LHStv. Pfeifenberger und Kärntner Werber Bilgram prognostizieren Probleme für Kärntner
Wintertourismus durch Verschiebung der Semesterferien
Klagenfurt (lpd) - Heftige Kritik übte Kärntens Tourismusreferent LHStv. Karl Pfeifenberger am
Mittwoch (17. 03.) an der geplanten Verschiebung der Semesterferien in den Bundesländern
Wien und Niederösterreich.
Dadurch würden die Ferientermine der beiden einwohnerstärksten Gebiete Österreichs mit jenen in
mehreren deutschen Bundesländern sowie den Niederlanden zusammen fallen, gab Pfeifenberger zu bedenken und
prognostizierte gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Werner Bilgram, unvermeidliche
Verkehrsprobleme, Kapazitätsengpässe in der österreichischen Winterhotellerie sowie Gästeabwanderungen
in ausländische Skigebiete. Kärnten werde sich daher massiv gegen die Ferienverschiebung einsetzen, so
der Tourismusreferent, der gleichzeitig die Installierung eines Staatssekretariats für Tourismus forderte.
Das Land Kärnten werde sich für eine neue Regelung einsetzen und alle Kräfte im Land mobilisieren,
um der geplanten Verschiebung entgegen zu steuern, so Pfeifenberger, der erklärte, dass bereits ein Erschließungs-Antrag
zur Verschiebung der Semesterferien im Parlament vorliege. „Unser Appell gilt vor allem auch der Basis, den Kärntner
Tourismusunternehmern, die neben der bereits laufenden Aktionen der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV),
eine eindringliche Forderung zur Verlegung der Semesterferien vorlegen müssen, um eine für den österreichischen
Tourismus notwendige Änderung herbeizuführen“, betonte er weiters. Außerdem appellierte Pfeifenberger
an Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, dringend ein Staatssekretariat zu installieren, „um die Interessen der
heimischen Tourismuswirtschaft besser vertreten zu können“.
Diese „chaotische Ferienordnung“ stelle für die gesamte Tourismuswirtschaft Österreichs ein großes
Problem dar, strich Pfeifenberger hervor. Die Konzentration der Urlaubszeiten würde einen Verkehrskollaps
bei der An- und Abreise sowie überfüllte Freizeit- und touristische Einrichtungen wie Pisten, Liftanlagen
oder Schischulen in den Urlaubsregionen mit sich bringen. So zähle der Februar (Anteil am Winterhalbjahr 25
Prozent) gemeinsam mit dem Jänner ohnehin zu den nächtigungsstärksten Monaten, meinte der Tourismusreferent
und verwies auf die Tourismusdaten vom Februar 2003, der insgesamt 795.815 Übernachtungen verzeichnet habe.
Davon seien auf Wien 92.684 Übernachtungen, auf Niederösterreich 86.608, auf Bayern 31.112, auf den mitteldeutschen
Raum 21.191, auf Ostdeutschland 51.116 und auf die Niederlande 45.799 Übernachtungen entfallen.
Mit der Ferienverschiebung werde es ganz bestimmt zu Kapazitätsengpässen in der österreichischen
Winterhotellerie kommen.
Dies bedeute, dass in dieser Zeit die gesamte Nachfrage nicht befriedigt werden könne, sagten Pfeifenberger
und Kärnten-Werber Bilgram, die eine Abwanderung in ausländische Skigebiete und einen damit verbundenen
Einbruch im heimischen Tourismus prognostizierten. „Die Kärnten Werbung hat diesbezüglich ein offizielles
Schreiben an Bildungsministerin Elisabeth Gehrer gerichtet und auf die massive Problematik für den Kärntner
Wintertourismus aufmerksam gemacht sowie eine neuerliche Prüfung der geplanten Ferienordnung gefordert“, so
Bilgram weiters.
Würden die Semesterferien in Wien und Niederösterreich wie geplant im Jahr 2005 laut Bestimmung des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und Kultur in die Woche vom 7. bis 12. Februar (bisher 2. bis 7. Februar) verlegt
werden, würden die Ferientermine der beiden einwohnerstärksten Bundesländer Wien und Niederösterreich
mit jenen der deutschen Bundesländer Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Rheinland-Pfalz und
Saarland sowie der Niederlande zusammen fallen. Das bedeute, dass die Wiener und Niederösterreicher im Winter
2005 gemeinsam mit über 22 Millionen Deutschen sowie Holländern und Belgiern auf Urlaub geschickt werden
würden, sagten Pfeifenberger und Bilgram, die darauf hinwiesen, dass die Länder Wien und Niederösterreich
laut einer Information des zuständigen Bundesministeriums bis zur Antragsfrist mit 31. Dezember 2003 ohnehin
keine Anträge auf Verlegung der Semesterferien eingereicht hätten. |