Wirtschaftskammer begrüßt Initiative
der Regierung: Niemand soll aus sozialem Netz herausfallen – Nun Gespräche über praxisgerechte und leistbare
Ausgestaltung notwendig
Wien (pwk) - "Die Wirtschaft steht dem vom Wirtschaftsminister Martin Bartenstein vorgelegten
Entwurf einer Arbeitslosenversicherung für Selbständige grundsätzlich positiv gegenüber. Denn
damit wird anerkannt, dass es bei der sozialen Absicherung für Unternehmer und die freien Dienstnehmer ähnliche
Voraussetzungen geben soll wie für Arbeitnehmer. Niemand soll aus dem sozialen Netz herausfallen." Reinhold
Mitterlehner, Generalsekretär-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich, sieht in der Einbeziehung
aller Erwerbstätigen in die Kernbereiche der Sozialversicherung eine notwendige Maßnahme für den
Wirtschafts- und Arbeitsstandort: "Für alle Unternehmer, insbesondere für Gründer und Kleinunternehmer,
wird immer öfter die Frage einer Absicherung im Falle des redlichen Scheiterns, bei Betriebsaufgaben, aber
auch bei krankheitsbedingter Erwerbsunterbrechung oder bei unverschuldeten Notlagen gestellt."
Für Mitterlehner sind aber noch weitere Gespräche über die Arbeitslosenversicherung für Unternehmer
nötig: "Wir brauchen eine praxisgerechte Regelung, die von den Selbständigen als echte Krisenvorsorge
auch angenommen wird. Daher muss noch über die Beitragshöhe ebenso geredet werden wie über das Weitergelten
bereits erworbener Anwartschaften auf Arbeitslosengeld aus früheren unselbständigen Tätigkeiten.
Auch die im Gesetzesentwurf vorgegebene fünfjährige Frist beim freiwilligen Einstieg in die Arbeitslosenversicherung
bzw. beim Ausstieg entspricht nicht der Grundintention einer soliden und solidarischen sozialen Absicherung auch
für Arbeitgeber."
Positiv im Arbeitsmarktreformgesetz 2004 wird von Mitterlehner die Übernahme der von den Sozialpartnern ausgehandelten
neuen Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose gesehen: "Durch eine qualitativ bessere Vermittlung durch
neu geschaffene Betreuungspläne, ein Mehr an Mobilität, und damit einer kürzeren Verweildauer in
der Arbeitslosigkeit wird der Arbeitsmarkt entlastet." Mit dem Gesetzesentwurf wird überdies fixiert,
dass heuer erstmals vor Schulschluss die Finanzierung von Lehrgängen für arbeitslose Jugendliche sichergestellt
wird. |