Willkommensveranstaltung für neues Mitgliedsland im Hohen Haus
Wien (pk) - Nationalratspräsident Andreas Khol lud am Mittwoch (17. 03.)
gemeinsam mit der Österreichisch-Slowenische Gesellschaft zu einem "Fest für Slowenien" aus
Anlass des bevorstehenden EU-Beitritts unseres südlichen Nachbarlandes. An der Veranstaltung nahmen zahlreiche
prominente Gäste teil, u.a. Mitglieder der Bundesregierung und des Nationalrates, der Vorsitzende des Volksgruppenbeirates
für die slowenische Volksgruppe in Österreich sowie etliche in Österreich akkreditierte Botschafter.
Als Präsident der ÖSG hieß Abgeordneter Caspar Einem das Publikum willkommen und verwies auf die
ÖSG als einer kleinen, aber engagierten Gemeinschaft, die es unternommen habe, diesen Abend zu organisieren.
Es gehe darum, Slowenien besser kennen zu lernen und neugierig zu machen, was Slowenien an landschaftlichen Schönheiten
und kulinarischen Köstlichkeiten zu bieten habe. Schließlich solle dieses Fest, so Einem, Gelegenheit
bieten, in diese offene Nachbarschaft zwischen den beiden Nationen einzutauchen und die guten freundschaftlichen
Beziehungen weiter zu vertiefen.
Nationalratspräsident Andreas Khol begrüßte das Publikum auf Slowenisch und hieß das Brudervolk
von jenseits der Karawanken herzlich willkommen. Er erinnerte an die angespannte Lage in den Jahren 1990 und 1991,
als Slowenien seine Unabhängigkeit errang - er selbst habe im Juni 1991 an den entsprechenden Feierlichkeiten
in Ljubljana teilgenommen, berichtete Khol -, und verwies sodann auf den beachtlichen politischen und wirtschaftlichen
Aufstieg, den Slowenien seitdem genommen habe. Heute sei der südliche Nachbar ein blühendes Land, das
man sehr gerne in der EU willkommen heiße. Der Präsident schloss seine Rede abermals auf Slowenisch
und begrüßte die slowenischen Nachbarn herzlich in der Europäischen Union.
Der slowenische Europaminister und designierte künftige EU-Kommissar Janez Potocnik bot in seiner Rede einen
historischen Rückblick auf die Entwicklung Sloweniens vor dem Hintergrund der politischen Rahmenbedingungen
im Nachkriegseuropa. Er berichtete von den Transformationen und Reformen, die Slowenien seit Erreichung der Unabhängigkeit
unternommen habe, um der EU als Mitglied beitreten zu können, habe sich Slowenen doch immer als ein Teil Europas
verstanden. Der Minister votierte dafür, die europäische Dimension weiter zu vertiefen und zu verstärken.
Mithin böte der Beitritt seines Landes zur EU eine hervorragende Gelegenheit, die freundschaftlichen Beziehungen
zwischen Österreich und Slowenien vor diesem neuen Hintergrund weiter zu festigen.
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein würdigte seinen Vorredner als Motor des slowenischen EU-Beitritts und
betonte die Rolle der EU als Friedensprojekt, gerade vor dem Hintergrund der Erfahrungen rund um die Erringung
der eigenen Staatlichkeit Sloweniens vor 13 Jahren. Slowenien habe sich als Musterschüler der EU-Erweiterung
erwiesen, könne hervorragende Wirtschaftsdaten vorweisen und somit auf eine beachtliche Erfolgsgeschichte
zurückblicken. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Slowenien und Österreich seien überaus
bemerkenswert, immerhin würden pro Kopf in keinem Land so viele österreichische Waren importiert wie
in Slowenien. Schließlich aber seien Slowenen und Österreicher nicht nur Nachbarn, sie seien Freunde,
deren Verhältnis sich vor dem Hintergrund der kommenden Ereignisse weiter vertiefen möge, schloss der
Minister.
Umrahmt wurde die Veranstaltung nicht nur von slowenischer Musik, sondern auch von kulinarischen Köstlichkeiten
aus Slowenien, wobei die Palette hier von Karstschinken, Buchweizenpotizen und Meeresfrüchtesalat bis zu Struklji
und Gibanica reichte. Dazu wurden edle Tropfen wie Malvasia, Merlot oder Teran gereicht. Eigene Schautafeln und
Prospekte wiesen auf die landschaftlichen Reize Sloweniens hin und luden dazu ein, dem Nachbarland selbst einen
Besuch abzustatten. |