Landwirtschaftl. Einkommen 2003 neuerlich gesunken  

erstellt am
17. 03. 04

Wien (statistik austria) - Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in Österreich nahm im Jahr 2003 um 5,5% ab; dies ergaben erste vorläufige Berechnungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der Statistik Austria.

Der Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens je Arbeitskraft resultierte aus einer Verringerung des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens um 5,7% (real: -6,8%), welche durch die anhaltende Abnahme des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes (-1,4%) nur teilweise kompensiert wurde. Damit musste die Landwirtschaft wie bereits im Jahr 2002 Einkommenseinbußen hinnehmen.

Die für die Einkommensentwicklung maßgeblichen Faktoren haben sich gegenüber dem Vorjahr (2002) wie folgt verändert:

  • Reduzierung des Produktionswertes des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs um -1,6%;
  • Anstieg der Vorleistungen um +1,6%;
  • Leichter Anstieg der Abschreibungen um +0,7%;
  • Erhöhung der nicht produktspezifischen Direktzahlungen um +1,9%. Unter Berücksichtigung der Gütersubventionen (Flächen- und Tierprämien sowie produktbezogenen Direktzahlungen), welche gegenüber 2002 rückläufig waren (-2,9%), blieb das Niveau der in der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung als Güter- bzw. sonstige Subventionen verbuchten Förderungen in Summe praktisch unverändert (+0,4%).

Preisbedingte Einbußen in der tierischen Erzeugung; Wert der pflanzlichen Produktion trotz geringerer Erzeugungsmengen auf Vorjahresniveau
Maßgeblich für den Rückgang des Wertes der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion in Österreich (-1,6%) waren Einbußen in der tierischen Erzeugung (-4,0%). Der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung hingegen blieb gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert (+0,1%).

Im Pflanzenbau kam es bedingt durch Hitze und Wasserknappheit zu teils erheblichen Ernteeinbußen und Ausfällen bei den Feldfruchtkulturen in Süd- und Ostösterreich sowie im Futterbau. Österreichweit sank das Produktionsvolumen von Getreide um 10,5%, wobei vor allem bei Roggen (-20,2%), Weizen (-17,0%) und Körnermais (-12,8%) starke Einbrüche zu verzeichnen waren. Das Erzeugungsvolumen von Ölsaaten ging um 2,8% zurück. Während bei Raps Ernteeinbußen von 40% zu verzeichnen waren, profitierten die übrigen Ölfrüchte – bei vergleichsweise guter Ertragslage - vor allem von Flächenzugewinnen. Geringere Erzeugungsmengen waren auch bei Zuckerrüben (-18,3%), Kartoffeln (-19,4%), Futterpflanzen (-13,1%) sowie im Gemüsebau (-8,7%) zu verzeichnen. Die Weinernte lag mengenmäßig unter dem Vorjahresniveau, fiel qualitativ aber sehr gut aus. Erfreuliche Ergebnisse wurden im Obstbau erzielt, wobei der beachtliche Anstieg des Erzeugungsvolumens (+17,1%) vorrangig auf die außergewöhnlich gute Ernte bei Steinobst und Birnen zurückzuführen war.

Dem niedrigeren Produktionsvolumen der pflanzlichen Erzeugung (im Mittel -5,5%) stand ein Anstieg der Erzeugerpreise (+6,1%) gegenüber. So lag der durchschnittliche Erzeugerpreis für Getreide infolge der deutlich höheren Preise für Körnermais um 10,3% über dem Vorjahresniveau. Der Preis für Zuckerrüben stieg um 22,2% und für Kartoffeln lagen die Preise ebenfalls über jenem des Vorjahres. Während auch im Obstbereich gute Preise erzielt werden konnten, kam es bei den Ölsaaten (-7,2%) sowie den Eiweißpflanzen (-1,8%) zu Preiseinbrüchen.

Damit ergaben sich deutliche wertmäßige Einbußen bei Futterpflanzen (-11,8%), Ölsaaten (-8,4%) und Frischgemüse (-8,3%). Bei Getreide fiel der Rückgang letztlich infolge der höheren Preise relativ moderat aus (-1,0%). Bei Kartoffeln konnte infolge des starken Preisanstieges trotz der niedrigen Erntemenge ein wertmäßiger Zuwachs (+17,7%) erzielt werden. Infolge der beachtlichen wertmäßigen Zuwächse im Obstbau (+30,5%) blieb der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung in Summe gegenüber dem Vorjahr praktisch konstant (+0,1%).

Die tierische Produktion, welche sowohl Tiere als auch tierische Erzeugnisse umfasst, war wertmäßig erneut rückläufig (-4,0%). Dieser Rückgang ist primär auf preisbedingte Verluste bei Milch und Schweinen zurückzuführen.

Das Produktionsvolumen von Schweinen stieg um 1,5%, die Erzeugerpreise waren – nach den massiven Preiseinbrüchen im Jahr 2002 (gegenüber 2001 sanken die Preise um rd. ein Fünftel) – weiterhin rückläufig (-7,2%). Der Produktionswert von Schweinen sank damit um 5,8%.

Bei Rindern war das Produktionsvolumen niedriger als 2002 (-2,9%), die Preise lagen im Jahresmittel um 3,0% über dem Vorjahresniveau. Unter Berücksichtigung der Rinderprämien fiel der Produktionswert um 1,6%.

In der Milcherzeugung gingen die Erzeugerpreise, die bereits 2002 deutlich nachgegeben hatten, weiter zurück (-5,9%). Das Produktionsvolumen von Milch lag unter dem Vorjahresniveau (-0,9%). Damit ergibt sich ein wertmäßiger Rückgang für die Milcherzeugung von -6,4%.

     
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