Land Salzburg bekennt sich zum Keltenmuseum  

erstellt am
05. 04. 04

Raus: Land war Hauptfinanzier des Umbaus und wird die Hälfte der laufenden Betriebskosten übernehmen
Salzburg (lk) - „Nach einer fast zweijährigen Umbauphase erstrahlt das Halleiner Keltenmuseum in neuem Glanz. Die Jahre der Provisorien sind vorbei, die Stadt Hallein und das Land Salzburg dürfen stolz sein auf eine neue Attraktion in der Museumslandschaft.“ Das betonte Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus am Freitag (02. 04.) Abend bei der Eröffnung des Keltenmuseums in Hallein. Das Land Salzburg investierte als Hauptfinanzier drei Millionen Euro in den Umbau und übernimmt die Hälfte der laufenden Betriebskosten.

Damit wurden nicht nur ein neues verglastes Foyer samt Haupteingang an der Salzachseite, das neue Stiegenhaus und neue Sanitäranlagen geschaffen. Viel Geld wurde auch in die versteckte Technik dieses Hauses investiert: In eine neue Heizungs- und Klimaanlage, in erneuerte Elektro- und Lichtinstallationen, in eine moderne Vitrinenlandschaft mit Glasfaser-Licht und in einen neuen Werkstättenbereich für die archäologische Forschungstätigkeit. Hier sei in einem bedeutenden Profanbau des Jahres 1654 eine erstklassige Ausstellungsfläche entstanden, die es ermögliche, wertvolle historische Kulturgüter und die Exponate aus den archäologischen Ausgrabungen zu präsentieren, sagte Raus.

Gelungen sei auch die architektonische Integration des neuen Licht durchfluteten Eingangsbereichs, der eine helle und freundliche Atmosphäre schafft, unterstrich Raus. Das Foyer wurde nahtlos in die historische Bausubstanz des wichtigen fürsterzbischöflichen Bauwerks, das gerne „kleine Residenz“ genannt wird, integriert.

Das Land Salzburg bekenne sich zu seiner Verantwortung für das Keltenmuseum. Das Keltenmuseum werde als Gemeinde-Einrichtung der Stadt Hallein vom Land Salzburg sogar besser behandelt als das Salzburger Museum Carolino Augusteum als vergleichbares Museum von Stadt und Land Salzburg. Denn auch beim SMCA werden die Betriebskosten und die Finanzierung der Umbauarbeiten zwischen Stadt Salzburg und Land Salzburg aufgeteilt, so Raus.

Das Museum biete allen Interessierten die Möglichkeit, an dieser großartigen Epoche europäischer Frühgeschichte teilzuhaben. Bei den Umbauarbeiten handle es sich um eine wichtige Investition in den Kulturstandort Salzburg. Das Keltenmuseum sei nun wieder ein integraler Bestandteil der Salzburger Museumslandschaft, so Kulturreferent Raus. Dieses Haus sei nicht nur ein Museum, sondern auch eine Stätte der tagtäglichen Forschung. Neu entdeckte Ausgrabungsstücke vom Dürrnberg werden im Keltenmuseum präpariert und dem Publikum in immer wieder neuen Zusammenstellungen in Ausstellungen präsentiert.

„Weißes Gold“ brachte Wohlstand
Außerdem widmet das Keltenmuseum dem historischen und prähistorischen Salzabbau weiten Ausstellungsraum. Es war das Salz, das „weiße Gold“ der Alpen, das nicht nur Namensstifter für das Bundesland Salzburg war, sondern auch Wohlstand in die Region brachte. Das Halleiner Salz füllte die Kassen der Fürsterzbischöfe und ermöglichte es ihnen, die Residenz- und Bischofsstadt Salzburg prachtvoll auszubauen. Ohne das Halleiner Salz würde es das Weltkulturerbe des Altstadtensembles in Salzburg jedenfalls nicht geben. Die Kelten haben in Salzburg mit dem Abbau von Salz begonnen und gaben somit den Anstoß für die wirtschaftlich prosperierende Entwicklung in den folgenden Jahrhunderten.

Im neu gestalteten Keltenmuseum werde unsere eigene Geschichte wieder lebendig, sagte Raus. Als sich die Kelten vor mehr als 2.500 Jahren am Dürrnberg 1angesiedelt haben, wurde mit der Salzgewinnung der Grundstein für den prosperierenden Kultur- und Wirtschaftsraum an der Salzach gelegt. Neben Hallstatt, dem zweiten großen keltischen Sieldungszentrum auf österreichischem Staatsgebiet, war das Siedlungsgebiet der Kelten am Dürrnberg ein bedeutendes Zentrum in der Epoche der Kelten in Mitteleuropa, bis die Kelten als Kulturstifter von den Römern nach deren Einmarsch abgelöst wurden.

Am Dürrnberg haben die Kelten eines der ersten Untertage-Salzbergwerke Europas errichtet. Daneben stieß man am Dürrnberger Eisfeld auch auf einzigartige Funde aus Befestigungen sowie Siedlungen mit Wohnhäusern und gewerblichen Werkstätten, die heute völlig neue Sichtweisen auf keltische Lebensgewohnheiten eröffnen und es ermöglichen, in der Vergangenheit zu blättern. Die eindrucksvollen Werkzeuge und Geräte, die künstlerisch reichhaltig verzierten Metall- und Tongefäße, die anspruchsvoll gewebten Textilien, liebevoll verarbeitete Schmuckstücke und die elegant ausgeführten Waffenstücke beweisen, welch hoch stehende Kultur die Kelten in Europa geschaffen haben, so Landesrat Raus abschließend.

Keltenmuseum Neu für alle
Das „Keltenmuseum Hallein Neu“ ist von April bis Oktober täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und präsentiert sich mit einem Tag der offenen Tür morgen, Samstag, 3. April, von 9.00 bis 17.00 Uhr allen interessierten Museumsbesuchern. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Darstellung aus der keltischen Leder-, Textil-, Holz- und Metallverarbeitung, Auszüge aus der Oper „König Arthus“, gespielt und gesungen von Lehrern und Schülern des Musikums Hallein, sowie eine Führung durch das Haus für Klein und Groß mit clownesken und überraschenden Ereignissen.

Informationen: http://www.keltenmuseum.at.
     
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