Carlo Loysch heizt Kirchen ein  

erstellt am
18. 03. 04

Melker Spezialgerätefirma nimmt nordeuropäischen Markt verstärkt ins Visier
Melk (wilkom) - Anfang 2000 setzte die Carlo Loysch KG auf Innovation: Fast ein Jahr dauerte die Entwicklung eines neuen Strom-Heizgerätes für Kirchen, das in punkto Sicherheit, Qualität und Handling Maßstäbe setzen sollte. 2004 ist der Loyschheizer Standard in Kirchen und Kapellen in Österreich. Vergangene Woche lieferte Loysch den 10.000sten Kirchenbankheizer aus und Vertriebsleiter Dietmar Schuhmeier übergab ihn der Pfarre Baumgarten in Wien.

Mittlerweile setzen über 200 Kirchen, Kapellen und Basiliken auf die Kirchenbankheizer aus Melk. Darunter so bekannte Gotteshäuser wie die Wallfahrts-Basilika Mariazell, die postmoderne Autobahnkirche Dolina in Kärnten, die Pfarre Mautern in der Steiermark und die "Bilderkirche" Hatlerdorf in Vorarlberg. Mittlerweile ist Loysch österreichischer Markt-führer bei Kirchenheizgeräten. Auch im Ausland findet die Technik aus Österreich immer mehr Anhänger: In Tschechien heizen 20 Kirchen mit Loyschstrahlern, in Deutschland fünf, in der Schweiz drei, in Italien fünf. Weitere Märkte kommen dazu: Gerade hat die Geschäftsführung die Generalvertretung für Belgien, Holland und Norddeutschland an einen Kooperationspartner vergeben.

Der Kirchgänger merkt meist nicht, dass unter der Kirchenbank- im technischen Jargon - "Wärmewellengeräte" wohlige Temperaturen in den oft schwer heizbaren Gotteshäusern erzeugen. Neben der Wärme ein weiterer Vorteil: "Unsere Geräte erzeugen kein "Feuer", sondern nur langwellige, gesunde Infrarotstrahlung, eben Wärmewellen. Eine Brand-gefahr ist damit ausgeschlossen", so Firmen-Chefin Gabriele Rieß.

Ein zweiter, konservatorischer und - in Zeiten chronischer Geldknappheit - finanzieller Vorteil: Der von Restauratoren gefürchteten "Staub-verschwelung" wird mit den Wärmewellenheizern ein Riegel vorge-schoben. Durch starkes Heizen und Zugluft wirbeln herkömmliche Kirchenbankheizer Staub auf. Der setzt sich auf Wänden und Decken ab. Wertvolle Kirchen-Fresken verdunkeln sich im Laufe der Jahre, verschwinden hinter der Schmutzschicht. Die Folge: meist eine auf-wändige und teure Renovierung.

Die Carlo Loysch KG ist ein traditioneller Familienbetrieb. Gegründet 1921, von der Industriellenfirma Riess aus Ybbsitz 1970 gekauft und saniert. Seit 2000 leiten die Schwestern Gabriele und Susanne Rieß die Geschäfte. Weitere Anteile halten Schwester Viktoria und Mutter Viktoria Rieß. Die Umsätze und Gewinne stiegen, seit die Rieß-Frauen das Ruder übernommen haben, kontinuierlich jährlich um mehr als zehn Prozent. 2003 lag man bei ca. 1,8 Millionen Euro Umsatz.

Loysch produziert Heizsysteme auf Strombasis, plant und setzt mit den Kunden den Einbau vor Ort um. Neben den Kirchenheizern mit einem Umsatzanteil von 30 Prozent stehen Spezialheizsysteme für die Industrie auf der Produktliste (Umsatzanteil 45 Prozent), mit Kunden wie der AMAG und Austria Hydro Power. Für letztere lieferte Loysch die "Heizung" mit 115 Kilowatt für ein Stauwehr, um das Einfrieren im Winter zu verhindern. Der "Hafnersektor" mit Elektroeinsätzen für Kachelöfen und Heizmatten für Bodenfließen trägt 25 Prozent zum Umsatz bei. In Schloss Schönbrunn heizen die besonders schönen Klassizismus-Kachelöfen mit Heizkabeln von Loysch. 2003 erschloss sich man sich mit dem Vorstoß in die Großküchentechnik ein neues Geschäftsfeld. Loysch beschäftigt 22 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Firmensitz im Melker Vorort Pielach.

"10.000 verkaufte Wärmestrahler in nicht mal vier Jahren sind ein schöner Erfolg. Hier im Kirchensektor sehen wir unser größtes Wachs-tumspotential. Vor allem auch im Ausland, besonders in Nordeuropa, wo es ja bekanntlich kälter ist und die Gotteshäuser viel intensiver geheizt werden müssen. Unser Wärmewellengerät bietet alle Vorteile für einen reibungslosen Einsatz. Wir freuen uns besonders, dass sich Qualität eben doch durchsetzt", so Firmenchefin Susanne Rieß abschließend.
     
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