EU-Fördertopf »LIFE Natur« unterstützt vier heimische
Schutzprogramme
Wien (bmlfuw) - " Rund 6 Millionen Euro an Förderungen sollen in den Jahren 2004 bis 2009
aus dem EU-Naturschutzprogramm LIFE in vier neue österreichische Naturschutzprojekte fließen. Das hat
der zuständige Habitat-Ausschuss heute in Brüssel beschlossen und der EU-Kommission empfohlen",
teilte Umweltminister Josef Pröll am Mittwoch (24. 03.) mit. Bei den Projekten
handelt es sich um die Revitalisierung der Lafnitz im Burgenland und der Steiermark in Zusammenarbeit mit Ungarn,
um die naturnahe Bewirtschaftung der Wälder im Oberen Donautal in Kooperation mit Bayern, um Revitalisierungsmaßnahmen
zur Verbesserung der Fischwanderungen an der Ybbs (NÖ) sowie um die Verbesserung des Erhaltungszustandes von
Pannonischen Steppen- und Trockenrasen an zahlreichen ostösterreichischen Standorten.
„Durch diese positive Beschlussfassung aus Brüssel kommen uns aus dem LIFE-Fördertopf EU-Mittel zu Gute,
wodurch wir 4 neue große Natur- und Artenschutzprojekte mit einem Gesamtumfang von rund 13 Millionen Euro
Projektkosten in Österreich umsetzen können !“ freute sich Bundesminister Pröll. Die Umsetzung wird
in Zusammenarbeit mit den beteiligten Bundesländern, dem bayrischen Umweltministerium, dem Naturpark Örseg,
den Projekt-Gemeinden, der Austrian Hydro Power und sonstigen Privaten und NGOs wie WWF und BirdLife erfolgen und
aus Naturschutz- und Wasserbaumitteln des Lebensministeriums kofinanziert .
Beim LIFE-Projekt „Lafnitz – Lebensraumvernetzung eines alpin-pannonischen Flusses“ beispielsweise werden 14 Flussabschnitte
ökologisch revitalisiert und damit entscheidende Verbesserungen der Flussstruktur erreicht und an 16 Stellen
des Flusses wird die Durchgängigkeit für Fische entscheidend verbessert. Der Naturpark Örseg und
der ungarische Wasserbau sind Partner in diesem Projekt.
Auch die im Rahmen des LIFE-Projekts „Wälder im Oberen Donautal“ geplanten Maßnahmen - ein Waldmanagementprojekt
mit Modellcharakter ! - sind wesentliche Beiträge zur Umsetzung von Natura 2000. Von den Insgesamt 5 Wald-Lebensraumtypen
im Gebiet sollen vor allem die dort vorhandenen zwei prioritären Waldtypen „Schlucht- und Hangmischwälder“
und „Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior“ gefördert werden. Eine Verbesserung des Erhaltungszustandes
für Gelbbauchunke, Kammolch, Spanische Flagge und Hirschkäfer soll erreicht werden.
Das LIFE-Projekt „Pannonische Steppen- und Trockenrasen“ hat die Förderung, Entwicklung und langfristigen
Sicherung dieser in Europa seltenen Lebensräume zum Ziel. Auf Basis naturräumlicher Untersuchungen werden
für insgesamt 11 Teilgebiete aus 5 Natura 2000 Gebieten in Niederösterreich Managementmaßnahmen
im Rahmen eines mehrjährigen Arbeitsprogramms umgesetzt. Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen in diesen
hochwertigen Gebieten zählen die Entfernung von Gehölzen, die Abtragung des Oberbodens sowie Beweidung
und Mahd. Die über das LIFE-Projekt hinausgehende Pflege führen Landwirte aus der Region im Rahmen des
Vertragsnaturschutzes durch und werden dabei im Rahmen spezifischer nationaler Förderprogramme (z.B. ÖPUL,
Landschaftsfonds) unterstützt.
Im LIFE-Projekt „Vernetzung Donau-Ybbs“ sind v.a. im Mündungsbereich zur Donau großzügige Flussaufweitungen
sowie die Errichtung einer Fischwanderhilfe beim Donaukraftwerk Melk vorgesehen, was vor allem der reichhaltigen
Donau-Fischfauna zugute kommt und damit eine bessere Verbindung des Fischzugs von der Donau in die österreichischen
Alpenvorlandflüsse ermöglicht.
Die Verwirklichung der genannten Projekte beginnt noch heuer
Seit 1996 wurden damit aus Mitteln von "LIFE Natur" 31 österreichische Naturschutzprojekte mit einem
Projektvolumen von insgesamt rund 83 Millionen Euro gefördert. 35,4 Millionen Euro davon hat die EU übernommen.
Derzeit laufen in Österreich noch l1 LIFE-Natur-Projekte, 16 Projekte sind abgeschlossen, die meisten von
ihnen mit großem Erfolg .
Insgesamt haben heuer bereits 22 europäische Staaten inklusive der Beitrittsländer LIFE-Natur Projektanträge
zur Förderung eingereicht. Vom Habitat-Ausschuss wurden 76 Projekte mit einem EU-Gesamtfördervolumen
von 75 Millionen genehmigt. Österreich konnte davon 8% lukrieren. |