Barocke Zeichenkunst   

erstellt am
25. 03. 04

Salzburg (stadt) - Dreifaltigkeitskirche, Kollegienkirche – sie sind für alle Salzburger untrennbar mit dem Namen Fischer von Erlach verbunden. Weniger bekannt indes sind die äußerst qualitätsvollen und originellen Zeichnungen des berühmten Architekten, die nun im Mittelpunkt einer Ausstellung im Salzburger Barockmuseum stehen. Mit seinem 1721 veröffentlichten Stichwerk „Entwurff einer Historischen Architectur“ entwirft Fischer von Erlach die Vision einer Weltarchitektur, die in seinem eigenen Schaffen gipfelt. Er stellt sie gleichberechtigt neben die berühmten Werke der Antike und zieht in ihnen die Summe aller bisherigen Baukunst.

Fischer hat seine Arbeiten in umfangreichen Studien und Zeichnungen vorbereitet, die von ersten Ideenskizzen bis zu bildmäßig ausgearbeiteten Architekturprospekten reichen.

In ihnen erweist er sich als ausgesprochen qualitätvoller und origineller Zeichner, der seine Anregungen vor allem dem römischen Hochbarock verdankt. Während eines 16jährigen Aufenthalts im direkten Umfeld der Werkstatt des Gianlorenzo Bernini und der Accademia di San Luca hat Fischer von Erlach umfassende antiquarische Studien betrieben und sich mit den zentralen Bauaufgaben der Zeit auseinandergesetzt.

Die umfangreichen Studien und Zeichnungen als Vorbereitung zu seinen Bauwerken sowie zu den Tafeln der „Historischen Architektur“ reichen von ersten Ideenskizzen über Entwurfszeichnungen bis hin zu Architekturprospekten. Dabei übernimmt Fischer auch Darstellungsarten die der traditionellen Architekturaufnahme fremd sind, um bereits im Entwurf eine „ungemeine“ Wirkung zu erzeugen. Wer sich selbst davon überzeugen will, dem bietet sich mit dieser Ausstellung eine einmalige Gelegenheit, Einblick in den Schaffensprozess des größten Barockarchitekten zu erhalten.

Entwurf und Phantasie: Zeichnungen des Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723), Ausstellung im Salzburger Barockmuseum gemeinsam mit dem Joanneum, 7.4. bis 31.5.; Vernissage 6.4., 18 Uhr; http://www.barockmuseum.athttp://www.barockmuseum.at
     
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