Burgenland: Kooperation in der »edition Schlösserstraße«
Eisenstadt (blms) - Die erfolgreiche Tourismusentwicklung im Burgenland der
letzten Jahren basiert in vielen Bereichen auf den Leistungen der Landwirtschaft. Die Palette reicht von einer
gepflegten Kulturlandschaft, siehe die Weingärten rund um den Neusiedler See oder die südburgenländischen
Streuobstwiesen, über die Vielfalt an Produktspezialitäten bis hin zu wichtigen Natur- und Umweltschutzleistungen,
siehe Natur- und Ökoenergietourismus. Im Kooperationsprojekt, ‚edition Schlösserstraße’ bildet
umgekehrt der Kulturtourismus die Basis für zusätzliche bäuerliche Wertschöpfung. Der Gast
genießt das unvergleichliche historische Ambiente unserer Schlösser und Burgen und kann anschließend
regionale Spezialitäten mit nach Hause nehmen“, erklärte heute Landesrat Paul Rittsteuer anlässlich
der Präsentation der „edition Schlösserstraße“ auf Burg Schlaining.
In der „edition Schlösserstraße“ kooperieren die fünf burgenländischen Burgen und Schlösser
Lockenhaus, Bernstein, Schlaining, Güssing und Tabor Neuhaus mit bäuerlichen Produzenten. Ziel dabei
ist es, die große Besucheranzahl als Konsumenten und Werbeträger für die Sehenswürdigkeiten
gleichzeitig zu nutzen. Die gemeinsam entwickelte Produktlinie „edition Schlösserstraße“ stellt ein
Sortiment an Geschenkspaketen verschiedener Größen zu fünf Themenbereichen mit historischem Anklang
wie etwa „aus der gräflichen Vorratskammer“ dar, die in eigenen Verkaufsecken in den Schlössern angeboten
werden. Die dafür verwendeten 70 verschiedenen Spezialitäten – vom Uhudler-Essig über Apfel-Birnen-Chutney
bis hin zum Hopfen-Lavendel-Bad – werden von derzeit fünf bäuerlichen Betrieben geliefert.
Rittsteuer: „Der Projektstart, das Zusammenbringen von Produzenten und Schlossherren, wurden über das LEADER+-Programm
mit einer Unterstützung von 9.000 Euro ermöglicht. Damit hat sich die Initiative LEADER+, für die
im laufenden Programm 8 Millionen Euro Fördermittel im Burgenland zur Verfügung stehen, wieder als Ideenentwickler
und als Instrument zur Entdeckung und Entwicklung regionaler Ressourcen bewährt.“
Abschließend betonte Rittsteuer die Bedeutung der bäuerlichen Direktvermarktung als zusätzliches
Einkommenstandbein der burgenländischen Betriebe: „Seit 1995 wurden mit Ziel 1-Unterstützung insgesamt
114 gemeinschaftliche Direktvermarktungsprojekte mit einer Investitionssumme von über 14 Millionen Euro initiiert.
Diese Kooperationen führen zu Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen für den einzelnen Bauern und erhöhen
durch das vielfältige Produktangebot und den direkten Kundenkontakt das Vertrauen der Konsumenten in die Qualität
bäuerlicher Produkte. Daneben tragen sie in vielerorts zur Sicherung der ländlichen Nahversorgung bei.“ |