Wien (bmlv) - Ein Quantensprung in der Einzel-, Team- und Verbandsausbildung
Österreichischer Soldaten. Die neuen Duellsimulatoren helfen, Infanteristen, Bedienungen von Panzerabwehrwaffen
und Besatzungen von Kampffahrzeugen auf das richtige Handeln in Kampfsituationen genau und effizient vorzubereiten.
Bei Übungen auf Gegenseitigkeit zeigen sie z. B. unmittelbar die Auswirkung von Fehlverhalten auf dem Gefechtsfeld.
Damit steigern sie die Qualität der Ausbildung und ermöglichen eine bislang unbekannte Realitätsnähe.
Mit der Verwendung von sogenannten Duellsimulatoren betritt das Österreichische Bundesheer in der Ausbildung
und Einsatzvorbereitung eine neue Dimension. Kampfsituationen bei Übungen werden sich künftig hart an
der Grenze zur Realität bewegen.
Ab Mitte 2004 können erstmalig Verbandsübungen der Jäger- und Panzergrenadierbrigaden durchgeführt
werden, bei denen die Züge der Kampfkompanien vollständig mit Duellsimulatoren ausgestattet sind. Diese
Hightech-Ausbildungsgeräte stehen für Infanterie, Panzerabwehr sowie alle Panzertypen zur Verfügung
und werden in Verbindung mit den "echten" Waffen bzw. Waffensystemen oder Kampffahrzeugen verwendet.
Der Einsatz des Duellsimulators in Verbindung mit dem Originalgerät führt zu einem hohen Maß an
Realität und steigert damit die Qualität der Ausbildung wesentlich. Denn von der Bedienung/Besatzung
muss jede Tätigkeit wie Munitionswahl, Laden, Richten, Entfernungsmessen und Abfeuern wie beim scharfen Schuss
durchgeführt werden.
Charakteristisch für die Duellsimulatoren ist die Zweiteilung der Aufgaben zwischen dem schießenden
System und dem Zielsystem. Mit der Schussabgabe erfolgt die Datenübertragung per Laser zum Zielsystem, welches
die Waffenwirkung analog zum scharfen Schuss darstellt. Berücksichtigt werden alle ballistischen Parameter
– sogar die Streuung. Weiters wird das Ziel über die Position und den Treffpunkt des Projektils, die Munitionsart
und die Identität des Schießenden informiert. Treffer werden optisch und akustisch sofort angezeigt.
Über eingebaute Speicherkarten werden sämtliche Vorgänge aufgezeichnet und stehen für spätere
Auswertungen zur Verfügung (in Verbindung mit GPS auch die aktuelle Position).
Alle Duellsimulatoren sind miteinander kompatibel, so kann realitätsnah "auf Gegenseitigkeit" geübt
werden. Der "Erfolg" oder "Misserfolg" im Gefecht wird nun ausschließlich durch taktische
Maßnahmen sowie den Waffeneinsatz bestimmt - und nicht durch (manchmal subjektive) Schiedsrichterentscheidungen.
Der Österreichische Soldat erhält damit erstmals ein Ausbildungsmittel, mit dem er im Verband realitätsnah,
intensiv und effizient auf einen Einsatz vorbereitet werden kann. Ein hoher Ausbildungsstand ist für die Erfüllung
aller derzeitigen und zukünftigen Aufgaben im In- und Ausland unabdingbar.
Die in Österreich verwendeten Duellsimulationssysteme kommen auch in vielen anderen Ländern, wie z.B.
Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlande oder Norwegen, im Rahmen des Streitkräftetrainings
zur Anwendung. |