2003 brachte absoluten Einbürgerungsrekord
Wien (statistik austria) - Laut Angaben der Statistik Austria erhielten im Vorjahr genau 44.694 im
Inland wohnhafte Personen die österreichische Staatsbürgerschaft. Bezogen auf die zu Jahresbeginn 2003
in Österreich lebende ausländische Wohnbevölkerung (708.699) bedeutet dies eine Einbürgerungsquote
von 6,3%. Die Zahl der Einbürgerungen stieg damit auf einen absoluten Rekordwert. Gegenüber 2002 gab
es einen Zuwachs um 24,1% (2002: 36.011 Einbürgerungen). Innerhalb weniger Jahre hat sich die Zahl der Einbürgerten
insgesamt fast verdoppelt (2000: 24.320).
Nach Berechnungen der Statistik Austria erfolgten im Jahr 2003 15.835 (35,4%) Einbürgerungen aufgrund eines
mindestens zehnjährigen Wohnsitzes in Österreich. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs
um 31,8% (2002: 12.017). Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem Wohnsitz erhielten aus besonders berücksichtigungswürdigen
Gründen 1.645 Personen (minus 10,8%) die Staatsbürgerschaft. Auf Grund eines Anspruches wurden 5.488
Personen (plus 31,2%) eingebürgert, davon 2.850 Fälle aufgrund der Ehe mit einem Österreicher oder
einer Österreicherin (plus 14,2%). Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 21.708 Ehegatten
und Kinder österreichische Staatsbürger (plus 21,0%).
13.680 oder 30,6% der Eingebürgerten mit Inlandswohnsitz wurden schon in Österreich geboren. 31.014 Neubürger
des Jahres 2003 sind irgendwann in ihrem Leben nach Österreich eingewandert.
In acht Bundesländern wurden 2003 mehr Einbürgerungsbescheide als im Jahr davor ausgestellt. Den relativ
stärksten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Steiermark mit einer Zunahme um 109,1% auf 3.823
Einbürgerungsfälle, gefolgt von Niederösterreich (plus 61,3%, 5.148) und Kärnten (plus 44,3%,
997). Unterdurchschnittliche Zunahmen gab es in den Bundesländern Wien (plus 23,3% bedeutet allerdings den
stärksten Zuwachs in absoluten Zahlen, auf 18.085), Burgenland (plus 17,5%, 839), Salzburg (plus 12,8%, 2.681),
Tirol (plus 11,0%, 2.984) und Oberösterreich (plus 6,7%, 7.314). Weniger Einbürgerungsbescheide wurden
im Jahr 2003 nur in Vorarlberg (minus 5,7%, 2.823) ausgestellt.
Unter den insgesamt 132 Herkunftsländern war laut Statistik Austria die Türkei mit 13.665 (30,6%) Eingebürgerten
absoluter Spitzenreiter. Aus Serbien und Montenegro (ehemalige BR Jugoslawien) kamen 9.836, aus Bosnien-Herzegowina
8.268, aus Kroatien 2.588 und aus Rumänien 2.096 Neo-Österreicher. Zwischen je etwa 500 und 800 österreichische
Staatsbürgerschaften wurden an Menschen aus Mazedonien (786), Polen (768), Ägypten (615), China (569)
und Indien (525) verliehen.
Von den Ländern mit mehr als 100 Einbürgerungen im Jahr 2003 war laut Statistik Austria bei den bisherigen
Staatsangehörigen Serbiens und Montenegros der Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 105% besonders hoch,
gefolgt von jenen aus Afghanistan (plus 96%) und Pakistan (plus 75%). Zu mehr Einbürgerungen kam es auch bei
Personen aus der Ukraine (plus 40,4%), Bosnien-Herzegowina (plus 39,8%), Mazedonien (plus 36,9%), Nigeria (plus
33,7%), Bangladesch (plus 31,6%) und Deutschland (plus 24,7%). Weniger Einbürgerungsbescheide gab es bei Menschen
aus der Slowakei (minus 38,4%) sowie aus den Philippinen (minus 32,8%) und aus Indien (minus 20,0%).
Die eingebürgerten Personen sind vergleichsweise jung. So sind 26.423 oder 59,1% der Neo-Österreicher
des Jahres 2003 unter 30 Jahre und 14.972 oder 33,5% unter 15 Jahre alt. Weiters standen 14.262 oder 31,9% im Alter
von 30 bis 44 Jahren, 3.658 oder 8,2% im Alter von 45 bis 59 Jahren, und nur 351 oder ein 0,8% hatten das 60. Lebensjahr
überschritten. |