In den vergangenen Tagen sind Tausende Zugvögel in ihrem Sommerquartier
im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel eingetroffen.
Seewinkel (bvz.at) - Kampfläufer,
Rotschenkel, Kiebitze und Säbelschnäbler, das heimliche Wappentier des Seewinkels, tummeln sich auf den
Hutweiden und in den seichten Lacken. Auch Birdwatcher aus aller Welt haben damit wieder Saison. Einziger Wermutstropfen
für Kenner des Seewinkels und seiner charakteristischen Lacken: Es ist viel zu wenig Wasser in diesen von
den Zugvögeln als Nahrungsquelle so begehrten Biotopen. Sie drohen wieder auszutrocknen.
Besonders gut beobachten lassen sich die gefiederten Gäste an der Illmitzer Zicklacke und am so genannten
Darscho - neben dem Güterweg zwischen Apetlon und Frauenkirchen - beobachten. Hier wurde bereits ein Löffler
bei der Nahrungssuche beobachtet. Der reihergroße Zugvogel mit dem löffelartig geformten Schnabel durchwühlt
die Lacken nach kleinen fischen und anderem Getier. Seine Brutplätze liegen im dichten Schilfgürtel des
Neusiedler Sees.
Im Seewinkel halten sich derzeit auch Tausende Graugänse auf. Besonders leicht sind sie im Seevorgelände
von Podersdorf und auf den Hutweiden rund um Apetlon zu finden. Die Graugänse brüten bereits. Einige
Weißstörche haben ebenfalls schon ihre Horste auf den Häusern in Apetlon und Illmitz bezogen. Derzeit
sind Renovierungsarbeiten an den Nestern angesagt, denn sobald auch das Weibchen eintrifft, paart sich Meister
Adebar, um für Nachwuchs zu sorgen.
Sollte es in den kommenden Wochen und Monaten nicht ausgiebig regnen, werden die für den Seewinkel so typischen
seichten Lacken wieder komplett austrocknen und die zahlreichen Wat- und Wasservögel, die diese Gewässer
zum Überleben brauchen, abziehen. Mögliche Ausweichquartiere liegen auf ungarischer Seite, wo die dortigen
Nationalparkbetreiber künstliche Biotope geschaffen haben, in die sie Wasser aus der Rabnitz pumpen.
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