Saisonstart im Nationalpark Neusiedler See  

erstellt am
24. 03. 04

In den vergangenen Tagen sind Tausende Zugvögel in ihrem Sommerquartier im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel eingetroffen.
Seewinkel (bvz.at) - Kampfläufer, Rotschenkel, Kiebitze und Säbelschnäbler, das heimliche Wappentier des Seewinkels, tummeln sich auf den Hutweiden und in den seichten Lacken. Auch Birdwatcher aus aller Welt haben damit wieder Saison. Einziger Wermutstropfen für Kenner des Seewinkels und seiner charakteristischen Lacken: Es ist viel zu wenig Wasser in diesen von den Zugvögeln als Nahrungsquelle so begehrten Biotopen. Sie drohen wieder auszutrocknen.

Besonders gut beobachten lassen sich die gefiederten Gäste an der Illmitzer Zicklacke und am so genannten Darscho - neben dem Güterweg zwischen Apetlon und Frauenkirchen - beobachten. Hier wurde bereits ein Löffler bei der Nahrungssuche beobachtet. Der reihergroße Zugvogel mit dem löffelartig geformten Schnabel durchwühlt die Lacken nach kleinen fischen und anderem Getier. Seine Brutplätze liegen im dichten Schilfgürtel des Neusiedler Sees.

Im Seewinkel halten sich derzeit auch Tausende Graugänse auf. Besonders leicht sind sie im Seevorgelände von Podersdorf und auf den Hutweiden rund um Apetlon zu finden. Die Graugänse brüten bereits. Einige Weißstörche haben ebenfalls schon ihre Horste auf den Häusern in Apetlon und Illmitz bezogen. Derzeit sind Renovierungsarbeiten an den Nestern angesagt, denn sobald auch das Weibchen eintrifft, paart sich Meister Adebar, um für Nachwuchs zu sorgen.

Sollte es in den kommenden Wochen und Monaten nicht ausgiebig regnen, werden die für den Seewinkel so typischen seichten Lacken wieder komplett austrocknen und die zahlreichen Wat- und Wasservögel, die diese Gewässer zum Überleben brauchen, abziehen. Mögliche Ausweichquartiere liegen auf ungarischer Seite, wo die dortigen Nationalparkbetreiber künstliche Biotope geschaffen haben, in die sie Wasser aus der Rabnitz pumpen.

Quelle:

     
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