Ein Jubiläum der Entwicklungszusammenarbeit
Graz (lk) - 1,2 Milliarden Menschen auf der Welt leben in großer Armut. Mit gezielten Projekten
versucht das Land Steiermark Perspektiven im Rahmen der Entwicklungs- zusammenarbeit aufzubauen, die von der Tatsache
ausgeht, dass es zahlreiche steirische Gruppen und Organisationen gibt, die zu Partnerorganisationen und Gruppen
in der Dritten Welt intensive Kontakte haben.
Am Donnerstag (25. 03.) wurde im Rahmen einer Fotoausstellung auf die Zusammenarbeit
mit Senegal und Malihingewiesen, die bereits seit 1979 besteht.
Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl, der in der Steiermärkischen Landesregierung für diesen Bereich zuständig
ist, verwies in seiner Eröffnung auf die Arbeit, die das Land Steiermark im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit
leistet und unter den Bundesländern eine Pionierstellung einnimmt. Seit 1981 gibt es eine fixe Dotierung im
Landesbudget. Im selben Jahr wurde der Beirat für Entwicklungszusammenarbeit geschaffen. Im Gegensatz zum
Bund, der sich zunehmend auf Schwerpunktländer und Regionen konzentriert, ergeben sich bei den Förderungen
des Landes Steiermark die „Schwerpunkte“ durch die antragstellenden steirischen Gruppen bzw. Institutionen im Bereich
der Entwicklungszusammenarbeit.
In den vergangenen drei Jahren wurden in folgenden Ländern Projekte gefördert: Bolivien, Brasilien, Burkina
Faso, Cabo Verde, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Indien, Kolumbien, Kongo, Kuba, Nicaragua, Ruanda, Tansania,
Uganda, Venezuela.
Seit 1979 führt das Land Steiermark in Zusammenarbeit mit den Germanistikinstituten in Dakar und Graz sowie
den Deutschlehrerverbänden in Senegal und in Mali eine Stipendienaktion durch, die der damalige senegalesische
Präsident Léopold Sédar Senghor über das österreichische Außenministerium startete.
Ursprünglich schrieben die Stipendiaten in Graz ihre Diplomarbeit zu Themen der Literatur oder der Entwicklungszusammenarbeit.
Nun absolvieren jeweils zwei junge Deutschlehrer den Universitätslehrgang „Deutsch als Fremdsprache“. Der
Lehrgang ist eine international anerkannte universitäre Ausbildung. Ziel ist es, einen höheren Grad der
Beherrschung der deutschen Sprache und der wissenschaftlichen Fähigkeiten zu erreichen, betonten Mag. Ludwig
Rader, Leiter der Fachabteilung für Europa und Außenbeziehungen und Dr. Wolfgang Himmler, der diese
Projekte betreut. Darüber hinaus vermitteln die Stipendiaten durch Vorträge über Senegal und Mali
an steirischen Schulen Alltagslandeskunde. Im laufenden Studienjahr sind Frau Oumoul Touré Diallo und Herr
Adiouma Sarr aus Senegal bis Juli in Graz, die bei der Eröffnung als gefragte Diskutanten dabei waren. |