Innsbruck (rms) - Das breite und bedarfsgerechte Hortsystem der Stadt Innsbruck wird ab dem Schuljahr 2004/2005
mit dem zusätzlichen Angebot von Tagesheimschulen erweitert. Die von Bundesministerin Elisabeth Gehrer propagierte
„Schule nach Maß“ soll in Innsbruck bereits im kommenden Schuljahr umgesetzt werden. Am Dienstag (23. 03.)
stellte StRin Mag. Christine Oppitz-Plörer die engagierte Betreuungsoffensive gemeinsam mit Bezirksschulinspektor
Ferdinand Treml und Mag. Ferdinand Neu (Schulamt) vor.
Die Tagesschuloffensive der Stadt Innsbruck ist keine Alibiaktion und wird nicht nur eingeführt, weil dadurch
Bundes- und Landesmittel lukriert werden können. Die Tagesschuloffensive ist Innsbrucks Bildungsstadträtin
ein Anliegen und gilt als ein Bereich des von ihr geforderten „gesicherten Betreuungsrahmens“. Insgesamt sollen
die Tagesschulen, die derzeit nur für den Volksschulbereich angedacht sind, an die bereits bestehende Tagsbetreuung
an Kindergärten anschließen.
„Eltern sollen wissen, dass, wenn sie Kinder haben oder planen, unsere Einrichtungen bereit stehen, wenn sie gebraucht
werden“, so StRin Oppitz-Plörer die Wert darauf legt, dass es in Sachen Kinderbetreuung natürlich weiterhin
eine Wahlfreiheit geben wird und die Tagesheimschulen nicht als Zwangsangebot verstanden wissen will.
Zu den Tagesschulen
Seit vergangenem Herbst tagte eine Arbeitsgruppe, die über die Möglichkeit und Voraussetzungen der Einrichtung
von Tagesschulen diskutierte. Herausgekommen ist ein Modell, bei dem das gesamte schulische Umfeld genutzt werden
kann und zusätzliche Posten für Junglehrer geschaffen werden können: Insgesamt stellt die Tagesschule
aber keine Konkurrenz zu bestehenden Horten dar, sondern soll eine Ergänzung zu den derzeitigen Betreuungseinrichtungen
sein.
Eine Tagesschule kann nur eingerichtet werden, wenn Lehrer und Eltern einen Bedarf sehen. Voraussetzung für
das Betreiben einer Tagesschule ist, dass 15 Kinder das Betreuungsangebot mindestens dreimal wöchentlich in
Anspruch nehmen. Als weitere Voraussetzung gilt das Vorhandensein eines Gruppenraumes. Die Nachmittagsbetreuung
gliedert sich wie folgt: Nach dem normalen Unterricht an der Schule folgt ein gemeinsames Mittagessen und danach
der Betreuungsteil, der sich aus Aufgabenbetreuung und Lernhilfe, unverbindlichen Übungen und einem Polster
für freie Zeitgestaltung, zusammensetzt. Die Betreuung am Nachmittag soll vorwiegend von Lehrern vorgenommen
werden, wobei auch hier kein Zwang besteht.
Die ersten Tagesschulen werden im Schuljahr 2004/2005 an der VS Sieglanger, der VS Allerheiligen, der VS Mühlau
und der VS Reichenau eingerichtet. Ab dem Schuljahr 2005/2006 werden die VS Innere Stadt sowie die VS Franz-Fischer-Straße
als Tagesschulen geführt. An der VS Amras und der VS Pradl-Leitgeb wird das neue Betreuungsmodell ab dem Schuljahr
2006/2007 eingeführt. An der VS Arzl und der VS Igls-Vill sind vor der Einrichtung der Tagesschule noch räumliche
Adaptierungen nötig. Mit diesem engagierten Programm wird künftig die Hälfte aller 21 Innsbrucker
Volksschulen als Tagesschule geführt werden.
Die Kosten für den Betreuungsbeitrag werden sich auf rund 60 € pro Monat (zehn Mal pro Schuljahr) belaufen.
Für das Mittagessen werden 4,50 € pro Mahlzeit verlangt. Ermäßigungen sind im Hinblick auf Einkommens-,
Vermögens- und Familienverhältnisse möglich. |