Kunst-voller Dialog im MMKK  

erstellt am
02. 04. 04

Museum Moderner Kunst Kärnten im April: Zwei Themen im Gespräch
Klagenfurt (lpd) - Nachdem die neue Serie „Offener Dialog im Museum Moderner Kunst Kärnten“ auf regen Zuspruch und so positives Echo gestoßen ist, wird diese Publikumsaktivität weiter ausgebaut. Jetzt im April werden die Dialoge im Rahmen von „Museum am Nachmittag bzw. Abend" im MMKK in der renovierten „Burg“ in der Klagenfurter Innenstadt um folgende Gesprächsthemen ergänzt:

So wird es am 6. April um 18:30 Uhr eine Gesprächsrunde zu „Kunst und Kirche - Engagement im Grenzbereich" geben. Ausgangspunkt für die Themenstellung ist Monsignore Otto Mauers Engagement für die österreichische Nachkriegsavantgarde, die auch in der Sammlung Liaunig präsentiert wird. Zu Gast ist Hermann Glettler, Theologe und Kunsthistoriker aus Graz, der seine Arbeit vorstellen und Fotomaterial mitbringen wird. Er setzt als Katholik Akzente im Grenzbereich von Kunst und Kirche. Ihm gegenüber wird Manfred Sauer, Superintendent der evangelischen Kirche in Kärnten und Initiator zahlreicher Ausstellungen, sitzen.

Msgr. Mauer war der Begründer der Galerie nächst St. Stephan in Wien, in der Künstler wie Arnulf Rainer und Wolfgang Hollegha gefördert wurden. Auch Maria Lassnig stellte dort aus oder Hans Bischoffshausen. Thema des Abends ist also ausgehend von Mauers Förderung der jungen und noch nicht etablierten Künstler, die Rolle, die der Kirche zukommt, wenn es um Moderne, zeitgemäße Kunst geht. Wie sah das damals aus - wie sieht die Situation heute aus?

Der zweite Termin (am 18. April) mit Helene Bischoffshausen, der Witwe des Künstlers und Heiderose Hildebrand, die sich als junge Galeristin in Klagenfurt der 60er und 70er Jahre einen Namen gemacht hat und jetzt den Kunstkeller „haaaauch“ führt, befasst sich mit dem kompromisslosen Aufbruch der avantgardistischen Kunst nach dem 2. Weltkrieg:

„Kunst nach 1945 - Aufbruch in eine neue Zeit“. Gerade Hans Bischoffshausen ging ja unbeirrbar und unter großen Entbehrungen seinen eigenen Weg - nach eigener Aussage lebten er und seine Familie jahrelang wie die Clochards in einem Pariser Keller-Atelier. Bevor er dann mit seiner Kunst Anerkennung fand, zunächst im Ausland, erst sehr spät in der Heimat. (Als er 1971 von Frankreich zurückkehrte und in Wien seine puristischen Werke ausstellte, stieß er auf großes Unverständnis!)

Heide Hildebrand zeigte in ihrer Galerie die Vertreter der internationalen Avantgarde, der ZERO-Gruppe, wie Fontana, Manzoni, Uecker... und auch die Kärntner Maria Lassnig, Hans Bischoffshausen, Cornelius Kolig, Viktor Rogy, Angelika Kaufmann, Meina Schellander …
     
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