Industrie hat sich nie von Klimaschutzziel verabschiedet - Klimaschutz UND Wachstum, zum Erhalt
und Schaffung von Arbeitsplätzen muss möglich sein
Wien (PdI) - Mit Verwunderung reagiert die Industriellenvereinigung auf die Aktion von Global 2000
und Greenpeace zum Klimaschutz und den in diesem Zusammenhang getätigten Aussagen der Umweltschutzorganisationen.
Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Dkfm. Lorenz Fritz, erklärt: "Die Industrie hat
sich niemals vom Klimaschutzziel verabschiedet. So wird die Industrie wie vereinbart zum Kyotoziel 1,25 Mio. t
beitragen. Allerdings zu einem Klimaschutz, der neben den ökologischen Zielen auch den Erhalt und die Schaffung
von Arbeitsplätzen, also auch das Wachstum von Unternehmen berücksichtigt. Immerhin sind in den vom Emissionshandel
betroffenen Unternehmen mehr als 170.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt".
Ebenso wenig nachvollziehbar ist die Annahme, dass im Bereich der Klimaschutztechnologien nun keine zusätzlichen
Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Bewahrung von Arbeitsplätzen in der energieintensiven Industrie
steht neuen Arbeitsplätzen im Klimaschutz (z.B. Wohnbau- sanierung) nicht entgegen, im Gegenteil, betonte
Fritz.
Kein Beitrag zum Klimaschutz ist es, wenn der Emissionshandel die österreichischen Unternehmen zwingt, ihre
Produktion einzuschränken oder gar ins Ausland zu verlagern. Es würde damit nicht nur der Standort Österreich
geschwächt, es würde auch zu verstärkten Emissionen führen, da die Energieeffizienz kaum irgendwo
in der Welt so hoch ist wie in Österreich. "Kein Sack Zement wird weniger verbraucht wenn alle österreichischen
Zementwerke schließen, aber sehr viel mehr CO2 wird emittiert wenn über hunderte Kilometer der Zement
aus Mittel- und Osteuropa herantransportiert wird", so die IV.
Fritz erinnerte auch daran, dass allein durch den Ausbau der voestalpine am Standort Linz zusätzlich 1500
Arbeitsplätze entstehen. "Hier heißt es nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Dies haben
auch die Grünen in Oberösterreich erkannt.
Während in den meisten Bereichen der Gesellschaft (insbesondere im Verkehr) die CO2-Emissionen seit 1990 erheblich
gestiegen sind, ist es der Industrie gelungen, ihre Emissionen bei einer Steigerung der Produktion um rund 50%
weitgehend stabil zu halten. Auch in der Zukunft wird die Industrie die Entkoppelung von Produktion und Emissionen
weiter vorantreiben und damit ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Mit einseitig ökologischen Fundamentalpositionen ist auch dem Klimaschutz nicht gedient. Es geht vielmehr
um Nachhaltigkeit, das heißt, die Berücksichtigung sozialer, ökologischer und ökonomischer
Notwendigkeiten. Dazu hätten heute Global 2000 und Greenpeace in der Veranstaltung mit Prof. Weizsäcker
beitragen können. |