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Schwarzböck zu EU-Erweiterung: Schleuderpreise gefährden Qualitätsniveau |
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Bauern wollen faire Preise - Appell an Konsum-Patriotismus der Verbraucher Wien (aiz.info) - "Österreichs Bauern stehen fünf Wochen vor der EU-Erweiterung so wie damals beim Beitritt vor gewaltigen Herausforderungen. Lebensmittelhandel und Verarbeitungsbetriebe haben nämlich bereits mit Billigpreisen bei Lebensmitteln die Preisschlacht um Marktanteile eröffnet. Bekanntlich sind bei agrarischer Massenware die Preise in den neuen EU-Ländern niedriger. Österreichische Lebensmittel sind hochwertig und eignen sich nicht als Billigst-Lockartikel", erklärte der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, am Mittwoch (24. 03.). Mit solchen Aktionen werde nicht nur eine Wertevernichtung allergrößten Ausmaßes betrieben, damit werde auch der Konsument verunsichert, der bereit sei, für Qualität und Sicherheit bei heimischen Lebensmitteln einen fairen Preis zu bezahlen. Schleuderaktionen setzten schließlich auch die Existenz der heimischen Landwirtschaft insgesamt aufs Spiel. "Wir appellieren an die Konsumenten, auch weiterhin Konsum-Patriotismus zu beweisen und verlangen von Handel und Verarbeitung faire Preise, die auch unsere Bauern ökonomisch überleben lassen", betonte Schwarzböck. Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern "Um wirtschaftlichen Erfolg zu haben, brauchen die Bauern eine faire Partnerschaft mit Handel und Verarbeitung. Gleichzeitig aber müssen sie weiter die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Betriebe steigern. Deshalb startete die Landwirtschaftskammer eine Beratungs- und Qualifizierungs-Offensive. Ein Schwerpunkt dabei ist die Betriebsentwicklung, ein weiterer Punkt ist das Nutzen von Chancen, die die Erweiterung bietet. Wir haben nämlich gegenüber den neuen EU-Staaten einen Know-how-Vorsprung, beispielsweise bei Zuchtvieh, bei Saatgut, bei Wein, bei Obst oder bei der Nutzung von Biomasse. Wir können auf eine vergleichsweise bessere Infrastruktur zurückgreifen und produzieren unter höheren Standards. Gemeinsam mit der Wirtschaft wollen wir diese Chancen auch im Export aktiv nutzen", stellte Schwarzböck fest. Kostensenkung vorantreiben, Steuerreform richtiger Schritt "Die Kostensenkung ist weiter voranzutreiben. Bei Agrardiesel oder im Pflanzenschutzmittelbereich sind erste Schritte gelungen, aber es gibt weitere Kostennachteile gegenüber anderen EU-Ländern. Diese höheren Kosten entstehen wegen Österreich-spezifischer bürokratischer Vorschriften bei der Einfuhr von beispielsweise in der EU zugelassenen Landmaschinen oder Tierarzneimitteln. Wir wollen Binnenmarktverhältnisse bei allen Vorleistungen", so der Präsident. Einen wesentlichen Vorbereitungsschritt für die Erweiterung stelle die nun im Ministerrat verabschiedete Steuerreform dar. Die Bundesregierung löse damit ihr Versprechen den Bauern gegenüber ein und beseitige Wettbewerbsnachteile. "Mit der Einführung des Agrardiesels und der Aufhebung der Schaumweinsteuer werden Österreichs Bauern wieder konkurrenzfähiger", unterstrich Schwarzböck. Auch die Umsetzung der GAP-Reform 2003 müsse zur Bewältigung der Herausforderungen, die die Erweiterung mit sich bringt, genutzt werden. Österreich nütze deshalb den Spielraum, den die Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung der Reformergebnisse haben. Die gezielte und intensivierte Neugestaltung der Investitionsförderung auf Basis tragfähiger Betriebsentwicklungskonzepte solle die wirtschaftenden Betriebe stärken. "Wir brauchen nämlich Bauernhöfe, die durch zukunftsorientierte Investitionen den Agrarstandort Österreich absichern, und wir brauchen Partner, die uns auf diesem Weg begleiten. Dies sind Handel und Verarbeitung, die faire Preise für höchste Qualität zu zahlen bereit sind und dies sind auch die Konsumenten, die mit ihrem Kaufverhalten die heimische Landwirtschaft Tag für Tag stärken und sichern können", betonte Schwarzböck. |
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