»Zu stark für Drogen«  

erstellt am
25. 03. 04

Villach bietet neues Angebot im Netzwerk gegen Abhängigkeiten
Villach (stadt) - Sucht beginnt nicht von heute auf morgen, sondern hat eine Vorgeschichte und ihre Wurzeln oft schon in der Kindheit. „Die Suchtproblematik ist ein zentrales Problem unserer Gesellschaft. Auch in Villach nimmt die Problematik zu, und es zeigen sich neue Formen und Ausprägungen von Abhängigkeiten“, sagt Villachs Jugendreferent Vizebürgermeister Richard Pfeiler. „Gemeinsam können wir viel dafür tun, dass Kinder stark werden, zu stark für Drogen.“

Gemeinsames Netzwerk

Mit einem Präventivprojekt, das das Problem Abhängigkeit bei den Wurzeln packt und die jungen Draustädter in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern soll, wird in Villach der Sucht seit drei Jahren der Kampf angesagt. Stadt, Jugendreferat, Beratungsstelle für Suchtgefahren der Caritas, Frauengesundheitszentrum Kärnten, LKH Villach, Neurologie, Bewährungshilfe Kärnten, Psychosozialer Dienst und PsychologischPsychotherapeutischer Dienst der AVS, Suchtpräventionsstelle der Kärntner Landesregierung, Jugendzentrum Hallo, Streetwork, Bezirksschulreferat, Kindergartenreferat, Jugendamt, Bundespolizeidirektion, Gesundheitsamt, ARGE Sozial, Frauenberatung haben sich zu einem Suchtnetzwerk zusammengeschlossen.

Drei Module im Angebot
Vizebürgermeister Pfeiler: „Ziel dieses Projektes ist es, durch kooperative Veranstaltungen in Schulen und Kindergärten sowohl bei Erwachsenen als auch Jugendlichen Bewusstseins- und Persönlichkeitsbildung im Hinblick auf Suchtvorbeugung zu erreichen.“ Drei Module – Elternabende, Workshops und Infoabende für Kindergarten- und Hortpädagogen sowie Lehrer und Workshops für Schüler – werden angeboten. Alle Referenten orientieren sich in ihrer inhaltlichen und methodischen Tätigkeit an Erkenntnissen der modernen Suchtprävention.

Die Schwerpunkte
„Informationen über Drogen stehen übrigens nicht im Vordergrund. Der Schwerpunkt in der Arbeit mit den Jugendlichen liegt in der Persönlichkeitsbildung, der Lebensgestaltung und jugendlicher Lebensthemen“, betont Pfeiler. Seit Gründung des Netzwerkes haben 78 Veranstaltungen stattgefunden. Fast 2000 Schüler, Eltern und Pädagogen haben daran teilgenommen. „Bei allen Veranstaltungen wurde und wird eine Fortsetzung und Vertiefung gewünscht“, weiß Vizebürgermeister Pfeiler. „Wir haben daher die Angebote erweitert und in einer neuen Broschüre zusammengestellt.“

Marlboro-Man und Ess-Störung
„Kindersehnsüchte – Eltern sind Wegbegleiter ihrer Kinder aus Abhängigkeiten in die Freiheit“, „Elektronische Medienerziehung“, „Ist mein Kind stark genug fürs Leben?“, „Kinder stark machen – Stark statt süchtig“, „Pubertät und ihre Krisen“, „Aggressive Kinder“, „Ess-Störungen“, „Ich mag mich wie ich bin“, „Die Story vom ,Marlboro-Man’“... die Themenangebote der einzelnen Module sind vielfältig.

Wichtige Synergie
Bei den Veranstaltungen werden neben der Sensibilisierung für das Thema, aktuelle Entwicklungsfragen und persönlichkeitsbildende familiäre Möglichkeiten auch notwendige Informationen ausgetauscht. „Auch der Synergieeffekt ist ein Ziel unseres Netzwerkes: Durch den Kontakt mit den Referenten der verschiedenen Institutionen entwickeln sich Beziehungsebenen, die für Eltern, Pädagogen und Jugendliche von Nutzen sind. Außerdem werden so die Hilfsangebote unserer Stadt für Eltern, Schule und Kindergärten auch transparenter“, sagt der Jugendreferent.

Die neue Broschüre „Netzwerk gegen Sucht“ liegt in allen Schulen, Institutionen, im Jugendzentrum und im Jugendbüro auf.
     
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