Industrie leistet mehr als sie eigentlich müsste  

erstellt am
02. 04. 04

Emissionshandel: Industrie sieht 33 Mio Zertifikate als Grundlage
Wien (pwk) - Zurückhaltend äußerte sich der Spitzenverhandler der Industrie, Wolfgang Welser, am Donnerstag (01. 04.) zum NAP, der am 31.3. nach langwierigen intensiven Verhandlungen nach Brüssel gesandt wurde. Die Zuteilung von ca. 33 Mio. Zertifikaten könnte gerade noch als eine taugliche Grundlage für die konkrete Zuteilung auf die Branchen und Anlagen dienen, obgleich noch abgewartet werden müsse, wie die konkrete Zuteilung aussehen soll. Insbesondere sei zu prüfen, ob die im Ministerrat vorgesehene Berücksichtigung des Wachstums erfolgt sei.

Bedenklich stimmt, dass der detaillierte Zuteilungsplan auf Anlangenebene bis heute noch immer nicht vorliegt. Dennoch äußerte Welser sich optimistisch, dass die Detailarbeit noch in den nächsten Tagen erledigt werden kann. Dieser vorsichtige Optimismus gründet sich insbesondere auf die Unterstützung durch Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Dieser habe sich bisher, so Welser, ausdauernd und nachhaltig für die Belange der Industrie eingesetzt. Gemeinsam mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser habe er der Industrie die notwendige Rückendeckung geboten. Er fordert, dass der BMWA auch weiterhin die Arbeiten zum Emissionshandel im Sinne einer möglichst wirtschaftserträglichen Umsetzung begleitet.

Die immer noch enorme Kostenbelastung der Industrie, die durch den Zertifikatezukauf entsteht wird die Unternehmen zu strengen Reduktionsmaßnahmen zwingen. Die Industrie leistet in der ersten Periode einen Klimaschutzbeitrag von insgesamt 600.000 Tonnen. Um mehr als 100.000 Tonnen mehr, als in der Klimastrategie der Bundesregierung aus dem Jahre 2002 für die Industrie vorgesehen ist. Damit, so Welser, leistet die Industrie mehr an Beitrag als sie eigentlich müsste. Das beweist das Engagement der österreichischen Industrie, die bereits jetzt zu den energieeffizientesten Europas und der Welt gehört.
     
zurück