Bozen (lpa) - Im Lichte des bevorstehenden EU-Beitritts Ungarns stand der Dienstag (16. 03.)
Besuch einer Abordnung von Ungarn-Deutschen bei Landeshauptmann Luis Durnwalder. "Wir geben unsere Erfahrungen
gerne weiter", erklärte der Landeshauptmann mit Bezug auf die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene
und die Teilnahme an EU-Initiativen und Programmen.
Eine Abordnung der kleinen, deutschen Gemeinde Feked in Südungarn ist heute (Dienstag, 16. März) im Rahmen
ihres viertägigen Südtirol-Aufenthaltes mit Landeshauptmann Luis Durnwalder zusammengetroffen. Das Treffen
stand im Zeichen des bevorstehenden EU-Beitritts Ungarns. Landeshauptmann Durnwalder bot an, die Erfahrungen, die
Südtirol auf europäischer Ebene gesammelt habe weiterzugeben. Auch sei Südtirol zu einer sachlichen
Zusammenarbeit beispielsweise im Rahmen grenzüberschreitender EU-Projekte gerne bereit. An dem Treffen nahmen
auch Ressortdirektor Heinrich Holzer und der Leiter der Abteilungen Präsidium und Europa-Angelegenheiten,
Karl Rainer, teil.
Bei dem einstündigen Gespräch gab Lh Durnwalder Einblick in die Geschichte Südtirols, in die politische
und wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit besonderem Blick auf den Strukturwandel: "Südtirol hat
sich in den vergangenen 30 Jahren stärker verändert als in den 300 Jahren zuvor", so der Landeshauptmann,
der in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer harmonischen Entwicklung hervorhob, die von der Bevölkerung
mitgetragen werde und diese nicht überfordere.
Mit Blick in Richtung Brüssel meinte Durnwalder, Südtirol habe großen Nutzen aus der Gemeinschaft
und den Gemeinschaftsinitiativen gezogen. Derzeit seien es noch etwa 60 Millionen Euro, mit denen Initiativen in
verschiedensten Bereichen finanziert werden können. "Nach 2006 werden zwei Drittel dieser Mittel in den
Osten fließen", so der Landeshauptmann.
Die Probleme der Zweisprachigkeit und der Nutzen der Mehrsprachigkeit war ein weiteres Gesprächsthema. Die
Ungarn-Deutschen berichteten, dass ihnen Erhaltung und Stärkung der deutschen Kultur und Sprache ein großes
Anliegen sei, für das aber in den letzten Jahren Verständnis aufgebracht werde.
Die Besucher aus Ungarn halten sich seit Sonntag in Südtirol auf. Die Abordnung besteht aus Gemeindenvertretern
der südungarischen Kleingemeinde Feked sowie der größten südungarischen Stadt Pecs. |