Österreichs Osten droht vollständige Bahn-Umfahrung
Straßburg (evp-ed) - In seiner gestrigen Sitzung hat der Ausschuss der Ständigen Vertreter
bei der EU (Coreper) dem Vernehmen nach seine Festlegungen für die Transeuropäischen Netze beschlossen.
"Von den von uns im Europäischen Parlament in die Liste zusätzlich hineinreklamierten Projekten
ist leider nur der Vorschlag durchgekommen, die 'Summerauerbahn' Prag-Linz noch in das TEN-Netz aufzunehmen",
bedauerte der steirische Europaparlamentarier und Verkehrssprecher der ÖVP-Delegation Univ. Prof. Dr. Reinhard
Rack am Mittwoch (31. 03.) in Strassburg. "Die aus österreichischer Sicht
zumindest genauso wichtigen Projekte der Südbahnstrecke und Graz-Maribor sind entgegen bilateraler Beteuerungen
dem Widerspruch Sloweniens und Ungarns zum Opfer gefallen, die offensichtlich darauf setzen, ihre eigenen Projekte
vorrangig als künftige Mitglieder zu betreiben", so Rack.
Für den ÖVP-Europaparlamentarier war diese Entwicklung zu befürchten: "Wir können die
Ratsentscheidung vernünftigerweise nur zum Anlass nehmen, jetzt erst recht und mit eigener Kraft und eigenen
Mitteln die beiden wichtigen Bahnstrecken bei uns auszubauen. Sonst passiert uns längerfristig womöglich
das, wovor ich in der Vergangenheit bereits gewarnt habe: Der gesamte österreichische Osten wird auf der Bahn
über Ungarn und Slowenien umfahren", warnte Rack abschließend. |