Stadt Innsbruck startet Tagesschuloffensive  

erstellt am
25. 03. 04

Innsbruck (rms) - Das breite und bedarfsgerechte Hortsystem der Stadt Innsbruck wird ab dem Schuljahr 2004/2005 mit dem zusätzlichen Angebot von Tagesheimschulen erweitert. Die von Bundesministerin Elisabeth Gehrer propagierte „Schule nach Maß“ soll in Innsbruck bereits im kommenden Schuljahr umgesetzt werden. Am Dienstag (23. 03.) stellte StRin Mag. Christine Oppitz-Plörer die engagierte Betreuungsoffensive gemeinsam mit Bezirksschulinspektor Ferdinand Treml und Mag. Ferdinand Neu (Schulamt) vor.

Die Tagesschuloffensive der Stadt Innsbruck ist keine Alibiaktion und wird nicht nur eingeführt, weil dadurch Bundes- und Landesmittel lukriert werden können. Die Tagesschuloffensive ist Innsbrucks Bildungsstadträtin ein Anliegen und gilt als ein Bereich des von ihr geforderten „gesicherten Betreuungsrahmens“. Insgesamt sollen die Tagesschulen, die derzeit nur für den Volksschulbereich angedacht sind, an die bereits bestehende Tagsbetreuung an Kindergärten anschließen.

„Eltern sollen wissen, dass, wenn sie Kinder haben oder planen, unsere Einrichtungen bereit stehen, wenn sie gebraucht werden“, so StRin Oppitz-Plörer die Wert darauf legt, dass es in Sachen Kinderbetreuung natürlich weiterhin eine Wahlfreiheit geben wird und die Tagesheimschulen nicht als Zwangsangebot verstanden wissen will.

Zu den Tagesschulen
Seit vergangenem Herbst tagte eine Arbeitsgruppe, die über die Möglichkeit und Voraussetzungen der Einrichtung von Tagesschulen diskutierte. Herausgekommen ist ein Modell, bei dem das gesamte schulische Umfeld genutzt werden kann und zusätzliche Posten für Junglehrer geschaffen werden können: Insgesamt stellt die Tagesschule aber keine Konkurrenz zu bestehenden Horten dar, sondern soll eine Ergänzung zu den derzeitigen Betreuungseinrichtungen sein.

Eine Tagesschule kann nur eingerichtet werden, wenn Lehrer und Eltern einen Bedarf sehen. Voraussetzung für das Betreiben einer Tagesschule ist, dass 15 Kinder das Betreuungsangebot mindestens dreimal wöchentlich in Anspruch nehmen. Als weitere Voraussetzung gilt das Vorhandensein eines Gruppenraumes. Die Nachmittagsbetreuung gliedert sich wie folgt: Nach dem normalen Unterricht an der Schule folgt ein gemeinsames Mittagessen und danach der Betreuungsteil, der sich aus Aufgabenbetreuung und Lernhilfe, unverbindlichen Übungen und einem Polster für freie Zeitgestaltung, zusammensetzt. Die Betreuung am Nachmittag soll vorwiegend von Lehrern vorgenommen werden, wobei auch hier kein Zwang besteht.

Die ersten Tagesschulen werden im Schuljahr 2004/2005 an der VS Sieglanger, der VS Allerheiligen, der VS Mühlau und der VS Reichenau eingerichtet. Ab dem Schuljahr 2005/2006 werden die VS Innere Stadt sowie die VS Franz-Fischer-Straße als Tagesschulen geführt. An der VS Amras und der VS Pradl-Leitgeb wird das neue Betreuungsmodell ab dem Schuljahr 2006/2007 eingeführt. An der VS Arzl und der VS Igls-Vill sind vor der Einrichtung der Tagesschule noch räumliche Adaptierungen nötig. Mit diesem engagierten Programm wird künftig die Hälfte aller 21 Innsbrucker Volksschulen als Tagesschule geführt werden.

Die Kosten für den Betreuungsbeitrag werden sich auf rund 60 € pro Monat (zehn Mal pro Schuljahr) belaufen. Für das Mittagessen werden 4,50 € pro Mahlzeit verlangt. Ermäßigungen sind im Hinblick auf Einkommens-, Vermögens- und Familienverhältnisse möglich.
     
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