Keine Privatisierungsexperimente beim Wasser
St. Pölten (nlk) - „Wasser ist eine der wertvollsten, zugleich aber auch der bedrohtesten Ressourcen
unseres Planeten. Wasser, Gesundheit und Lebensqualität sind in vielerlei Hinsicht untrennbar verbunden“,
sagte Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi am Montag (22. 03.) anlässlich
des Welt-Wassertages. „Der Welt-Wassertag der Vereinten Nationen, der jedes Jahr am 22. März begangen wird,
soll dies den Menschen verstärkt vor Augen führen. Österreich kann sich wegen seines Wasserreichtums
glücklich schätzen. Dieser Reichtum des ‚weißen Goldes‘ ist aber auch eine große Verantwortung,
der sorgsame und sparsame Umgang mit diesem Reichtum ist eine Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen.“
Bei der Wassergüte ist es durch einen konzentrierten Ausbau der Abwasserentsorgung und Kläranlagen in
Niederösterreich gelungen, die Qualität maßgeblich zu steigern. Auch in den Ausbau des Trinkwasserversorgungsnetzes
wird investiert. So beträgt das Budget des NÖ Wasserwirtschaftsfonds für das Jahr 2004 rund 43 Millionen
Euro. Allein bei der letzten Sitzung des Fonds Mitte Jänner wurden Förderungen für 202 Vorhaben
beschlossen.
„Der ‚Feiertag des Wassers‘ muss aber auch ganz klar dazu genutzt werden, die mancherorts verfolgten Absichten
der Privatisierung der Wasserwirtschaft sowie des Ausverkaufs unserer Wasserreserven strikt zurückzuweisen“,
meinte Onodi. „Die Wasserwirtschaft ist ein zentraler Bereich der Daseinsversorgung für die Menschen und damit
eine klassische öffentliche Aufgabe. Eine generelle Auslieferung an den europäischen Wettbewerb und damit
an gewinnorientierte Ver- und Entsorgungsmonopolisten hätte eine Zerschlagung unserer bewährten kommunalen
Strukturen zur Folge. Im liberalisierten Markt würden sich private Versorger vorrangig den Ballungsräumen
zuwenden, wo sich auf engem Raum viele Verbraucher erreichen lassen. Auf der Strecke bleiben die kleinen Gemeinden
mit ihrer Bevölkerung, die bereits durch die Diskussion über die Schließung von Postämtern,
Bezirksgerichten und Gendarmerieposten und anderen Behörden mehr als verunsichert sind“, so Onodi. |