Emissionshandel: Industrie sieht 33 Mio Zertifikate als Grundlage
Wien (pwk) - Zurückhaltend äußerte sich der Spitzenverhandler der Industrie, Wolfgang
Welser, am Donnerstag (01. 04.) zum NAP, der am 31.3. nach langwierigen intensiven Verhandlungen
nach Brüssel gesandt wurde. Die Zuteilung von ca. 33 Mio. Zertifikaten könnte gerade noch als eine taugliche
Grundlage für die konkrete Zuteilung auf die Branchen und Anlagen dienen, obgleich noch abgewartet werden
müsse, wie die konkrete Zuteilung aussehen soll. Insbesondere sei zu prüfen, ob die im Ministerrat vorgesehene
Berücksichtigung des Wachstums erfolgt sei.
Bedenklich stimmt, dass der detaillierte Zuteilungsplan auf Anlangenebene bis heute noch immer nicht vorliegt.
Dennoch äußerte Welser sich optimistisch, dass die Detailarbeit noch in den nächsten Tagen erledigt
werden kann. Dieser vorsichtige Optimismus gründet sich insbesondere auf die Unterstützung durch Wirtschaftsminister
Martin Bartenstein. Dieser habe sich bisher, so Welser, ausdauernd und nachhaltig für die Belange der Industrie
eingesetzt. Gemeinsam mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser habe er der Industrie die notwendige Rückendeckung
geboten. Er fordert, dass der BMWA auch weiterhin die Arbeiten zum Emissionshandel im Sinne einer möglichst
wirtschaftserträglichen Umsetzung begleitet.
Die immer noch enorme Kostenbelastung der Industrie, die durch den Zertifikatezukauf entsteht wird die Unternehmen
zu strengen Reduktionsmaßnahmen zwingen. Die Industrie leistet in der ersten Periode einen Klimaschutzbeitrag
von insgesamt 600.000 Tonnen. Um mehr als 100.000 Tonnen mehr, als in der Klimastrategie der Bundesregierung aus
dem Jahre 2002 für die Industrie vorgesehen ist. Damit, so Welser, leistet die Industrie mehr an Beitrag als
sie eigentlich müsste. Das beweist das Engagement der österreichischen Industrie, die bereits jetzt zu
den energieeffizientesten Europas und der Welt gehört. |