Wien (statistik austria) - Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in Österreich
nahm im Jahr 2003 um 5,5% ab; dies ergaben erste vorläufige Berechnungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen
Gesamtrechnung der Statistik Austria.
Der Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens je Arbeitskraft resultierte aus einer Verringerung des landwirtschaftlichen
Faktoreinkommens um 5,7% (real: -6,8%), welche durch die anhaltende Abnahme des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes
(-1,4%) nur teilweise kompensiert wurde. Damit musste die Landwirtschaft wie bereits im Jahr 2002 Einkommenseinbußen
hinnehmen.
Die für die Einkommensentwicklung maßgeblichen Faktoren haben sich gegenüber dem Vorjahr (2002)
wie folgt verändert:
- Reduzierung des Produktionswertes des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs um -1,6%;
- Anstieg der Vorleistungen um +1,6%;
- Leichter Anstieg der Abschreibungen um +0,7%;
- Erhöhung der nicht produktspezifischen Direktzahlungen um +1,9%. Unter Berücksichtigung der Gütersubventionen
(Flächen- und Tierprämien sowie produktbezogenen Direktzahlungen), welche gegenüber 2002 rückläufig
waren (-2,9%), blieb das Niveau der in der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung als Güter- bzw. sonstige Subventionen
verbuchten Förderungen in Summe praktisch unverändert (+0,4%).
Preisbedingte Einbußen in der tierischen Erzeugung; Wert der pflanzlichen Produktion trotz geringerer
Erzeugungsmengen auf Vorjahresniveau
Maßgeblich für den Rückgang des Wertes der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion in Österreich
(-1,6%) waren Einbußen in der tierischen Erzeugung (-4,0%). Der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung
hingegen blieb gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert (+0,1%).
Im Pflanzenbau kam es bedingt durch Hitze und Wasserknappheit zu teils erheblichen Ernteeinbußen und Ausfällen
bei den Feldfruchtkulturen in Süd- und Ostösterreich sowie im Futterbau. Österreichweit sank das
Produktionsvolumen von Getreide um 10,5%, wobei vor allem bei Roggen (-20,2%), Weizen (-17,0%) und Körnermais
(-12,8%) starke Einbrüche zu verzeichnen waren. Das Erzeugungsvolumen von Ölsaaten ging um 2,8% zurück.
Während bei Raps Ernteeinbußen von 40% zu verzeichnen waren, profitierten die übrigen Ölfrüchte
– bei vergleichsweise guter Ertragslage - vor allem von Flächenzugewinnen. Geringere Erzeugungsmengen waren
auch bei Zuckerrüben (-18,3%), Kartoffeln (-19,4%), Futterpflanzen (-13,1%) sowie im Gemüsebau (-8,7%)
zu verzeichnen. Die Weinernte lag mengenmäßig unter dem Vorjahresniveau, fiel qualitativ aber sehr gut
aus. Erfreuliche Ergebnisse wurden im Obstbau erzielt, wobei der beachtliche Anstieg des Erzeugungsvolumens (+17,1%)
vorrangig auf die außergewöhnlich gute Ernte bei Steinobst und Birnen zurückzuführen war.
Dem niedrigeren Produktionsvolumen der pflanzlichen Erzeugung (im Mittel -5,5%) stand ein Anstieg der Erzeugerpreise
(+6,1%) gegenüber. So lag der durchschnittliche Erzeugerpreis für Getreide infolge der deutlich höheren
Preise für Körnermais um 10,3% über dem Vorjahresniveau. Der Preis für Zuckerrüben stieg
um 22,2% und für Kartoffeln lagen die Preise ebenfalls über jenem des Vorjahres. Während auch im
Obstbereich gute Preise erzielt werden konnten, kam es bei den Ölsaaten (-7,2%) sowie den Eiweißpflanzen
(-1,8%) zu Preiseinbrüchen.
Damit ergaben sich deutliche wertmäßige Einbußen bei Futterpflanzen (-11,8%), Ölsaaten (-8,4%)
und Frischgemüse (-8,3%). Bei Getreide fiel der Rückgang letztlich infolge der höheren Preise relativ
moderat aus (-1,0%). Bei Kartoffeln konnte infolge des starken Preisanstieges trotz der niedrigen Erntemenge ein
wertmäßiger Zuwachs (+17,7%) erzielt werden. Infolge der beachtlichen wertmäßigen Zuwächse
im Obstbau (+30,5%) blieb der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung in Summe gegenüber dem Vorjahr praktisch
konstant (+0,1%).
Die tierische Produktion, welche sowohl Tiere als auch tierische Erzeugnisse umfasst, war wertmäßig
erneut rückläufig (-4,0%). Dieser Rückgang ist primär auf preisbedingte Verluste bei Milch
und Schweinen zurückzuführen.
Das Produktionsvolumen von Schweinen stieg um 1,5%, die Erzeugerpreise waren – nach den massiven Preiseinbrüchen
im Jahr 2002 (gegenüber 2001 sanken die Preise um rd. ein Fünftel) – weiterhin rückläufig (-7,2%).
Der Produktionswert von Schweinen sank damit um 5,8%.
Bei Rindern war das Produktionsvolumen niedriger als 2002 (-2,9%), die Preise lagen im Jahresmittel um 3,0% über
dem Vorjahresniveau. Unter Berücksichtigung der Rinderprämien fiel der Produktionswert um 1,6%.
In der Milcherzeugung gingen die Erzeugerpreise, die bereits 2002 deutlich nachgegeben hatten, weiter zurück
(-5,9%). Das Produktionsvolumen von Milch lag unter dem Vorjahresniveau (-0,9%). Damit ergibt sich ein wertmäßiger
Rückgang für die Milcherzeugung von -6,4%.
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