung stehen, wieder als Ideenentwickler und als Instrument zur Entdeckung und Entwicklung regionaler Ressourcen bewährt.“

Abschließend betonte Rittsteuer die Bedeutung der bäuerlichen Direktvermarktung als zusätzliches Einkommenstandbein der burgenländischen Betriebe: „Seit 1995 wurden mit Ziel 1-Unterstützung insgesamt 114 gemeinschaftliche Direktvermarktungsprojekte mit einer Investitionssumme von über 14 Millionen Euro initiiert. Diese Kooperationen führen zu Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen für den einzelnen Bauern und erhöhen durch das vielfältige Produktangebot und den direkten Kundenkontakt das Vertrauen der Konsumenten in die Qualität bäuerlicher Produkte. Daneben tragen sie in vielerorts zur Sicherung der ländlichen Nahversorgung bei.“
     
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