Trotz Skepsis setzt sich Erholung fort  

erstellt am
18. 03. 04

Nach Überwindung der Schwäche zu Jahreswechsel Belebung – 2003 brachte schwächstes Wachstum seit 10 Jahren
Wien (ba-ca) - Der monatliche Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) zeigte im Februar eine leichte Verbesserung gegenüber Jänner und erreichte damit einen Wert wie vor drei Monaten. Eine weitere Erholung der Stimmung ist jedoch nicht absehbar. "Trotz der gemischten Stimmungslage sollte sich der Aufschwung fortsetzten", meint Stefan Bruck- bauer von der BA-CA.

Dass sich der BA-CA Konjunkturindikator etwas besser als viele andere Indikatoren in Europa entwickelt, liegt an der im Februar wieder leicht verbesserten Konsumentenstimmung in Österreich und einer weiterhin relativ robusten Industriestimmung. "Die Industrie entwickelt sich derzeit verglichen mit der Gesamtwirtschaft relativ gut", meint Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.

Die Industrieproduktion dürfte sich im vierten Quartal besser als im dritten Quartal entwickelt haben, allerdings mit gegen Jahresende hin nachlassender Dynamik. Parallel zur schwachen privaten Nachfrage dürfte das vierte Quartal in Österreich nur wenig mehr Dynamik als das dritte Quartal erreicht haben. "Mit der schwachen Entwicklung gegen Jahresende dürfte Österreich 2003 das schwächste reale Wirtschaftswachstum seit zehn Jahren eingefahren haben", sagt Kager. Damit erlebt Österreich derzeit die schwächste Erholung nach einer Rezession seit den 70er Jahren.

Trotz dieser Enttäuschung und der gestiegenen Skepsis in Europa gehen die Volkswirte der BA-CA von einer Fortsetzung der Erholung 2004 aus. Die Stimmung zeigt Skepsis, jedoch keinen Einbruch. Eine solche Stimmungsentwicklung ist durchaus typisch für eine Erholungsphase. Auch in der Vergangenheit verlief die Stimmungsverbesserung nicht kontinuierlich. "Nach der starken Stimmungsverbesserung im Verlauf von 2003 konnte die tatsächliche Erholung nicht Schritt halten, die Skepsis ist daher gestiegen. Trotzdem wird sich die Erholung fortsetzen", meint Stefan Bruckbauer.

Wesentliche Argumente sind die guten Rahmenbedingungen wie niedrige Zinsen, geringe Inflation, relativ robuste Weltwirtschaft und Nachholbedarf bei den Investitionen, meinen die Ökonomen der BA-CA. Natürlich könnten unvorhergesehene Ereignisse wie Terror, ein erneut extremer Anstieg des Euro oder ein Einbruch in der US-Konjunktur die Erholung gefährden, die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch nach Meinung der Ökonomen der BA-CA gering.

     
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