Palmsonntag: Bischof Schwarz segnet Palmzweige vor dem Klagenfurter Dom  

erstellt am
02. 04. 04

Klagenfurt (pgk/sl) - Am Palmsonntag, dem 4. April, wird in allen Kärntner Pfarren die Liturgie zum Palmsonntag gefeiert. Der Palmsonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Nach der Segnung* der Palmzweige außerhalb der Kirche ziehen die Christen in Palmprozessionen zur Feier der Eucharistie in die Gotteshäuser.

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz wird am Palmsonntag um 10 Uhr vor dem Dom zu Klagenfurt die Palmzweige segnen und nach der Palmprozession den Gottesdienst im Dom feiern.

Geschichte
Die Liturgie des Palmsonntags, der am Beginn der Karwoche und somit auch am Anfang der letzten Woche der 40-tägigen Fastenzeit steht, verbindet zwei Erinnerungen: das Gedächtnis des Einzuges Jesu in Jerusalem sowie des Beginns seines Leidens und Sterbens.
Die kirchliche Liturgie hat sehr früh bereits die geschichtlichen Ereignisse des Einzuges Jesu in Jerusalem nachgestaltet. Schon zu Beginn des 5. Jahrhunderts versammelten sich Christen auf dem Ölberg zu einem ausgedehnten Wortgottesdienst, um anschließend in einer Prozession mit Palm- oder Ölzweigen in Händen in die Stadt Jerusalem zu ziehen. In Rom sind Palmprozessionen seit dem 11./12. Jahrhundert nachweisbar.

In Ermangelung echter Palmen- und Ölbaumzweige, die es nur in südlicheren Ländern gibt, werden bei uns eher grünende und blühende Zweige anderer Bäume, wie zum Beispiel von Buchsbaum, Fichten, Wacholder oder Weiden, die bereits „Kätzchen“ tragen, verwendet. Die Palme galt in der Antike als Zeichen des Lebens, der Hoffnung und des Sieges und als ein Attribut der Märtyrer, während der Ölzweig ein Symbol für den Frieden war.

Brauchtum
Mit den Palmkätzchen ist mancher Volksglaube verbunden. So trägt man in ländlichen Gegenden mancherorts den „Palmbuschen“ nach der Weihe dreimal ums Haus, um – so der Volksglaube – Schutz vor Blitz, Feuer, Krankheit und Unglück zu erbitten. Gesegnete Palmzweige werden auch in den Acker gesteckt, um so eine gute Ernte zu erbitten. Verbreitet ist auch der Brauch, einzelne Zweige zu Hause hinter dem Kreuz im Herrgottswinkel oder an der Haustüre zu befestigen sowie beim Aufziehen schwerer Gewitter einen Zweig zu verbrennen.

Große Tradition hat das „Palmbuschentragen“ in der Pfarre St. Peter im Katschtal.
Am Palmsonntag werden um 8.15 Uhr am Dorfplatz die Palmbuschen geweiht und danach in einer Prozession in die Filialkirche St. Georgen getragen, wo dann der Gottesdienst gefeiert wird.

Die Besonderheit des Brauches in dieser Pfarre liegt vor allem in der Länge der Palmbuschen, die in St. Peter meist von der Landjugend hergestellt werden. Auf Stangen mit bis zu 14m Länge werden die Palmbuschen angebunden und mit Brezeln, Bändern und anderem Schmuck liebevoll gestaltet.

Einem alten Brauch entsprechend wird nach dem Gottesdienst auch in St. Peter mit den Palmbuschen noch dreimal ums Haus gegangen, bevor die geweihten Zweige in den Herrgottswinkel gestellt werden.

Ein besonderes Ereignis ist auch die Segnung der Palmzweige in der Pfarre Pölling und in der Filialkirche in Fischering bei St. Andrä im Lavanttal. Bei der Prozession zur Kirche reitet ein Kind auf einem Esel mit. Die Palmsegnung beginnt in Pölling am Palmsonntag um 10 Uhr und in Fischering um 16 Uhr.

* Segnungen gelten prinzipiell für Sachen, daher auch Palmsegnung. Sachen, Gegenstände und Tiere werden nicht geweiht, sondern gesegnet. Demnach gibt es keine „Autoweihen“, „Pferdeweihen“ oder „Fleischweihen“, sondern nur entsprechende Segnungen.
Weihen gelten für Personen, die in den Dienst Gottes gestellt werden. Ebenso wird der Begriff „Weihe“ auch verwendet für Kirchenbauten, Glocken, Kelche, Öle und dergleichen, wenn sie für dauernd in den liturgischen Gebrauch, also ausschließlich für das Heilige, in Dienst genommen werden.
     
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