Salzburger Freilichtmuseum ist 20 Jahre jung  

erstellt am
23. 03. 04

Heurige Saison ganz im Zeichen des 20-jährigen Bestehens / Neues Erscheinungsbild
Salzburg (lk) - Es ist wieder soweit. Am Sonntag, 28. März, öffnet das Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain nach der Winterpause wieder seine Pforten. Von 28. März bis einschließlich 1. November steht das größte Museum Salzburgs wieder offen für Entdeckungsreisen in die ländliche Lebenswelt vergangener Jahrhunderte.

Was gibt es Neues in der Jubiläumssaison 2004? Die heurige Saison steht ganz im Zeichen des 20-Jahre-Bestandsjubiläums, das am 20. Juni mit einem großen Geburtstagsfest begangen wird. Daneben lädt eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen zum Besuch des Museums ein. Zu den Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr zählte eine Überarbeitung des öffentlichen Auftritts. Neben der Erneuerung des Logos erhielten auch Plakate, Prospekte, Veranstaltungskalender, Fahnen, Hinweistafeln und andere Drucksorten ein neues Gesicht. Ebenso wurde die Homepage umgestaltet und mit neuen Inhalten versehen.

Aber auch das Besucherangebot wird 2004 erweitert. Im „Bauernpeterhaus“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesgendarmeriekommando Salzburg ein historischer Gendarmerie-posten eingerichtet. Der Posten zeichnet ein getreues Bild von den ärmlichen Lebens- und Arbeitsumständen der Gendarmen in der Zeit um 1900. Bei der Darstellung des Postens wurde auch auf die Gefängniszelle nicht vergessen: Im Keller befindet sich ein „Verwahrungsraum“ mit Pritsche, Strohsack und Decke. Eröffnung ist am 28. März.

Haus der Geräusche
Ebenfalls neu ist das „Haus der Geräusche“, das die alte bäuerliche Welt akustisch wieder lebendig macht. In den Räumen des „Sillbauernhauses“ sind unauffällig Lautsprecher angebracht, die dem Besucher das Hörerlebnis authentischer Bauernhofgeräusche ermöglichen. Eröffnung ebenfalls am 28. März.

Ausstellung „Vom Riss zum Pflug“
Die neue Ausstellung „Vom Riss zum Pflug“ in der Tenne des „Sillbauernhauses“ spannt einen Bogen von der Entwicklung des Pflugs von der Jungsteinzeit bis zum Eisenpflug der Vorkriegszeit. Eröffnung am 28. März.

Bauernhofgruppe „Taxbauer“
Mit der Hofgruppe „Taxbauer“ wird der Häuserbestand des Museums eine eindrucksvoll bereichert. Das 1533 erstmals erwähnte Taxbauernhaus stammt aus Bischofshofen/Buchberg und ist mit einer hauskundlich interessanten Rauchstube ausgestattet. Das Wohnhaus stellt gemeinsam mit der „Schachenstallscheune“ einen typischen Pongauer Paarhof dar. Die festliche Eröffnung findet am 4. Juli statt.

Ausstellung „Ländliche Dienstboten in Salzburg“
Die Ausstellung „Ländliche Dienstboten in Salzburg“ wird im ersten Stock des Taxbauern- Wohnhauses untergebracht. Neben einer original eingerichteten Knecht- und einer Einlegerkammer werden viele Facetten des Alltages dieser Berufsgruppe aufgegriffen. Eröffnung: 4. Juli.

Natur-Kneippanlage
In den kommenden Monaten wird an der Errichtung einer Natur-Kneippanlage gearbeitet. Neben dem Kneippbecken und dem hölzernen Brunntrog für die Armbäder entsteht ein Ruhe- und Rastplatz mit einem nachgebauten Badepavillon. Festliche Eröffnung am 1. August.

Kalkofen, Himmelsleiter, Keramikwerkstätte
Im Lauf der Saison wird ein bäuerlicher Kalkofen aus St. Michael im Lungau aufgebaut und der Erlebnisspielplatz wird um eine hölzerne „Himmelsleiter“ ergänzt. Zur weiteren Belebung des Freilichtmuseums wird eine Keramikwerkstätte im „Mesnerhaus“, die auch wochentags geöffnet und in Betrieb ist, beitragen. Um eine Saison verlängert wird die Sonderausstellung „Fabel-wesen aus Eisen und Holz“ in der Eingangshalle mit Werken des Salzburger Künstlers Hans Müller.

In 20 Jahren viel geleistet
Das Salzburger Freilichtmuseum wurde am 29. September 1984 eröffnet. Ermöglicht wurde die Gründung von Friedrich Mayr-Melnhof, der das 50 Hektar große Areal am Fuße des Untersbergs zur Verfügung stellte. Die Konzeption und der inhaltliche Aufbau des Museums lag in den Händen des Salzburger Hausforschers Kurt Conrad, der dem Museum als erster Direktor bis 1988 vorstand. Bei der Eröffnung standen auf dem Museumsgelände 13 Häuser.

1988 übernahm der Volkskundler Dr. Michael Becker die Museumsleitung. Heute, 20 Jahre nach der Eröffnung, stehen bereits mehr als 60 Gebäude für eine Besichtigung zur Verfügung, darunter befinden sich neben Bauernhäusern unter anderem auch eine Landbrauerei, eine Sägemühle, eine Holzfällerhütte, eine Kramerei und ein Schulhaus. Mehrere im Laufe der Jahre entstandene Themenausstellungen, eine Multivisionsschau sowie ein detailgetreues Modell der Museumsanlage im Maßstab 1:200 ergänzen das umfangreiche Angebot.

Mit der Etablierung von Handwerksvorführungen sowie der Abhaltung von Brauchtumsfesten und Traditionsveranstaltungen wurde das Freilichtmuseum zu einem lebendigen Ort der Begegnung. 1993 wurde dann mit der Eröffnung des „Salettls“ endlich die dringend benötigte gastronomische Lücke geschlossen.

Preise für erfolgreiche Museumsarbeit
Die erfolgreiche Arbeit wurde 1996 mit der Verleihung des Österreichischen Museumspreises belohnt, und im Jahr 2001 erhielt das Freilichtmuseum für sein museumspädagogisches Programm „Der Natur auf der Spur“ den Zipfer Umweltpreis.

Unterstützung durch Verein
Seit Beginn werden die Arbeit und der Weiteraufbau des Museums dankenswerterweise vom Verein der Freunde des Salzburger Freilichtmuseums unterstützt. Vorsitzender des etwa 1.000 Mitglieder zählenden Vereines ist seit vielen Jahren Hofrat Hermann Rehrl. Heute ist das Salzburger Freilichtmuseum aus dem kulturellen Leben unseres Landes nicht mehr wegzudenken. Ihm ist es zu verdanken, dass die ländliche Bau- und Wohnkultur Salzburgs sowie das Wissen um das bäuerliche Leben früherer Zeiten auch nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.

Großveranstaltungen 2004 auf einen Blick
So, 28. März: Saisonbeginn 2004 – Eröffnung Gendarmerieposten und „Haus der Geräusche“, ab 14.00 Uhr
Sa, 3. April: „Ei, Ei, Ei“ – Ostermarkt mit dem „Grödiger Bauernhofmarkt“, ab 10.00 Uhr
So, 11. April: Frühschoppen im Salettl, ab 11.00 Uhr – Ostereier suchen für Kinder
Sa, 1. Mai: Festliches Maibaumaufstellen – Mit den Großgmainer Vereinen, ab 13.00 Uhr
So, 9. Mai: Muttertagskonzert, ab 14.00 Uhr – Freier Eintritt für alle Mütter
So, 16. Mai: „Prangerstutzen und Trombini“ – Großes Fest mit Schützen aus Salzburg und Venetien, ab 10.00 Uhr
So, 23. Mai: „Polka, Landler, Siebenschritt“ – Volkstanznachmittag, ab 13.00 Uhr
Mo, 31. Mai: „FEST g’SPIELt in Salzburg“ – Radio Salzburg Frühschoppen mit Philipp Meikl, ab 11.00 Uhr
So, 20. Juni: 20 Jahre Salzburger Freilichtmuseum – Großes Jubiläumsfest mit Sonderführungen, Musik, Tanz, ab 10.00 Uhr
So, 4. Juli: „Türe auf!“ – Festliche Eröffnung der Hofgruppe „Taxbauer“ aus Bischofshofen, ab 14.00 Uhr
So, 11. Juli: „Polka, Landler, Siebenschritt“ – Volkstanznachmittag, ab 13.00 Uhr
So, 1. August: „Kneippen ist cool“ – Eröffnung der Natur-Kneippanlage im Freilichtmuseum, ab 10.00 Uhr
So, 12. September: 7. Großes Kinderfest – Erlebnistag für Kinder, ab 10.00 Uhr
Sa/So, 2./3. Oktober: „Hau den Lukas!“ – Historischer Kirtag, ab 10.00 Uhr

Öffnungszeiten 2004: 28. März bis 1. November, täglich außer Montag, 9.00 – 18.00 Uhr (26.12.2004 – 6.1.2005, täglich 10.00 – 16.00 Uhr).
     
zurück