LH Haider: »Grenzlandförderung Neu« soll Wettbewerbsnachteile ausgleichen und
Kärnten als Wirtschaftsstandort stärken
Klagenfurt (lpd) - Um die Wettbewerbsfähigkeit der Kärntner Klein- und Mittelbetriebe und
eine forcierte technologieorientierte Standortentwicklung im Zuge der EU-Erweiterung zu fördern wurde am Dienstag
(30. 03.) im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung die „Grenzlandförderung
Neu“ vorgestellt. Landeshauptmann Jörg Haider berichtete, dass der Bund und das Land Kärnten jeweils
vier Millionen Euro beisteuern würden. Die insgesamt acht Millionen Euro würden für Maßnahmen
der Wirtschaftsförderung verwendet werden, um Wettbewerbsnachteile auszugleichen, so Haider.
Der Landeshauptmann betonte, dass Kärnten als erstes Bundesland diesen Grenzlandfonds einführe und so
wieder seine Vorreiterposition unter Beweis stelle: „Klein- und Mittelbetriebe in den Grenzgebieten zu den neu
zur EU kommenden Ländern (wie Slowenien) werden so effektiv unterstützt, um die unterschiedlichen Förderbedingungen
auszugleichen“, sagte Haider. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf die bereits installierten Exportbüros,
die auf Hochtouren arbeiteten, um neue Märkte aufzubauen bzw. zu betreuen. Die Steuerreform mit der Senkung
des Körperschaftssteuersatzes von 34 auf 25 Prozent werde ebenfalls kleinere Betriebe fördern und damit
dazu beitragen, unser Bundesland zu einem bevorzugten Wirtschaftsstandort zu machen, so Haider.
Hans Schönegger, Chef des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF), nannte die Schwerpunkte der
Förderung. Es soll zu einer Stärkung der Standortbedingungen und der Innovationsfähigkeit der Kärntner
Unternehmen (KMU) kommen. Der Zugang zu spezialisierten Dienstleistungen soll erleichtert und die außeruniversitäre
Forschungsinfrastruktur soll gefördert werden. „Vorrangiges Ziel ist, Kärnten als Technologiestandort
auszubauen und eine Plattform für Unternehmen außerhalb Österreichs zu ermöglichen“, so Schönegger.
Gefördert würden Betriebsansiedlungs- und Neugründungsprojekte, Projekte zur Durchführung von
Produkt- und Verfahrensverbesserungen, Kapazitätsausweitungen, Projekte in Zusammenhang mit grenzüberschreitenden
Kooperationen sowie Qualifizierungsmaßnahmen für UnternehmerInnen. Die förderbaren Kosten betrügen
mindestens 4.000 und maximal eine Million Euro. Es gebe entweder einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von maximal
20 Prozent der förderbaren Kosten oder ein zinsbegünstigtes Darlehen bis maximal 40 Prozent beziehungsweise
auch eine Mischvariante aus beiden.
Haider verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Wichtigkeit von IMONODE für Österreich und Kärnten
angesichts der EU-Erweiterung, da Österreich auch hinsichtlich des Ost-West-Verkehrs eine besondere Schnittstelle
werde. Das Forum IMONODE (Integration of Modes and Nodes in Cargo Transport in South and Central Europe – Interreg
IIIB Cadses Programme) ist ein internationales Infrastrukturprojekt mit Partnern in Italien, Slowenien, Kroatien,
Serbien, Ungarn und Griechenland. Es befasst sich mit dem intermodalen Güterverkehr mit Schwerpunkt Schiene
und sucht Lösungsvorschläge für optimierte Terminalstandorte zur Anbindung der Regionen an die internationalen
Verkehrskorridore und damit zur Aufwertung der Regionen als Wirtschaftsstandorte.
Für Kärnten ergebe sich die Knotenfunktion zwischen der Koralm-Achse und den Nord-Südverbindungen
Tauern- und Pyhrn-Achse, so Haider. Ziel sei es, die Ost-West-Verbindung der Koralmbahn als TEN-Achse zwischen
Oberitalien und Mittel- und Osteuropa zu festigen.
1,2 Milliarden Euro seien dafür bereits vom Infrastrukturministerium abgesichert, weitere 1,5 Milliarden Euro
sollen in Kürze mit Minister Hubert Gorbach ausverhandelt werden. |