»15 Jahre Aktienforum« - Synonym für Engagement am österreichischen
Kapitalmarkt
Wien (bmwa) - "In den 15 Jahren seines Bestehens ist das Aktienforum als Plattform von an der
Börse notierten Unternehmen seiner satzungsmäßigen Widmung - nämlich der Popularisierung des
Anlage- und Finanzierungsinstruments 'Aktie' und damit der Verbesserung der Eigenkapitalstruktur und der Eigentumsstreuung
- in hervorragender Weise nachgekommen." Diese Worte der Anerkennung setzte Wirtschafts- und Arbeitsminister
Dr. Martin Bartenstein am Mittwoch (17. 03.) im Haus der Industrie an die Spitze seiner
Rede bei der Festveranstaltung "15 Jahre Aktienforum - 15 Jahre aktive Kapitalmarktpolitik".
In seiner Rede erinnerte Bartenstein daran, dass ein funktionierender Kapitalmarkt zu den wesentlichsten Punkten
bei der Beurteilung der Standortattraktivität eines Landes gehört und starke positive Auswirkungen auf
die gesamte Volkswirtschaft eines Landes hat. Er sei nämlich die Grundlage für die optimale Versorgung
der Unternehmen mit Kapital und damit eine wesentliche Voraussetzung für mehr Wirtschaftswachstum und mehr
Beschäftigung.
Wichtig sei es, vom derzeit im internationalen Vergleich noch sehr hohen Anteil der Unternehmensfinanzierung über
Kredite (in Österreich rund 65%, in der EU rund 46%, in den USA jedoch nur rund 20%) weg zu kommen und stattdessen
zu einer höheren Eigenkapitalausstattung zu kommen. Das würde eine flexiblere Geschäftsführung
erlauben und ein "Durchtauchen" konjunkturelle Schwächephasen erleichtern, erklärte der Wirtschaftsminister.
Wegen dieser Österreich-spezifischen Situation und des wegen der weltweiten Vertrauenskrise der Aktienmärkte
angespannten globalen Umfelds habe - so Bartenstein weiter - die Bundesregierung zur Belebung des heimischen Kapitalmarktes
eine "Kapitalmarktinitiative" gestartet, in deren Rahmen Dr. Richard Schenz als "Regierungsbeauftragter
für den Kapitalmarkt" alle Maßnahmen koordiniert. Neben zwei Aktionsplänen zur Stärkung
des Vertrauens, zur Verbesserung von Angebot und Nachfrage sowie zum Ausbau der Marktinfrastruktur nannte Bartenstein
in diesem Zusammenhang vier Instrumente zur Belebung des Kapitalmarktes: die jüngste Form der Zukunftsvorsorge
mit ihren besonderen Bestimmungen für die Kapitalveranlagung, den "Österreichischen Corporate Governance
Kodex" als Regelwerk für die verantwortungsvolle Führung und Leitung von Aktiengesellschaften, die
2002 eingerichtete Finanzmarktaufsichtsbehörde mit ihrer Zusammenfassung der vorher zersplitterten Aufsichtskompetenzen
und die Übernahmekommission als weisungsfreie Kollegialbehörde zur Überwachung und Entscheidung
von Übernahmeangeboten.
Mit diesen Maßnahmen und vor allem auch mit den Privatisierungen der letzten Jahre sei die Wiener Börse
wesentlich gestärkt worden, betonte Bartenstein. Das sei speziell für Österreich mit seinen vergleichsweise
kleinen Unternehmen wichtig, da erstens auf den Heimatbörsen wesentlich höhere Umsätze erzielt werden
und die Chancen auf Auslandsmärkten wegen der umfassenden Informationspflichten und der hohen Transaktionskosten
sehr eingeschränkt sind.
An seinen Dank an das Aktienforum für dessen bisherige wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung des österreichischen
Kapitalmarkts schloss Bartenstein abschließend die Freude auf einen weiterhin konstruktiven Dialog zur kontinuierlichen
Verbesserung der Rahmenbedingungen für den österreichischen Kapitalmarkt an. |